
Demnach erhielt Fuhr die Auflage, baldmöglichst eine Weiterbildung zum Thema Kommunikation/Motivation/Gruppendynamik zu absolvieren. Er muss dies zunächst nachweisen, erst danach wird das Verfahren nach der Trainerordnung gegen ihn endgültig eingestellt. Anschließend stehe einer Fortsetzung der Trainertätigkeit nichts mehr im Wege, heißt es in einer Mitteilung. Im Gegenzug darf eine vom DHB beauftragte externe Kommission ihre Arbeit zu den Vorwürfen gegen Fuhr wieder aufnehmen, gegen die er sich juristisch gewehrt hatte. Strafrechtlich relevantes Verhalten liege nach Auffassung beider Seiten nicht vor.
Die Nationalspielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger hatten schwere Vorwürfe gegen den heute 54-Jährigen erhoben. Dabei ging es um Machtmissbrauch und emotionale Gewalt. In der Folge meldeten sich weitere Spielerinnen, die nach eigenen Angaben psychisch unter Fuhrs Trainingsmethoden gelitten hatten. Sowohl der Bundesligist Borussia Dortmund als auch der DHB, wo er als U20-Coach arbeitete, beendeten daraufhin im Jahr 2022 die Zusammenarbeit mit Fuhr.
Dauer des Verfahrens beschleunigte Einigung
Die avisierte Einstellung geschieht nach Darstellung des Deutschen Handballbunds auch wegen des langen Zeitablaufs nach Bekanntwerden der gegen Fuhr erhobenen Vorwürfe: "Die hierdurch hervorgerufene Auswirkung, die Tätigkeit als Cheftrainer praktisch nicht mehr ausüben zu können, überschreitet mittlerweile die längste Sperrstrafe der DHB-Trainerordnung." Im Ergebnis halte man die gefundene Übereinkunft für ein ausgewogenes Ergebnis. Man werde die Prävention von Gewalt jeglicher Form im Handballsport auf der Basis der Arbeit der Kommission weiterentwickeln.
Diese Nachricht wurde am 19.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.