
Bohm gründete 1971 mit anderen Autorenfilmern des Neuen Deutschen Films den Filmverlag der Autoren. Für "Tschetan, der Indianerjunge" wurde er 1974 mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet. Sein größter kommerzieller Erfolg wurde zwei Jahre später "Nordsee ist Mordsee". Beide Filme drehte er mit seinem Adoptivsohn Uwe Bohm und seinem Ziehsohn Dschingis Bowakow. Als Schauspieler trat Hark Bohm zudem in mehreren Filmen von Rainer Werner Fassbinder auf.
Zahlreiche Auszeichnungen
Später verfilmte Bohm den Fall Marianne Bachmeier, die 1981 den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal erschossen hatte. Bohm setzte sich zudem für ihre Begnadigung ein. Für das Fernsehen realisierte er im Jahr 2001 den Zweiteiler "Vera Brühne", der einen weiteren aufsehenerregenden Kriminalfall aus den 60er Jahren thematisiert. Für das Drehbuch zu "Aus dem Nichts" wurde Bohm 2018 gemeinsam mit Fatih Akin 2018 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Zugleich wurde Bohm der Ehrenpreis für „herausragende Verdienste um den deutschen Film“ überreicht.
Hark Bohm initiierte 1978 zusammen mit Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Wim Wenders das Filmfest Hamburg mit der sogenannten Hamburger Erklärung. 1993 gründete er das Filmstudium Hamburg an der Universität Hamburg. 2003 war er eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie.
Zuletzt schrieb Bohm gemeinsam mit seinem Freund Fatih Akin das Drehbuch für den Film "Amrum", der vor kurzem in die deutschen Kinos kam. Es basiert auf Bohms Erlebnissen als Kind in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in seinem Heimatdorf auf der Nordseeinsel Amrum.
Diese Nachricht wurde am 14.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
