Gazastreifen
Hamas räumt mögliche Verwechslung von Leichen bei Austausch ein

Die Hamas hat eingeräumt, im jüngsten Austausch mit Israel vermutlich eine falsche Leiche übergeben zu haben. Die Leichen zweier Frauen seien offenbar nach einem israelischen Luftangriff verwechselt worden, erklärte die Terrororganisation.

    Mitarbeiter des Roten Kreuzes übernehmen einen der Särge mit der Leiche einer Geisel und überdecken ihn mit einem weißen Laken.
    Das Rote Kreuz übernimmt einen der vier Särge von den Hamas mit den Leichen der Geiseln. (AFP / EYAD BABA)
    Weiter hieß es, man werde die Angaben aus Israel genau prüfen. Man halte sich vollständig an das Waffenruheabkommen und habe kein Interesse daran, Leichen zurückzuhalten.

    Netanjahu: "Grausam und bösartig"

    Israel hatte gestern die sterblichen Überreste eines über 80-Jährigen und zweier Kleinkinder im Austausch gegen palästineneische Gefangene zurückerhalten, nach eigenen Angaben nicht aber die Leiche der Mutter der Kinder. Ministerpräsident Netanjahu erklärte, eine der überstellten Toten sei stattdessen vermutlich eine Bewohnerin des Gazastreifens. Er nannte das Vorgehen der Hamas grausam und bösartig. Israel werde entschlossen handeln, um die verstorbene Shiri Bibas nach Hause zu bringen.

    Morgen sollen weitere sechs Geiseln ausgetauscht werden

    Für morgen ist laut Vereinbarung die Freilassung weiterer sechs Geiseln geplant. Die Hamas gab inzwischen die Namen bekannt. Gestern Abend hatten sich in Israel Tausende zu Trauerkundgebungen versammelt.
    Die israelische Regierung ordnete unterdessen einen Militäreinsatz gegen Ziele im Westjordanland an. Zuvor waren in einem Vorort von Tel Aviv drei geparkte Busse explodiert. Verletzt wurde niemand.
    Diese Nachricht wurde am 21.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.