Dienstag, 30. April 2024

Archiv


Habe ich den richtigen Job?

15.01.2001
    Wenn es am Arbeitsplatz einmal überhaupt nicht klappt, Stress und Frust überhand nehmen, dann stellt sich vielleicht die Frage, ob man überhaupt den richtigen Job ausgesucht hat. Denn gerade in Krisensituationen wird oft der eigene Beruf hinterfragt, so die Erfahrung des Pullacher Psychologen und Unternehmensberater Rolf Rüttinger: "Steigender Leidensdruck führt unter Umständen zu solchen Überlegungen." Jetzt kommt es darauf an herauszufinden, ob tatsächlich eine falsche Jobwahl vorliegt. Dabei sollte man in sich hinein hören, rät Rüttinger: "Ich kann es daran erkennen, je häufiger ich bei bestimmten Arbeiten dasitze und eine innere Stimme immer drängender fragt: Was machst du hier eigentlich, ist das wirklich das, was du willst." Die Selbstanalyse muss nicht in der Kündigung ufern: Oft können auch innerhalb des Betriebs Umstrukturierungen erreicht werden - wenn man den Arbeitgeber in die Veränderungswünsche einbezieht. "Ich würde in jedem Fall vorschlagen, ein Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen", so Rüttinger, "und bei dieser Gelegenheit darüber reden, wie Arbeitsinhalte auf meine eigenen Interessen hin zugeschnitten werden können." Bei einem solchen so genannten Job-Sculpting kann beispielsweise eine Versetzung innerhalb des Unternehmens herauskommen.

    Nach Rüttingers Ansicht sollte man regelmäßig darüber nachdenken, ob man den passenden Beruf gewählt hat: "Man sollte sich Fragen vorlegen: Bei welchen Arbeiten geht es mir gut, bei welchen treten erhebliche innere Widerstände auf. Ich sollte mich auch gelegentlich fragen, wen in meinem Umfeld beneide ich eigentlich um seinen Job. Und natürlich: Was würde ich auf gar keinen Fall machen, welcher Job würde mich unglücklich machen."