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Handy statt Sportwagen

"Zeige mir was Du hast, und ich sage Dir, wer Du bist". Sie sind heiß ersehnt und tief verachtet, umkämpft oder belächelt, sie beeindrucken oder zeigen keine Wirkung: Statussymbole. Mit Geld und Besitztümern zeigen wir unseren Stand in der Gesellschaft. Doch auch ein akademischer Rang, eine Uniform oder eine besondere Auszeichnung können Kompetenz, Erfolg und Anerkennung ausstrahlen.

Von Andreas Stopp (Moderation) und Matthias Sommer |
    Statussymbole machen Eindruck - dem kann sich kaum jemand entziehen. Wer hat das modernste Handy, wer trägt angesagte Marken-Klamotten? Nicht selten führt dieser Konsumdruck zu verstärktem Konkurrenzdenken bis hin zur Ausgrenzung, besonders bei Kindern. Auch hier ist die Aussage: "Ich bin jemand."

    Allerdings war es früher einfacher, Luxus zu definieren. Mit wachsender Verbreitung verlieren Dinge heute ihren Wert als Statussymbol. Immer mehr Menschen leisten sich Luxus, selbst exklusive Kreuzfahrten werden beim Discounter um die Ecke angeboten. So entstehen neue Probleme, denn woran erkennt man jetzt noch den Status des jeweiligen Mitmenschen?

    Verband man mit Statussymbolen in erster Linie materiellen Besitz, setzen besonders junge Menschen zunehmend auf soziale Werte als Ausdruck ihrer Lebensqualität. "Mein Haus, mein Auto, mein Boot" führt nicht mehr die Rankings an. Mittlerweile sind Dinge zu Statussymbolen geworden, die früher selbstverständlich erschienen: Ein Arbeitsplatz, Ruhe und Zeit. Selbst die eigenen Kinder dienen als Aushängeschild.

    Sie stehen für ein selbstbestimmtes Leben und für die Muße, sich sozialen Werten zuzuwenden. Auch das Statussymbol schlechthin, das Automobil, verliert zunehmend an Bedeutung. Eine wachsende Gruppe junger Menschen in Deutschland betrachtet das Auto inzwischen ganz nüchtern als Fortbewegungsmittel. Was macht ein Statussymbol zum Statussymbol? Welche Statussymbole waren früher, welche sind heutzutage noch wichtig? Was braucht man, um für das gehalten zu werden, was man gerne wäre? Welche Statussymbole verlieren zunehmend an Wert?

    Darüber wollen wir in der "Lebenszeit" diskutieren, mit Experten im Studio und mit unseren Hörern, die sich wie immer kostenlos an der Sendung beteiligen könnten unter 00800 44 64 44 64 oder per Mail unter: dlf.Lebenszeit@dradio.de

    Studiogäste:
    - Professor Peter Wippermann, Trendforscher und Kommunikationsdesigner
    - Dr. Simon Walter, Planning Director, Network-Agentur TBWA, Berlin
    - Helen Ahmad, 22 Jahre, studiert Journalismus in Köln

    Weiterführende Literatur:

    Wolfgang Ullrich
    Habenwollen
    Wie funktioniert die Konsumkultur?
    S. Fischer Verlag
    ISBN-10 3100860047
    ISBN-13 9783100860040