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Hans Albrecht Bethe

Tag für Tag und Jahr für Jahr scheint unsere Sonne. Es dauerte lange, bis man herausgefunden hat, wie lange sie schon scheint und was sie antreibt. Die Energiequelle der Sonne hat man erst in den 30er Jahren enträtselt – und zwar durch einen Physiker, der heute vor 100 Jahren geboren wurde.

Von Damond Benningfield |
    Hans Albrecht Bethe wurde in Straßburg geboren, das damals zu Deutschland gehörte. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, musste er Deutschland wegen seiner jüdischen Mutter verlassen. Er ging nach England und wanderte 1935 in die USA aus. Er lehrte und forschte an der renommierten Cornell University in Ithaca im Bundesstaat New York. Bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr lebte er dort.

    1938 veröffentlichte Bethe eine der wichtigsten Schriften in der Geschichte der Astrophysik. Er beschrieb, dass die Sonne und mit ihr alle Sterne aufgrund von Kernfusionsprozessen leuchten. 1967 bekam er für seine Arbeit den Nobelpreis für Physik.

    Sterne wie die Sonne fusionieren in ihren Zentren Wasserstoff zu Helium. Dabei werden riesige Energiemengen frei gesetzt. Seit viereinhalb Milliarden Jahren scheint die Sonne auf diese Weise – und wird es noch etwa weitere fünf Milliarden Jahre tun.

    Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Bethe als Cheftheoretiker mit am Manhattan-Projekt, einem Forschungsprojekt der USA, das ab 1942 zur Entwicklung und zum Bau der Atombombe führte. In den achtziger und neunziger Jahren führte er eine Kampagne gegen den Einsatz der Waffe, die er selbst mit gebaut hatte.