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Handball-EM-Titel
"Klar wäre es schön gewesen, dabei zu sein."

Ex-Nationaltrainer Martin Heuberger bewertet im Interview die deutsche Leistung bei der Europameisterschaft. Er gibt zu, dass er den Titel vor dem Turnier nicht für möglich gehalten hätte. Heuberger hat großes Lob für Spieler und auch Trainer, er bekennt sich aber auch zu einer gewissen Wehmut.

Martin Heuberger im Gespräch mit Philipp May |
    Der ehemalige deutsche Handball-Bundestrainer Martin Heuberger
    Der ehemalige deutsche Handball-Bundestrainer Martin Heuberger (imago)
    Nur Minuten nach dem Titelgewinn bei der Europameisterschaft war auch Ex-Bundestrainer Martin Heuberger noch völlig mitgerissen vom Finale: "Hut ab vor dieser grandiosen Leistung!" Gerade weil er jahrelang mit vielen der Spieler gearbeitet habe, sei er sehr emotional dabei.
    Die enorm starke Leistung der deutschen Mannschaft hatte Heuberger vor dem Turnier nicht für möglich gehalten. "Eigentlich musste man bangen, dass es überhaupt für die Hauptrunde reicht, aber schon das hat die Mannschaft mit Bravour gelöst." Im Finale hatten es Heuberger vor allem die Defensive und die Torwartleistung angetan. "Die hatten heute richtig Beton angerührt. Die waren zum richtigen Zeitpunkt topfit."
    Ausgezeichnete Perspektive
    Weil der Mannschaft mehrere starke Spieler fehlten, glaubt Heuberger, dass die deutsche Mannschaft eine ausgezeichnete Perspektive habe. Auch Trainer Dagur Sigurdsson lobt er: "Dagur hat es mit Sicherheit geschafft, der Mannschaft das nötige Selbstbewusstsein einzuimpfen. Das war sicherlich nicht so einfach bei der Verletzungsproblematik vor dem Turnier." Auch taktisch sei die deutsche Mannschaft sehr gut eingestellt gewesen.
    Heuberger gibt allerdings auch eine gewisse Wehmut zu. "Klar denke ich daran, wie schön es gewesen wäre, wenn ich mit dabei gewesen wäre." Doch im Vordergrund steht für Heuberger die Freude für viele Spieler, die er bereist im Jugendbereich trainiert hat. "Mich freut's für die Jungs, dass sie so eine bärenstarke Leistung gezeigt haben, und sich den Titel geholt haben."
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens bis zum 31. Juli in unserer Mediathek nachhören.