1 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester D-dur, Hob. XVIII:11 (Orchestereinleitung)
aus: 1. Satz, Vivace
aus Track <4> von Anfang bis 1'28
Dauer: 1'28
Xavier de Maistre, Harfe
Radio Symphonie Orchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy
LC 00316 RCA Sony Music
88697426992
Eine besondere Art einer Haydn-Hommage bietet der Harfenist Xavier de Maistre. In Ermangelung haydnscher Original-Kompositionen für sein Instrument hat er den Solopart von zwei Klavierkonzerten Joseph Haydns für sein Instrument eingerichtet und diese Konzerte zusammen mit drei kürzeren Solostücken zum 200. Todestag des Wiener Meisters beim Label RCA/Sony Music herausgebracht.
2 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester D-dur, Hob. XVIII:11 (ab Harfeneinsatz)
aus: 1. Satz, Vivace
aus Track <4> von 1'28 bis 3'43
Dauer: 2'15
Xavier de Maistre, Harfe
Radio Symphonie Orchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy
LC 00316 RCA Sony Music
88697426992
Mit von der Partie ist dabei das Radio-Symphonieorchester Wien, das einzige Rundfunk-Sinfonieorchester der Alpenrepublik. Unter dem Motto "Zukunftsmusik ist jetzt schon unsere Sache" liegen auch hier, wie meist bei Radio-Orchestern, besondere Programmschwerpunkte auf der Pflege zeitgenössischer Musik und unbekannter Konzertliteratur. Neben eigenen Konzertreihen im Musikverein und im Wiener Konzerthaus tritt das Orchester regelmäßig bei den großen Festivals im In- und Ausland auf, wobei eine besonders enge Beziehung zu den Salzburger Festspielen besteht. In den letzten Jahren hat sich das Orchester zudem im Theater an der Wien auch als Opernorchester etabliert.
Doch ausgerechnet in dem Jahr, wo man stolz und frohgemut auf 40 Jahre guter Arbeit zurückblicken wollte, zogen am Himmel dunkle Wolken auf. Die Leitung des Senders diskutiert angesichts wegbrechender Werbeeinnahmen schon seit längerem über ein sogenanntes "Szenario 4", nach dem die Ausgliederung des Orchesters oder im schlimmsten Fall dessen Abwicklung drohen könnte. Eine eher triste Zukunftsmusik, auch anderenorts gerne mal angestimmt. Besonders akzentuiert wurde das drohende Streichkonzert durch öffentlich ausgetragene Dissonanzen zwischen führenden Managern des Senders und dem seit 2002 amtierenden Chefdirigenten Bertrand de Billy, bei denen es um die Größe des Orchesters und die Berufung eines möglichst kompetenten Intendanten ging. Eine von der Generaldirektion des Senders zum Jahresende 2008 eingesetzte Orchestermanagerin erfreute sich nur sehr geringer Wertschätzung des Chefdirigenten und warf im April dieses Jahres nach nur wenigen Monaten das Handtuch. Und auch Bertrand de Billy will nur noch bis Ende der jetzt beginnenden Saison beim RSO Wien bleiben. Sein Nachfolger soll ab Sommer 2010 der 29-jährige Cornelius Meister werden, seit 2005 Deutschlands jüngster Generalmusikdirektor in Heidelberg.
Doch erst einmal kämpfen Bertrand de Billy und sein Orchester ums Überleben. Eine Online-Petition entwickelte sich in den letzten Wochen mit ihren quer durch die Gesellschaft gesammelten an die 30.000 Unterschriften zu einem beeindruckend vitalen Ausdrucksmedium, zu einer Plattform vielfältiger Meinungsäußerungen über Kultur und Musik im allgemeinen, gespickt mit klugen Kommentaren und Solidaritätsbezeugungen, aber im speziellen zur kraftvollen Unterstützungskampagne für das Radio-Symphonieorchester Wien. Neben der Sympathie für das Orchester entwickelte sich hier eine spannende Diskussion über die Frage, wie viel Kultur sich eine Gesellschaft leisten kann und will und wo die Schmerzgrenzen des Sparens liegen.
