Alfred Gislason bemüht sich gar nicht erst um eine diplomatische Formulierung. Der Trainer des THW Kiel findet die Idee, die den deutschen Handball nach vorne bringen soll, schlicht: bescheuert. Unfug seien die Überlegungen der deutschen Handball-Bundesliga HBL, von der Saison 2014/15 an nicht mehr nur eine reguläre Punktrunde spielen, sondern den Meister in einem Endspiel der beiden Punktbesten ermitteln zu lassen. Der isländische Coach ist erklärter Basketballfan, Anhänger der Los Angeles Clippers. Von daher überrascht es nicht, wenn er ein Playoff-System wie in der nordamerikanischen Profiliga NBA vorschlägt. In einem einzigen Spiel über Meister oder nicht Meister entscheiden zu lassen, sei nicht im Sinne des Sports, sagt Gislason. Und man möge sich bitte vorstellen, wie der FC Bayern im Fußball auf einen solchen Vorschlag reagieren würde, sagt er lächelnd.
Und doch fand diese Idee, die eine von drei Reformvorschlägen der HBL ist, nach Informationen des Deutschlandfunks auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vor zwei Wochen eine große Mehrheit bei einer Probeabstimmung; nur ein Klub war dagegen, einer enthielt sich der Stimme. Auch die Aussicht, mit einem solchen Endspiel in einem Fußballstadion womöglich zwei Millionen Euro erlösen zu können, lockte die Klubvertreter. Im Juni, wenn die Mitgliederversammlung turnusgemäß tagt, könnte diese Spielreform also tatsächlich beschlossen werden.
Die Debatte, die aktuell im Handball über die Reformvorschläge entbrennt, ist freilich nur ein Symptom. Ihr Ursprung liegt in den Kernproblemen, mit denen sich die Sportart seit Jahren erfolglos herumschlägt: Zu viele Termine, zu wenig Raum für die Nationalmannschaft, das Flaggschiff dieser Sportart. Und die Hoffnung, nach der glorreichen WM 2007 in Deutschland, als über 20 Millionen Fans an den TV-Geräten das Finale zwischen Deutschland und Polen schauten, die Quoten im Fernsehen beträchtlich zu steigern, waren trügerisch.
Der Zuspruch ist so schwach, dass Sport1, der TV-Partner des Handballs seit über einem Jahrzehnt, derzeit sogar den traditionellen Handball-Dienstag in Frage stellt. Auch der Spartensender Eurosport der die Handball-Champions League überträgt, soll sich die Freude über die TV-Quoten in Grenzen halten. "In der breiten Medienöffentlichkeit finden wir kaum noch statt. Daran könnte ein solcher Tag etwas ändern. Ein Tag, der ganz dem Handball gehört", hat Löwen-Manager Thorsten Storm den Kieler Nachrichten gesagt.
Ein Finale in der besten Liga der Welt, das sei einerseits eine Möglichkeit, den Handball weltweit zu präsentieren, sagt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Und sein Co-Geschäftsführer Holger Kaiser glaubt, dass die Sportart ohne große Investitionen in Marketing und Strukturen auf Dauer kaum Chancen haben werde, aus ihrem Nischendasein zu entfliehen. Man müsse die Stars, die man in der deutschen Liga habe, auch entsprechend verkaufen, fordert Kaiser. Dafür seien die Erlöse aus einem möglichen Meisterschaftsendspiel gut angelegt. Man solle wenigstens versuchen, fordert Kaiser, die Lage im Handball zu verbessern. Heute sei das noch möglich. In einigen Jahren vielleicht nicht mehr.
Und doch fand diese Idee, die eine von drei Reformvorschlägen der HBL ist, nach Informationen des Deutschlandfunks auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vor zwei Wochen eine große Mehrheit bei einer Probeabstimmung; nur ein Klub war dagegen, einer enthielt sich der Stimme. Auch die Aussicht, mit einem solchen Endspiel in einem Fußballstadion womöglich zwei Millionen Euro erlösen zu können, lockte die Klubvertreter. Im Juni, wenn die Mitgliederversammlung turnusgemäß tagt, könnte diese Spielreform also tatsächlich beschlossen werden.
Die Debatte, die aktuell im Handball über die Reformvorschläge entbrennt, ist freilich nur ein Symptom. Ihr Ursprung liegt in den Kernproblemen, mit denen sich die Sportart seit Jahren erfolglos herumschlägt: Zu viele Termine, zu wenig Raum für die Nationalmannschaft, das Flaggschiff dieser Sportart. Und die Hoffnung, nach der glorreichen WM 2007 in Deutschland, als über 20 Millionen Fans an den TV-Geräten das Finale zwischen Deutschland und Polen schauten, die Quoten im Fernsehen beträchtlich zu steigern, waren trügerisch.
Der Zuspruch ist so schwach, dass Sport1, der TV-Partner des Handballs seit über einem Jahrzehnt, derzeit sogar den traditionellen Handball-Dienstag in Frage stellt. Auch der Spartensender Eurosport der die Handball-Champions League überträgt, soll sich die Freude über die TV-Quoten in Grenzen halten. "In der breiten Medienöffentlichkeit finden wir kaum noch statt. Daran könnte ein solcher Tag etwas ändern. Ein Tag, der ganz dem Handball gehört", hat Löwen-Manager Thorsten Storm den Kieler Nachrichten gesagt.
Ein Finale in der besten Liga der Welt, das sei einerseits eine Möglichkeit, den Handball weltweit zu präsentieren, sagt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Und sein Co-Geschäftsführer Holger Kaiser glaubt, dass die Sportart ohne große Investitionen in Marketing und Strukturen auf Dauer kaum Chancen haben werde, aus ihrem Nischendasein zu entfliehen. Man müsse die Stars, die man in der deutschen Liga habe, auch entsprechend verkaufen, fordert Kaiser. Dafür seien die Erlöse aus einem möglichen Meisterschaftsendspiel gut angelegt. Man solle wenigstens versuchen, fordert Kaiser, die Lage im Handball zu verbessern. Heute sei das noch möglich. In einigen Jahren vielleicht nicht mehr.