Ein dumpfer Schlag zerreißt das stetige Rütteln der Nacht. Nur wenige unserer Mitfahrer haben wirklich Schlaf gefunden, seit wir vor rund fünf Stunden Kampala verlassen haben, Ugandas Hauptstadt. Jetzt sitzen sie alle senkrecht und klammern sich an ihre Sitze, hellwach.
Nach Stunden in der Dunkelheit ist uns erstmals ein Fahrzeug entgegengekommen. Um ein Haar hätte unser Fahrer Emmanuel Aludo die Kontrolle verloren. Die Leitplanke auf der kleinen Brücke hat uns wohl gerettet. Der Beinahezusammenstoß bringt Aludo nicht aus der Fassung. Ihn stört die löchrige Straße kaum noch:
"Ich mache hier Geschäfte mit billigen Gütern aus Uganda. Außerdem ist die Fahrt für mich einfach ein Abenteuer."
Die Fahrt von Ugandas Hauptstadt Kampala nach Juba im Südsudan, ein wilder Ritt über 800 Kilometer. Drei Passagiere auf zwei Sitzen, Metall, das sich durch die Sitzpolster tief in die Hüften der Passagiere gräbt. Die Lüftung funktioniert nicht und überall klebt Haut auf Haut. 20 Stunden in dieser stickigen Hölle, der Preis den all jene bezahlen, Woche für Woche, die sich einen Flug nicht leisten können und die trotzdem die Gelegenheit für Geschäfte im jüngsten Staat der Welt nutzen wollen.
Im Mittelgang stapeln sich seltsam riechende Plastiksäcke voll billiger Sandalen. Sie gehören dem Busfahrer Aludo und waren einmal weiß, bevor wir alle mit matschigen Schuhen über sie geklettert sind. Sechs Jahre fährt Emmanuel Aludo die Strecke nun schon. Und mit dem Handelsgut stockt er sein mageres Gehalt als Busfahrer auf, um seinen Kindern in Kenia eine Ausbildung zu zahlen. Die Angst vor einem Unfall fährt immer mit.
"Ich hatte noch nie einen Unfall, aber es ist normal, dass man für drei, vier, fünf Tage im Schlamm steckenbleibt. Dann muss man die Leute um Essen bitten und im Freien schlafen."
Bisher hat Aludo Glück gehabt. Schützen gegen die Unfälle kann man sich kaum, die Straße auf ugandischer Seite ist eng und voller Schlaglöcher; und nur die wenigsten Fahrer sind so vorsichtig wie Aludo, sagt der südsudanesische Geschäftsmann Mourice Loguti.
"Die wissen nicht, dass Reifen platzen können, sie glauben einfach an Gott. Wir haben diesen Bus gewählt, weil er langsam fährt."
Auch, wenn die Straße ihnen den Schlaf raubt: Für Loguti und seinen Neffen Amute Francis war klar, dass sie in ihre alte Heimat zurückkehren wollten, seit 2005 ein Friedensabkommen zwischen Nord- und Südsudan unterzeichnet wurde.
"Ich fühlte mich so frei, ich war nicht mehr länger unterdrückt."
Sie wollten helfen, ihr Land aufzubauen, und sie wussten, dass Südsudan sie brauchte. Amute Francis hatte in Uganda studiert und arbeitet jetzt als Menschenrechtsaktivist in Juba. Sein Arbeitgeber: ausgerechnet die Regierung. Nicht ideal, sagt er, aber wenigstens kann er dort für Veränderungen kämpfen.
"Wir sollten unabhängig sein von der Regierung. Das ist schwierig, wenn man Korruption untersucht. Seit 2006 haben 17 unserer Minister Geld der Regierung verschwinden lassen. Der Job ist riskant – manche scheuen nicht davor zurück, dich zu erschießen."
