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Ham, der Schimpanse im Weltall

Heute vor 50 Jahren startete in Cape Canaveral eine Mercury-Redstone-Rakete. An Bord war der Schimpanse Nummer 65, der erst nach der geglückten Rückkehr aus PR-Gründen den Namen Ham bekam.

Von Dirk Lorenzen |
    Er gehörte zu einer Gruppe von Schimpansen, die die US-Luftwaffe gekauft und für Raumflüge trainiert hatte. Mithilfe der Affen wollte man erproben, ob Menschen einen Ausflug ins All überleben könnten.

    Während des nur sechzehn Minuten langen Hüpfers in den Weltraum musste der Schimpanse viele Male einen Hebel bedienen. Er tat dies kaum langsamer als auf der Erde. Damit war klar, dass Affen selbst bei hoher Beschleunigung und in der Schwerelosigkeit bestimmte Aufgaben erledigen können. Menschen sollten dazu auch in der Lage sein.

    Bei Hams Flug ging einiges schief. Die Rakete stieg zu steil und zu schnell auf, sodass sie weiter in den Weltraum vordrang als geplant. Der Affe konnte gut sechseinhalb Minuten die Leichtigkeit des Alls genießen, bevor er in seiner Kapsel wieder in die Atmosphäre eintrat. Zwar war die Abbremsung viel stärker als erwartet, aber Ham überstand sie problemlos.

    Auch ein plötzlicher Druckabfall in der Kabine konnte ihm nichts anhaben. Sein Raumanzug schützte ihn. So landete Ham wohlbehalten im Atlantik.

    Zehn Monate später gelangte der erste amerikanische Affe in eine Erdumlaufbahn - ein halbes Jahr nachdem die Sowjets mit Juri Gagarin den ersten Menschen ins All geschossen hatten.

    Nach seinem Ausscheiden aus dem Raumfahrtgeschäft machte Ham Karriere im National Zoo in Washington und später in North Carolina. Er starb 1983 im Alter von 26 Jahren.

    Die Mercury-Redstone-Mission

    Geschichte der Tiere im Weltraum

    Ham, der Schimpanse