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Hamburg will Studiengebühren für auswärtige Studenten

Das Thema Studiengebühren treibt immer seltsamere Blüten. In Hamburg wird gerade eine neue Knospe gebildet: Der Senat der Stadt will alle Studierenden zur Kasse bitten, die in Hamburg studieren, aber ihren Wohnsitz woanders haben. Wer nicht in der Hansestadt wohnhaft gemeldet ist, soll künftig 500 Euro Studiengebühren pro Semester zahlen.

    Gegen auswärtige Studierende habe man aber nichts, sagt Sabine Neumann, die Pressesprecherin in der Wissenschaftsbehörde des Hamburger Senats: "Im Gegenteil, wir freuen uns über jeden, der aus anderen Bundesländern nach Hamburg kommt. Aber es ist ja auch so, dass wer hier wohnt, hier studiert und hier die Infrastruktur der Stadt nutzt, bitte auch dem Melderecht Genüge tut und sich hier mit erstem Wohnsitz meldet." Gemeldete Bürgerinnen und Bürger bringen einer Stadt oder Gemeinde Einkünfte von rund 2500 Euro pro Kopf. Dieses Geld soll teilweise auch den Hochschulen zugute kommen, verspricht Sabine Neumann: "Jeder Student, der sich hier im Hamburg meldet, tut auch etwas Gutes für die Hamburger Hochschulen." In Nordrhein-Westfalen richtet sich ein Teil der Proteste bekanntlich auch dagegen, dass die dort geplanten Studiengebühren im Landeshaushalt verschwinden sollen.

    Neumann schätzt, dass pro Jahr etwa 7000 Studierende von einer Meldepflicht betroffen wären. Wer im Umland von Hamburg wohnt und nur zur Hochschule pendelt, soll auch künftig nicht zahlen müssen, so Neumann: "Studierende, die jeden Morgen zur Uni fahren und abends wieder zurück, sollen von dieser Studiengebühr nicht betroffen sein. Es geht nur darum, dass diejenigen, die aus anderen Bundesländern kommen und nun faktisch in Hamburg oder im Umland wohnen, sich bitte auch hier mit erstem Wohnsitz melden, wie sie es ohnehin müssten." Wo genau die Grenze zu ziehen ist, daran wird zurzeit noch gearbeitet.