Eine Straße voller Widersprüche. Morgenröte auf der Weiterfahrt von Gulu in Norduganda zur Grenze. Wir ruckeln mit 20 Sachen über eine löchrige Staubpiste, vorbei an runden Lehmhütten mit Grasdächern. Frauen in bunten Kleidern balancieren gelbe Kanister mit Wasser auf ihren Köpfen, Babies hocken zwischen Hühnern und Ziegen auf dem Boden; Schulkinder in rosa- und marineblauen Uniformen laufen durch die Felder zur nächsten Schule.
Richard Tongu erinnert sich, wie voller Zuversicht er nach dem Krieg das erste Mal aus Kenia nach Juba zurückgekehrt war – und wie schnell diese Hoffnung enttäuscht wurde.
"Es war sehr aufregend, ein warmes Gefühl. Ich erwartete so viel, wenigstens ein wenig Modernisierung. Aber da gab es nichts. Keine asphaltierten Straßen in Juba, keine Mobiltelefone, kaum Waren auf dem Markt. Jetzt gibt es mehr Geschäfte."
Geschäfte im Südsudan machen bisher vor allem andere. Multinationale Konzerne buhlen um die großen Brocken im Ölgeschäft, aber auch den Straßenhandel dominieren Ausländer. Viele von ihnen sitzen mit uns im Bus, sie kommen aus Kenia und Uganda. Der Menschenrechtler Amute Francis ist darüber nicht ganz glücklich.
"Unseren Leuten fehlen die Fähigkeiten zum Wirtschaften. Nehmen Sie mein Dorf. Wir waschen Gold von Hand, ein Gramm bringt 50 Pfund. Mittelmänner bringen es nach Kenia und verdienen viel Geld. Dann kommen sie zurück und ziehen unsere Leute über den Tisch."
80 Prozent Analphabeten, Hunderttausende traumatisiert – Francis weiß, dass die Neulinge dem Land helfen, doch ihr Einfluss besorgt ihn. Ganz hat er sich noch nicht gelöst von den strengen Moralvorstellungen der Araber aus Khartum, die das Land bis wenige Jahre vor der Unabhängigkeit im Juli 2011 dominierten.
"Nach dem Frieden haben die Kenianer unsere Kultur verschmutzt. Unsere Frauen ziehen sich plötzlich unnötig aufreizend an. Vor dem Referendum hätten Polizisten sie für so etwas geschlagen."
Wenige Meter vor der Grenze passieren wir eine Brücke.
Dahinter begrüßt uns der Südsudan mit Popmusik und einer Straße, die unter den riesigen Reifen des Busses fast gespenstisch ruhig klingt. Die Amerikaner haben sie gebaut. Wenige Minuten später passieren wir zwei Buswracks, die nebeneinander auf einem Feld liegen wie aufgebahrt. Mehr als 20 Menschen starben damals, erzählt Solomon Juma, der aus dieser Gegend stammt und die Strecke fast jede Woche fährt.
"Das passiert, wenn die Fahrer nicht an den Wechsel von Links- auf Rechtsverkehr denken. Manche meinen, sie seien immer noch in Uganda."
Ein Verkehrsunfall mit zwei Dutzend Toten – Solomon Juba scheint er nicht besonders nah zu gehen. Wie viele hier hat er grauenvolles zu berichten aus dem Krieg, der den Süden des Sudans 21 Jahre lang fest umklammert hielt:
"Manche sind nach Uganda geflohen und starben in den Flüchtlingslagern an Krankheiten. Andere gingen zum Militär und starben an der Front. Wir haben viele Verwandte verloren. Als Lehrer musste ich Militärtraining machen, aber ich war nie an der Front."
Gerne wäre Juma ein Lehrer geblieben nach dem Krieg, denn der Bedarf, sagt er, sei riesig.
"Südsudan hat in dem Krieg eine ganze Generation verloren. Sogar meine Schüler gingen zur Armee. Und viele starben an der Front."
Stattdessen hat Solomon Juma jetzt einen neuen Job angenommen. Er übersetzt für UNMISS, der Mission der Vereinten Nationen im Südsudan, zwischen Arabisch und Englisch.
"UNMISS bezahlt einfach besser als die Regierung. Mein Gehalt reichte nie. Und UNMISS zahlt mir das doppelte Gehalt eines Lehrers."