Und während die Schriftstellerin Elfriede Jelinek es auf die kurze Formel bringt "Einen Klangkörper tötet man nicht", setzt das Orchester unbeirrt und engagiert seine Konzert- und Aufnahmetätigkeit fort: mit 7 Uraufführungen und weiteren 7 österreichischen Erstaufführungen in der kommenden Saison, mit Auftritten in Wien im Musikverein, im Konzerthaus und im Theater an der Wien, mit Reisen nach Salzburg, Prag, Graz, München und Linz und mit Studio- und CD-Projekten wie mit dieser neuen Sichtweise auf das überlieferte bekannte Konzertrepertoire: Klavierkonzerte von Haydn, bei denen anstelle des Klaviers die Harfe den Solopart übernimmt.
3 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester G-dur, Hob. XVIII:4
aus: 1. Satz, Allegro moderato
aus Track <1> von 1'00 bis 3'58
Dauer: 2'58
Xavier de Maistre, Harfe
Radio Symphonie Orchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy
LC 00316 RCA Sony Music
88697426992
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie diese Harfen-Version Haydn'scher Klavierkonzerte hören. Ich bin immer versucht, bei den Stellen, wo die Harfe solistisch agiert, den Lautstärkeknopf weiter aufzudrehen, was allerdings dazu führt, dass man Zupf- und andere Nebengeräusche auch deutlicher vernimmt. Außerdem wird man dann von möglicherweise lauten Passagen mit Orchester fast regelrecht erschlagen.
Dabei staunt man, wie groß die Palette von Klangfarben und Lautstärkegraden ist, über die der Harfenist Xavier de Maistre verfügt. Doch ein kräftiges Forte zu erzeugen, das sich noch gegen ein ebenfalls laut spielendes Orchester durchsetzen könnte – dies gelingt dem Klavier vermutlich doch eher als der Harfe.
4 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester G-dur, Hob. XVIII:4 (Klavierfassung)
aus: 1. Satz, Allegro moderato
aus Track <7> von 4'22 bis 5'43
Dauer: 1'21
Sebastian Knauer, Klavier
Kölner Kammerorchester
Leitung: Helmut Müller-Brühl
LC 05537 Naxos
8.570485D
Im Vergleich zwischen Klavier- und Harfen-Version fällt noch etwas auf: Bei dieser neuen Einspielung mit Harfe dauern die schnellen Sätze alle deutlich länger als bei den Klavierfassungen, während umgekehrt die langsamen Sätze alle kürzer geraten. Und hier geht es nicht um ein paar Sekunden, sondern eher schon um Minuten. Den ersten Satz des eben teilweise gehörten G-dur-Klavierkonzertes schafft der Pianist Sebastian Knauer zum Beispiel in 8'24, während Harfen-Kollege Xavier de Maistre 10'26 braucht. Das ist vermutlich dem Instrument und seinen technischen Möglichkeiten geschuldet und schmälert in keiner Weise den ungeheuer virtuosen Eindruck, den auch der Harfenist hinterlässt.
Umgekehrt könnte das mit Harfe im Vergleich zum Klavier schnellere Tempo bei den langsamen Sätzen vielleicht daran liegen, dass der Harfenton schneller verklingt und man deshalb das Gefühl hat, dass es früher wieder weiter gehen muss. Wie dem auch sei: Xavier de Maistre leuchtet die Konzerte sorgfältig aus, gewinnt ihnen neue, ungehörte Seiten ab, zeigt die Vielfalt der Klangmöglichkeiten seines Instruments und modelliert auch die schnellen Passagen noch mit größter Liebe zum musikalischen Detail. Das Radio-Symphonieorchester Wien unter Bertrand de Billy begleitet mit der nötigen Behutsamkeit, nimmt die vielfältigen Impulse des Solisten auf und zeigt in allen Instrumentengruppen beste Leistungen. Wer das Außergewöhnliche liebt und die Eleganz makellosen Harfenklangs, der greift zu dieser besonderen Aufnahme. Hoffen wir, dass es nicht die letzte des einzigen österreichischen Rundfunk-Sinfonieorchesters ist.
