Vor zwei Jahren startete Berlin das Modellprojekt "Gemeinschaftsschule" - von der 1. Klasse bis zur 10. wird gemeinsam gelernt. Außerdem wird nach den Sommerferien aus Berlins dreigliedrigem ein zweigliedriges Schulsystem: Haupt-, Real-, und Gesamtschulen werden zur Sekundarschule zusammengefasst. Doch die Gymnasien bleiben immer noch außen vor.
Gabriele Anders-Neufang hatte die Nase voll. Jedes Jahr musste die Grundschullehrerin eine Empfehlung abgeben: Hauptschule, Realschule, Gymnasium. Sie wollte ihre Schülerinnen und Schüler nicht mehr abstempeln, deshalb wurde Anders-Neufang Schulleiterin der neu gegründeten Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in Berlin.
"Also das hat mich zum Schluss so gestört, dass ich es am liebsten nicht mehr unterschrieben hätte. Und ich denke, so wie das andere Länder vormachen, dass man diesen Kindern eine Chance gibt, im Laufe von zehn Jahren sich zu entwickeln, sie in der Gemeinschaft der Schule aufnehmen, mit allen Problemen, die sie haben, und versuchen, das gemeinsam zu lösen, in die richtigen Bahnen zu lenken, und nicht eben ständig diese Loser zu produzieren, dass wollen wir hier mit aller Herzenskraft hinkriegen."
Die Wilhelm-von-Humboldt-Schule hat jetzt 213 Kinder, wächst von unten hoch. Andere Gemeinschaftsschulen waren früher zum Beispiel Hauptschulen, die sich mit Grundschulen zusammengetan haben. Die Teilnahme am Modellprojekt ist freiwillig, wird den Schulen allerdings finanziell versüßt. 17 Gemeinschaftsschulen hat Berlin momentan. Eine Erfolgsgeschichte, ist Steffen Zillich überzeugt. Der bildungspolitische Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus ist der Ansicht,
"dass die Schulen, die sich an der Pilotphase beteiligen, nachgefragte Schulen sind, dass sie anerkannt sind als gute Schulen, mit der Anzahl sind sie inzwischen in der Berliner Schullandschaft etabliert und durchaus etwas Vorzeigbares und Beispielhaftes."
Es war die Partei "Die Linke", die das Modellprojekt Gemeinschaftsschule gegenüber ihrem größeren Koalitionspartner SPD durchgesetzt hat. Der Wermutstropfen: Richtig gemeinschaftlich ist diese Schulform nicht, denn bislang macht kein einziges Gymnasium mit.
"Das ist schade, ist aber nicht wirklich überraschend. Weil, in diesem gegliederten Schulsystem wähnen sich natürlich die Gymnasien auf der Sonnenseite der Gliederung. Und deshalb glauben sie, sie hätten etwas zu verlieren, wenn sie sich denn zu einer Schule für alle entwickeln würden."
Die Antwort des Koalitionspartners SPD auf die Gemeinschaftsschule der Linken heißt "Sekundarschule". Nach den Sommerferien werden Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu dieser Schulform zusammengefasst. Der Unterschied zur Gemeinschaftsschule: die eine geht von Klasse 1 bis zur Klasse 10, die andere nur von Klasse 7 bis 10. Der sozialdemokratische Fraktionschef im Abgeordnetenhaus von Berlin Michael Müller sagt: Vordringlich war die Abschaffung der Hauptschule.
"Für den großen Reformschritt, der sicherlich pädagogisch auch sinnvoll wäre, wirklich die eine Schule für alle anzubieten, braucht man auch sehr viel Geld, sehr viel Personal, und eine große bauliche Unterstützung. Nur dann macht das Sinn."
Gabriele Anders-Neufang hatte die Nase voll. Jedes Jahr musste die Grundschullehrerin eine Empfehlung abgeben: Hauptschule, Realschule, Gymnasium. Sie wollte ihre Schülerinnen und Schüler nicht mehr abstempeln, deshalb wurde Anders-Neufang Schulleiterin der neu gegründeten Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in Berlin.
"Also das hat mich zum Schluss so gestört, dass ich es am liebsten nicht mehr unterschrieben hätte. Und ich denke, so wie das andere Länder vormachen, dass man diesen Kindern eine Chance gibt, im Laufe von zehn Jahren sich zu entwickeln, sie in der Gemeinschaft der Schule aufnehmen, mit allen Problemen, die sie haben, und versuchen, das gemeinsam zu lösen, in die richtigen Bahnen zu lenken, und nicht eben ständig diese Loser zu produzieren, dass wollen wir hier mit aller Herzenskraft hinkriegen."
Die Wilhelm-von-Humboldt-Schule hat jetzt 213 Kinder, wächst von unten hoch. Andere Gemeinschaftsschulen waren früher zum Beispiel Hauptschulen, die sich mit Grundschulen zusammengetan haben. Die Teilnahme am Modellprojekt ist freiwillig, wird den Schulen allerdings finanziell versüßt. 17 Gemeinschaftsschulen hat Berlin momentan. Eine Erfolgsgeschichte, ist Steffen Zillich überzeugt. Der bildungspolitische Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus ist der Ansicht,
"dass die Schulen, die sich an der Pilotphase beteiligen, nachgefragte Schulen sind, dass sie anerkannt sind als gute Schulen, mit der Anzahl sind sie inzwischen in der Berliner Schullandschaft etabliert und durchaus etwas Vorzeigbares und Beispielhaftes."
Es war die Partei "Die Linke", die das Modellprojekt Gemeinschaftsschule gegenüber ihrem größeren Koalitionspartner SPD durchgesetzt hat. Der Wermutstropfen: Richtig gemeinschaftlich ist diese Schulform nicht, denn bislang macht kein einziges Gymnasium mit.
"Das ist schade, ist aber nicht wirklich überraschend. Weil, in diesem gegliederten Schulsystem wähnen sich natürlich die Gymnasien auf der Sonnenseite der Gliederung. Und deshalb glauben sie, sie hätten etwas zu verlieren, wenn sie sich denn zu einer Schule für alle entwickeln würden."
Die Antwort des Koalitionspartners SPD auf die Gemeinschaftsschule der Linken heißt "Sekundarschule". Nach den Sommerferien werden Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu dieser Schulform zusammengefasst. Der Unterschied zur Gemeinschaftsschule: die eine geht von Klasse 1 bis zur Klasse 10, die andere nur von Klasse 7 bis 10. Der sozialdemokratische Fraktionschef im Abgeordnetenhaus von Berlin Michael Müller sagt: Vordringlich war die Abschaffung der Hauptschule.
"Für den großen Reformschritt, der sicherlich pädagogisch auch sinnvoll wäre, wirklich die eine Schule für alle anzubieten, braucht man auch sehr viel Geld, sehr viel Personal, und eine große bauliche Unterstützung. Nur dann macht das Sinn."