Der Job bei der UNO hat viel verändert für Solomon Juma. Endlich konnte er sich leisten, eine Zweitfrau zu heiraten, ein Zeichen von Status in seinem Dorf. Jumas erste Frau auf dem Dorf hat ihm zwei Kinder geschenkt, die Zweitfrau in der Hauptstadt ist gerade zum ersten Mal Mutter geworden.
"Ich habe spät geheiratet. Ohne den Krieg hätte ich jetzt schon 5,6,7 Kinder. Jetzt habe ich geheiratet, dank UNMISS. Ich glaube die Leute werden jetzt mehr Ehefrauen haben, mehr Kinder."
Jumas zweite Frau, darauf besteht er, hätte es ohne ihn schwer, einen Versorger zu finden – zu groß der Männermangel nach dem Krieg.
Wieder passieren wir eine Brücke. Italienische Vorarbeiter weisen einen Bautrupp von Südsudanesen beim Betonieren an. Drei Männer kratzen sich wie im Takt am Kopf. Die Lebensader der Minimalwirtschaft im Südsudan haben internationale Geber präpariert. Trotzdem lösen sich Teile der Straße in kleine Flüsse auf, als wir uns im strömenden Regen der Hauptstadt Juba nähern. Was Fahrer Aludo über die Straße sagt - das lernen wir in den folgenden Wochen - scheint auch für das Land als Ganzes zu gelten:
"Der Zustand ist katastrophal, man darf es eigentlich keine Straße nennen. Aber solange sie so schlecht ist, können wir mehr verdienen – weil wir kaum Konkurrenz haben. Wenn das vorbei ist, wird es mehr Wettbewerb geben."
Ein Staat, getragen von westlichen Hilfsorganisationen, in dem ein Mangel an Wettbewerb die Preise in die Höhe treibt. Eine Reise, auf der jeder Passagier schreckliche Geschichten von Verlust zu erzählen hat, aber auch von neuen Möglichkeiten träumt. Ein Bierunternehmen begrüßt uns bei der Ankunft in Juba mit einem riesigen Plakat. "Lasst uns mit Ostafrikas bestem Bier auf das Erreichte anstoßen." Auch dieses Bier wird in Kenia gebraut.
Nach Stunden in der Dunkelheit ist uns erstmals ein Fahrzeug entgegengekommen. Um ein Haar hätte unser Fahrer Emmanuel Aludo die Kontrolle verloren. Die Leitplanke auf der kleinen Brücke hat uns wohl gerettet. Der Beinahezusammenstoß bringt Aludo nicht aus der Fassung. Ihn stört die löchrige Straße kaum noch:
"Ich mache hier Geschäfte mit billigen Gütern aus Uganda. Außerdem ist die Fahrt für mich einfach ein Abenteuer."
Die Fahrt von Ugandas Hauptstadt Kampala nach Juba im Südsudan, ein wilder Ritt über 800 Kilometer. Drei Passagiere auf zwei Sitzen, Metall, das sich durch die Sitzpolster tief in die Hüften der Passagiere gräbt. Die Lüftung funktioniert nicht und überall klebt Haut auf Haut. 20 Stunden in dieser stickigen Hölle, der Preis den all jene bezahlen, Woche für Woche, die sich einen Flug nicht leisten können und die trotzdem die Gelegenheit für Geschäfte im jüngsten Staat der Welt nutzen wollen.
Im Mittelgang stapeln sich seltsam riechende Plastiksäcke voll billiger Sandalen. Sie gehören dem Busfahrer Aludo und waren einmal weiß, bevor wir alle mit matschigen Schuhen über sie geklettert sind. Sechs Jahre fährt Emmanuel Aludo die Strecke nun schon. Und mit dem Handelsgut stockt er sein mageres Gehalt als Busfahrer auf, um seinen Kindern in Kenia eine Ausbildung zu zahlen. Die Angst vor einem Unfall fährt immer mit.
"Ich hatte noch nie einen Unfall, aber es ist normal, dass man für drei, vier, fünf Tage im Schlamm steckenbleibt. Dann muss man die Leute um Essen bitten und im Freien schlafen."