5 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester D-dur, Hob. XVIII:11
3 Satz, Rondo all'Ungarese
Track <6>
Dauer: 4'37
Xavier de Maistre, Harfe
Radio Symphonie Orchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy
LC 00316 RCA Sony Music
88697426992
Die Neue Platte – heute mit 2 Klavierkonzerten von Joseph Haydn, ungewöhnlicherweise mit dem Solopart für Harfe. Sie hörten Xavier de Maistre und das Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Bertrand de Billy.
aus: Konzert für Klavier und Orchester D-dur, Hob. XVIII:11 (Orchestereinleitung)
aus: 1. Satz, Vivace
aus Track <4> von Anfang bis 1'28
Dauer: 1'28
Xavier de Maistre, Harfe
Radio Symphonie Orchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy
LC 00316 RCA Sony Music
88697426992
Eine besondere Art einer Haydn-Hommage bietet der Harfenist Xavier de Maistre. In Ermangelung haydnscher Original-Kompositionen für sein Instrument hat er den Solopart von zwei Klavierkonzerten Joseph Haydns für sein Instrument eingerichtet und diese Konzerte zusammen mit drei kürzeren Solostücken zum 200. Todestag des Wiener Meisters beim Label RCA/Sony Music herausgebracht.
2 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester D-dur, Hob. XVIII:11 (ab Harfeneinsatz)
aus: 1. Satz, Vivace
aus Track <4> von 1'28 bis 3'43
Dauer: 2'15
Xavier de Maistre, Harfe
Radio Symphonie Orchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy
LC 00316 RCA Sony Music
88697426992
Mit von der Partie ist dabei das Radio-Symphonieorchester Wien, das einzige Rundfunk-Sinfonieorchester der Alpenrepublik. Unter dem Motto "Zukunftsmusik ist jetzt schon unsere Sache" liegen auch hier, wie meist bei Radio-Orchestern, besondere Programmschwerpunkte auf der Pflege zeitgenössischer Musik und unbekannter Konzertliteratur. Neben eigenen Konzertreihen im Musikverein und im Wiener Konzerthaus tritt das Orchester regelmäßig bei den großen Festivals im In- und Ausland auf, wobei eine besonders enge Beziehung zu den Salzburger Festspielen besteht. In den letzten Jahren hat sich das Orchester zudem im Theater an der Wien auch als Opernorchester etabliert.
Doch ausgerechnet in dem Jahr, wo man stolz und frohgemut auf 40 Jahre guter Arbeit zurückblicken wollte, zogen am Himmel dunkle Wolken auf. Die Leitung des Senders diskutiert angesichts wegbrechender Werbeeinnahmen schon seit längerem über ein sogenanntes "Szenario 4", nach dem die Ausgliederung des Orchesters oder im schlimmsten Fall dessen Abwicklung drohen könnte. Eine eher triste Zukunftsmusik, auch anderenorts gerne mal angestimmt. Besonders akzentuiert wurde das drohende Streichkonzert durch öffentlich ausgetragene Dissonanzen zwischen führenden Managern des Senders und dem seit 2002 amtierenden Chefdirigenten Bertrand de Billy, bei denen es um die Größe des Orchesters und die Berufung eines möglichst kompetenten Intendanten ging. Eine von der Generaldirektion des Senders zum Jahresende 2008 eingesetzte Orchestermanagerin erfreute sich nur sehr geringer Wertschätzung des Chefdirigenten und warf im April dieses Jahres nach nur wenigen Monaten das Handtuch. Und auch Bertrand de Billy will nur noch bis Ende der jetzt beginnenden Saison beim RSO Wien bleiben. Sein Nachfolger soll ab Sommer 2010 der 29-jährige Cornelius Meister werden, seit 2005 Deutschlands jüngster Generalmusikdirektor in Heidelberg.
Doch erst einmal kämpfen Bertrand de Billy und sein Orchester ums Überleben. Eine Online-Petition entwickelte sich in den letzten Wochen mit ihren quer durch die Gesellschaft gesammelten an die 30.000 Unterschriften zu einem beeindruckend vitalen Ausdrucksmedium, zu einer Plattform vielfältiger Meinungsäußerungen über Kultur und Musik im allgemeinen, gespickt mit klugen Kommentaren und Solidaritätsbezeugungen, aber im speziellen zur kraftvollen Unterstützungskampagne für das Radio-Symphonieorchester Wien. Neben der Sympathie für das Orchester entwickelte sich hier eine spannende Diskussion über die Frage, wie viel Kultur sich eine Gesellschaft leisten kann und will und wo die Schmerzgrenzen des Sparens liegen.
