"Giulio Cesare in Egitto"
Händel-Oper in Salzburg erntet minutenlangen Applaus

Bei den Salzburger Festspielen hat die Barockoper "Giulio Cesare in Egitto" Premiere gefeiert. Es war die erste szenische Operninszenierung der Festspiele. Für das Ensemble gab es minutenlangen Applaus und zahlreiche Bravo-Rufe.

    Aufführung der Oper "Giulio Cesare in Egitto" bei den Salzburger Festspielen. Vier Menschen sitzen in einer Art Bunker. Es ist alles grau. Die Menschen sind farbenfroh angezogen. Vor den vier Menschen liegt ein Mann.
    Aufführung von "Giulio Cesare in Egitto" bei den Salzburger Festspielen (picture alliance / BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com / BARBARA GINDL)
    Die Oper gehört mit ihren ausdrucksstarken Arien zu den erfolgreichsten, die Georg Friedrich Händel komponiert hat. Sie wurde 1724 in London uraufgeführt. Regisseur Tschernjakow hat in Salzburg das Drama in einen Bunker verlegt. Beton, Gitter und Neonleuchten dominieren die Szene. Die Countertenöre Christophe Dumaux, Federico Fiorio und Yuriy Mynenko begeisterten das Publikum ebenso wie die Sopranistin Olga Kulchynska und die Mezzosopranistin Lucile Richardot. Auch Dirigentin Emmanuelle Haïm und das von ihr gegründete Instrumental- und Vokalensemble "Le Concert d’Astrée" ernteten tosenden Applaus. 

    Offizielle Eröffnung mit Störaktion

    Die offizielle Eröffnung der Salzburger Festspiele war gestern durch Störaktionen pro-palästinensischer Aktivisten unterbrochen worden. Sie störten beim Festakt in der Felsenreitschule die Rede von Österreichs Vizekanzler Babler mit Zwischenrufen, schwenkten die palästinensische Flagge und rollten Transparente aus. Darauf stand unter anderem "Stoppt den Völkermord" und "Stoppt die Waffe Hunger". Ordnungskräfte führten die Demonstranten aus dem voll besetzten Saal. Die Proteste gingen auf der Straße vor den Salzburger Festspielhäusern weiter.
    Die traditionelle Eröffnungsrede hielt die amerikanisch-polnische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum. Sie betonte den Wert der Demokratie und warnte, die Zivilgesellschaft mit ihren für selbstverständlich gehaltenen Freiheiten sei so stark in Gefahr wie seit Generationen nicht mehr. Auch in Europa seien Politiker an der Macht, die zivilgesellschaftliche Organisationen als Bedrohung wahrnähmen, erklärte Applebaum.
    Diese Nachricht wurde am 27.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.