Bisher hat Aludo Glück gehabt. Schützen gegen die Unfälle kann man sich kaum, die Straße auf ugandischer Seite ist eng und voller Schlaglöcher; und nur die wenigsten Fahrer sind so vorsichtig wie Aludo, sagt der südsudanesische Geschäftsmann Mourice Loguti.
"Die wissen nicht, dass Reifen platzen können, sie glauben einfach an Gott. Wir haben diesen Bus gewählt, weil er langsam fährt."
Auch, wenn die Straße ihnen den Schlaf raubt: Für Loguti und seinen Neffen Amute Francis war klar, dass sie in ihre alte Heimat zurückkehren wollten, seit 2005 ein Friedensabkommen zwischen Nord- und Südsudan unterzeichnet wurde.
"Ich fühlte mich so frei, ich war nicht mehr länger unterdrückt."
Sie wollten helfen, ihr Land aufzubauen, und sie wussten, dass Südsudan sie brauchte. Amute Francis hatte in Uganda studiert und arbeitet jetzt als Menschenrechtsaktivist in Juba. Sein Arbeitgeber: ausgerechnet die Regierung. Nicht ideal, sagt er, aber wenigstens kann er dort für Veränderungen kämpfen.
"Wir sollten unabhängig sein von der Regierung. Das ist schwierig, wenn man Korruption untersucht. Seit 2006 haben 17 unserer Minister Geld der Regierung verschwinden lassen. Der Job ist riskant – manche scheuen nicht davor zurück, dich zu erschießen."
Eine Straße voller Widersprüche. Morgenröte auf der Weiterfahrt von Gulu in Norduganda zur Grenze. Wir ruckeln mit 20 Sachen über eine löchrige Staubpiste, vorbei an runden Lehmhütten mit Grasdächern. Frauen in bunten Kleidern balancieren gelbe Kanister mit Wasser auf ihren Köpfen, Babies hocken zwischen Hühnern und Ziegen auf dem Boden; Schulkinder in rosa- und marineblauen Uniformen laufen durch die Felder zur nächsten Schule.
Richard Tongu erinnert sich, wie voller Zuversicht er nach dem Krieg das erste Mal aus Kenia nach Juba zurückgekehrt war – und wie schnell diese Hoffnung enttäuscht wurde.
"Es war sehr aufregend, ein warmes Gefühl. Ich erwartete so viel, wenigstens ein wenig Modernisierung. Aber da gab es nichts. Keine asphaltierten Straßen in Juba, keine Mobiltelefone, kaum Waren auf dem Markt. Jetzt gibt es mehr Geschäfte."
Geschäfte im Südsudan machen bisher vor allem andere. Multinationale Konzerne buhlen um die großen Brocken im Ölgeschäft, aber auch den Straßenhandel dominieren Ausländer. Viele von ihnen sitzen mit uns im Bus, sie kommen aus Kenia und Uganda. Der Menschenrechtler Amute Francis ist darüber nicht ganz glücklich.
"Unseren Leuten fehlen die Fähigkeiten zum Wirtschaften. Nehmen Sie mein Dorf. Wir waschen Gold von Hand, ein Gramm bringt 50 Pfund. Mittelmänner bringen es nach Kenia und verdienen viel Geld. Dann kommen sie zurück und ziehen unsere Leute über den Tisch."
80 Prozent Analphabeten, Hunderttausende traumatisiert – Francis weiß, dass die Neulinge dem Land helfen, doch ihr Einfluss besorgt ihn. Ganz hat er sich noch nicht gelöst von den strengen Moralvorstellungen der Araber aus Khartum, die das Land bis wenige Jahre vor der Unabhängigkeit im Juli 2011 dominierten.
"Nach dem Frieden haben die Kenianer unsere Kultur verschmutzt. Unsere Frauen ziehen sich plötzlich unnötig aufreizend an. Vor dem Referendum hätten Polizisten sie für so etwas geschlagen."
Wenige Meter vor der Grenze passieren wir eine Brücke.