Und während die Schriftstellerin Elfriede Jelinek es auf die kurze Formel bringt "Einen Klangkörper tötet man nicht", setzt das Orchester unbeirrt und engagiert seine Konzert- und Aufnahmetätigkeit fort: mit 7 Uraufführungen und weiteren 7 österreichischen Erstaufführungen in der kommenden Saison, mit Auftritten in Wien im Musikverein, im Konzerthaus und im Theater an der Wien, mit Reisen nach Salzburg, Prag, Graz, München und Linz und mit Studio- und CD-Projekten wie mit dieser neuen Sichtweise auf das überlieferte bekannte Konzertrepertoire: Klavierkonzerte von Haydn, bei denen anstelle des Klaviers die Harfe den Solopart übernimmt.
3 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester G-dur, Hob. XVIII:4
aus: 1. Satz, Allegro moderato
aus Track <1> von 1'00 bis 3'58
Dauer: 2'58
Xavier de Maistre, Harfe
Radio Symphonie Orchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy
LC 00316 RCA Sony Music
88697426992
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie diese Harfen-Version Haydn'scher Klavierkonzerte hören. Ich bin immer versucht, bei den Stellen, wo die Harfe solistisch agiert, den Lautstärkeknopf weiter aufzudrehen, was allerdings dazu führt, dass man Zupf- und andere Nebengeräusche auch deutlicher vernimmt. Außerdem wird man dann von möglicherweise lauten Passagen mit Orchester fast regelrecht erschlagen.
Dabei staunt man, wie groß die Palette von Klangfarben und Lautstärkegraden ist, über die der Harfenist Xavier de Maistre verfügt. Doch ein kräftiges Forte zu erzeugen, das sich noch gegen ein ebenfalls laut spielendes Orchester durchsetzen könnte – dies gelingt dem Klavier vermutlich doch eher als der Harfe.
4 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester G-dur, Hob. XVIII:4 (Klavierfassung)
aus: 1. Satz, Allegro moderato
aus Track <7> von 4'22 bis 5'43
Dauer: 1'21
Sebastian Knauer, Klavier
Kölner Kammerorchester
Leitung: Helmut Müller-Brühl
LC 05537 Naxos
8.570485D
Im Vergleich zwischen Klavier- und Harfen-Version fällt noch etwas auf: Bei dieser neuen Einspielung mit Harfe dauern die schnellen Sätze alle deutlich länger als bei den Klavierfassungen, während umgekehrt die langsamen Sätze alle kürzer geraten. Und hier geht es nicht um ein paar Sekunden, sondern eher schon um Minuten. Den ersten Satz des eben teilweise gehörten G-dur-Klavierkonzertes schafft der Pianist Sebastian Knauer zum Beispiel in 8'24, während Harfen-Kollege Xavier de Maistre 10'26 braucht. Das ist vermutlich dem Instrument und seinen technischen Möglichkeiten geschuldet und schmälert in keiner Weise den ungeheuer virtuosen Eindruck, den auch der Harfenist hinterlässt.
Umgekehrt könnte das mit Harfe im Vergleich zum Klavier schnellere Tempo bei den langsamen Sätzen vielleicht daran liegen, dass der Harfenton schneller verklingt und man deshalb das Gefühl hat, dass es früher wieder weiter gehen muss. Wie dem auch sei: Xavier de Maistre leuchtet die Konzerte sorgfältig aus, gewinnt ihnen neue, ungehörte Seiten ab, zeigt die Vielfalt der Klangmöglichkeiten seines Instruments und modelliert auch die schnellen Passagen noch mit größter Liebe zum musikalischen Detail. Das Radio-Symphonieorchester Wien unter Bertrand de Billy begleitet mit der nötigen Behutsamkeit, nimmt die vielfältigen Impulse des Solisten auf und zeigt in allen Instrumentengruppen beste Leistungen. Wer das Außergewöhnliche liebt und die Eleganz makellosen Harfenklangs, der greift zu dieser besonderen Aufnahme. Hoffen wir, dass es nicht die letzte des einzigen österreichischen Rundfunk-Sinfonieorchesters ist.
5 Joseph Haydn
aus: Konzert für Klavier und Orchester D-dur, Hob. XVIII:11
3 Satz, Rondo all'Ungarese
Track <6>
Dauer: 4'37
Xavier de Maistre, Harfe
Radio Symphonie Orchester Wien
Leitung: Bertrand de Billy
LC 00316 RCA Sony Music
88697426992
Die Neue Platte – heute mit 2 Klavierkonzerten von Joseph Haydn, ungewöhnlicherweise mit dem Solopart für Harfe. Sie hörten Xavier de Maistre und das Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Bertrand de Billy.