Mit spiegelnden Displays und einer oft unter der ergonomischen Schmerzgrenze liegenden, winzigen Schrift braucht sich der blinde Frankfurter Journalist Keyvan Dahesch nicht herumzuärgern. Die akustischen Hinweise führen ihn sicher durch das Menü, schneller sogar, als es bei normalen Handys möglich wäre. Dass eine akustische Menüführung für blinde und sehbehinderte Handynutzer schon längst zu den selbstverständlichen Optionen moderner Handys gehört, ist ein Irrtum, weiß Keyvan Dahesch:
Leider gab es bis vor neun Monaten gar keine Möglichkeiten, Telefoninhalte durch Sprache zu vermitteln. Dann gab es ein System, das passte nur in bestimmte Handy-Modelle: man musste ein kleines Zusatzgerät in das Handy einbauen und dann bekam man durch dieses eigene Betriebssystem die Inhalte vorgelesen. Die Eigenschaften waren aber erheblich reduziert - es bot nur sechs oder sieben Möglichkeiten und deswegen habe ich es nicht gekauft. Bei TALKS ist das aber anders. Wenn mein Handy aktuell vielleicht 30 Menüpunkte hat, dann kann ich sie mir alle vorlesen lassen. Mit dieser Lösung bin ich jetzt sehr zufrieden.
Der Software-Entwickler von "TALKS", Torsten Brand, ist selbst blind. Die Software lässt sich auf jedes Handy und jeden PDA laden, wenn sie mit dem offenen Betriebssystem "Symbian" arbeiten. Das britische Unternehmen Symbian, einst gegründet von den Firmen Psion, Motorola, Nokia und Ericsson, entwickelte das gleichnamige Betriebssystem ursprünglich für drahtlose Sprach- und Datendienste, um das hohe Datenvolumen real übertragener Sprachdaten zu reduzieren. Auf diesem Standard arbeitet das von Torsten Brand entwickelte "TALKS", das Sehbehinderten und Blinden wie Keyvan Dahesch die Bedienung eines Handys erheblich erleichtert:
Vorher konnte ich nur telefonieren oder ich musste mir zum Beispiel bei einem anderen Handy die Ziffernkombination aufschreiben, mit der ich beispielsweise die Melodie einstellen kann, aber das war ziemlich kompliziert. Hier kann ich das Gerät einschalten, innerhalb der Menüs wandern und eine Auswahl bestätigen sowie auch SMS empfangen. Das SMS-Schreiben muss ich aber noch lernen, denn diese Möglichkeit hatte ich ja bisher nicht. Jetzt muss ich erst einmal diese Buchstabentabelle lernen, die übrigens in der Bedienungsanleitung von TALKS, mit man auf der CD-Rom mitgeliefert bekommt, sehr gut erklärt wird.
Schneller als ein Sehender findet der blinde Journalist im Menü Telefonnummern, Einstellungen oder die SMS- Mailbox. Eine weitere Eigenschaft der Software erleichterte Dahesch die Entscheidung zugunsten von TALKS:
Erstens: die klare Sprache und zweitens die Möglichkeit, mit anderen das Handy zu verwenden. Also was Sie auf dem Display sehen, bekomme ich auch vorgelesen. Das ist bei dem anderen System nicht der Fall. Ich möchte alle 50 oder 100 Punkte, die ein Handy als Menüs anbietet, nutzen können und das ist mit TALKS möglich. Andere Systeme haben eigene Menüpunkte und ich bin immer dafür, dass die Geräte so beschaffen sind, dass Menschen mit und ohne Behinderung sie gleichermaßen nutzen können. Deswegen habe ich mich für Talks entschieden.