Dahinter begrüßt uns der Südsudan mit Popmusik und einer Straße, die unter den riesigen Reifen des Busses fast gespenstisch ruhig klingt. Die Amerikaner haben sie gebaut. Wenige Minuten später passieren wir zwei Buswracks, die nebeneinander auf einem Feld liegen wie aufgebahrt. Mehr als 20 Menschen starben damals, erzählt Solomon Juma, der aus dieser Gegend stammt und die Strecke fast jede Woche fährt.
"Das passiert, wenn die Fahrer nicht an den Wechsel von Links- auf Rechtsverkehr denken. Manche meinen, sie seien immer noch in Uganda."
Ein Verkehrsunfall mit zwei Dutzend Toten – Solomon Juba scheint er nicht besonders nah zu gehen. Wie viele hier hat er grauenvolles zu berichten aus dem Krieg, der den Süden des Sudans 21 Jahre lang fest umklammert hielt:
"Manche sind nach Uganda geflohen und starben in den Flüchtlingslagern an Krankheiten. Andere gingen zum Militär und starben an der Front. Wir haben viele Verwandte verloren. Als Lehrer musste ich Militärtraining machen, aber ich war nie an der Front."
Gerne wäre Juma ein Lehrer geblieben nach dem Krieg, denn der Bedarf, sagt er, sei riesig.
"Südsudan hat in dem Krieg eine ganze Generation verloren. Sogar meine Schüler gingen zur Armee. Und viele starben an der Front."
Stattdessen hat Solomon Juma jetzt einen neuen Job angenommen. Er übersetzt für UNMISS, der Mission der Vereinten Nationen im Südsudan, zwischen Arabisch und Englisch.
"UNMISS bezahlt einfach besser als die Regierung. Mein Gehalt reichte nie. Und UNMISS zahlt mir das doppelte Gehalt eines Lehrers."
Der Job bei der UNO hat viel verändert für Solomon Juma. Endlich konnte er sich leisten, eine Zweitfrau zu heiraten, ein Zeichen von Status in seinem Dorf. Jumas erste Frau auf dem Dorf hat ihm zwei Kinder geschenkt, die Zweitfrau in der Hauptstadt ist gerade zum ersten Mal Mutter geworden.
"Ich habe spät geheiratet. Ohne den Krieg hätte ich jetzt schon 5,6,7 Kinder. Jetzt habe ich geheiratet, dank UNMISS. Ich glaube die Leute werden jetzt mehr Ehefrauen haben, mehr Kinder."
Jumas zweite Frau, darauf besteht er, hätte es ohne ihn schwer, einen Versorger zu finden – zu groß der Männermangel nach dem Krieg.
Wieder passieren wir eine Brücke. Italienische Vorarbeiter weisen einen Bautrupp von Südsudanesen beim Betonieren an. Drei Männer kratzen sich wie im Takt am Kopf. Die Lebensader der Minimalwirtschaft im Südsudan haben internationale Geber präpariert. Trotzdem lösen sich Teile der Straße in kleine Flüsse auf, als wir uns im strömenden Regen der Hauptstadt Juba nähern. Was Fahrer Aludo über die Straße sagt - das lernen wir in den folgenden Wochen - scheint auch für das Land als Ganzes zu gelten:
"Der Zustand ist katastrophal, man darf es eigentlich keine Straße nennen. Aber solange sie so schlecht ist, können wir mehr verdienen – weil wir kaum Konkurrenz haben. Wenn das vorbei ist, wird es mehr Wettbewerb geben."
Ein Staat, getragen von westlichen Hilfsorganisationen, in dem ein Mangel an Wettbewerb die Preise in die Höhe treibt. Eine Reise, auf der jeder Passagier schreckliche Geschichten von Verlust zu erzählen hat, aber auch von neuen Möglichkeiten träumt. Ein Bierunternehmen begrüßt uns bei der Ankunft in Juba mit einem riesigen Plakat. "Lasst uns mit Ostafrikas bestem Bier auf das Erreichte anstoßen." Auch dieses Bier wird in Kenia gebraut.