Barrierefreie Handys wären auch für alte Menschen eine Hilfe - und für Autofahrer, die sich den gefährlichen Blick aufs Display ersparen wollen. Es gibt bislang fünf Handymodelle, die mit dem Talks betrieben werden können, darunter Nokia Communicator, Nokia 7650, Nokia 6600 und Nokia 3650 sowie Siemens SX 1. TALKS-Entwickler Torsten Brandt hat die Möglichkeit, seine Software auch für weitere Modelle anzupassen. Das kommt jedoch auf die Nachfrage an.
Leider gab es bis vor neun Monaten gar keine Möglichkeiten, Telefoninhalte durch Sprache zu vermitteln. Dann gab es ein System, das passte nur in bestimmte Handy-Modelle: man musste ein kleines Zusatzgerät in das Handy einbauen und dann bekam man durch dieses eigene Betriebssystem die Inhalte vorgelesen. Die Eigenschaften waren aber erheblich reduziert - es bot nur sechs oder sieben Möglichkeiten und deswegen habe ich es nicht gekauft. Bei TALKS ist das aber anders. Wenn mein Handy aktuell vielleicht 30 Menüpunkte hat, dann kann ich sie mir alle vorlesen lassen. Mit dieser Lösung bin ich jetzt sehr zufrieden.
Der Software-Entwickler von "TALKS", Torsten Brand, ist selbst blind. Die Software lässt sich auf jedes Handy und jeden PDA laden, wenn sie mit dem offenen Betriebssystem "Symbian" arbeiten. Das britische Unternehmen Symbian, einst gegründet von den Firmen Psion, Motorola, Nokia und Ericsson, entwickelte das gleichnamige Betriebssystem ursprünglich für drahtlose Sprach- und Datendienste, um das hohe Datenvolumen real übertragener Sprachdaten zu reduzieren. Auf diesem Standard arbeitet das von Torsten Brand entwickelte "TALKS", das Sehbehinderten und Blinden wie Keyvan Dahesch die Bedienung eines Handys erheblich erleichtert:
Vorher konnte ich nur telefonieren oder ich musste mir zum Beispiel bei einem anderen Handy die Ziffernkombination aufschreiben, mit der ich beispielsweise die Melodie einstellen kann, aber das war ziemlich kompliziert. Hier kann ich das Gerät einschalten, innerhalb der Menüs wandern und eine Auswahl bestätigen sowie auch SMS empfangen. Das SMS-Schreiben muss ich aber noch lernen, denn diese Möglichkeit hatte ich ja bisher nicht. Jetzt muss ich erst einmal diese Buchstabentabelle lernen, die übrigens in der Bedienungsanleitung von TALKS, mit man auf der CD-Rom mitgeliefert bekommt, sehr gut erklärt wird.
Schneller als ein Sehender findet der blinde Journalist im Menü Telefonnummern, Einstellungen oder die SMS- Mailbox. Eine weitere Eigenschaft der Software erleichterte Dahesch die Entscheidung zugunsten von TALKS:
Erstens: die klare Sprache und zweitens die Möglichkeit, mit anderen das Handy zu verwenden. Also was Sie auf dem Display sehen, bekomme ich auch vorgelesen. Das ist bei dem anderen System nicht der Fall. Ich möchte alle 50 oder 100 Punkte, die ein Handy als Menüs anbietet, nutzen können und das ist mit TALKS möglich. Andere Systeme haben eigene Menüpunkte und ich bin immer dafür, dass die Geräte so beschaffen sind, dass Menschen mit und ohne Behinderung sie gleichermaßen nutzen können. Deswegen habe ich mich für Talks entschieden.
Barrierefreie Handys wären auch für alte Menschen eine Hilfe - und für Autofahrer, die sich den gefährlichen Blick aufs Display ersparen wollen. Es gibt bislang fünf Handymodelle, die mit dem Talks betrieben werden können, darunter Nokia Communicator, Nokia 7650, Nokia 6600 und Nokia 3650 sowie Siemens SX 1. TALKS-Entwickler Torsten Brandt hat die Möglichkeit, seine Software auch für weitere Modelle anzupassen. Das kommt jedoch auf die Nachfrage an.