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Harnwegsinfektionen

Das Johanniter Krankenhaus in Oberhausen. Die urologische Ambulanz.

Von Martin Winkelheide | 23.01.2007
    " Ich hatte sehr starke Entzündungen. Und hab leider das Pech gehabt, dass ich in vier Wochen zwei Mal eine Nierenbecken-Entzündung hatte. "

    Monika Hemmersbach hatte Nierensteine. Die Steine gingen nicht ohne Probleme ab. Es kam zu Entzündungen.

    " Ich hatte sehr starke Schmerzen, Kolik-artige Schmerzen und beim zweiten Mal hatte ich auch sehr hohes Fieber dabei. Dann musste ich auch ein paar Tage auf die Intensivstation. "

    Die Steine sind entfernt. Nach einer Antibiotika-Therapie geht es Monika Hemmersbach wieder gut. Eine letzte Kontrolluntersuchung: dann darf sie wieder nach Hause. Der Urologe Jens Peter Klask trägt ein durchsichtiges Gel auf den Ultraschallkopf auf. Er will ihre Nieren und die Blase inspizieren.

    " Jetzt gucken wir uns die Niere im Ultraschallgerät an. "

    " Nicht schmerzhaft, einfach ein bisschen kalt, sonst nichts. "

    " Hier sieht man jetzt die Niere mit den schönen Kelchen, sie sind zart. Es ist nicht gestaut. Es ist kein Stein mehr drin. Es sieht alles wunderbar aus. Das war die linke Niere. Jetzt gehen wir auf die rechte Niere. Da ist auch alles in Ordnung. Jetzt gucken wir uns noch mal die Blase an. Ja, also der Ultraschall ist sehr gut. "

    " Endlich. "
    Auch bei weniger gravierenden Entzündungen ist die Ultraschalluntersuchung Pflicht. Und die Labor-Analyse des Urins. Denn nur so lassen sich bakterielle Infektionen erkennen.

    " Diese Probe wird erstmal bei uns eingangs-quittiert, dass das EDV-mäßig erfasst wird. "

    Das Labor im Keller des Johanniter Krankenhauses.
    Evelyn Chikosi führt ein Röhrchen mit Urin am Scanner vorbei. Das Etikett wird eingelesen. Jeder Schritt wird genau dokumentiert - schon damit keine Proben verwechselt werden.

    " So, dann führe ich das erst einmal vor. "

    Evelyn Chikosi taucht einen Papierstreifen mit zehn kleinen Reaktionsfeldern in den Urin ein. Der so genannte Urin-Stick kommt dann zur Analyse in einen Automaten. Alles geht voll automatisch - nach zwei Minuten ist das Ergebnis da.

    " Jetzt gucke ich. Urinstatus ist alles übertragen. Der Urinzucker ist normal, Urin-Bilirubin negativ. Aceton negativ. Spezifisches Geicht ist auch normal. "

    Bei dieser Urinprobe ist alles in Ordnung. Wenn aber weiße Blutzellen im Urin auftauchen, oder Nitrit enthalten ist, sind dies ernste Hinweise auf eine Bakterien-Infektion. Solche Urinproben sieht sich Evelyn Chikosi genauer an. Dazu kommen die Proben-Röhrchen in die Zentrifuge. Alle festen Bestandteile - also Blutzellen oder Bakterien - sammeln sich auf dem Boden des Röhrchens. Sie können dann unter dem Mikroskop begutachtet werden.

    " Wenn Sie jetzt gucken wollen, da sehen Sie Leukozyten, Erythrozyten und Bakterien. Viele, also massenhaft."

    Die Bakterien in einer Urinprobe kommen in eine Nährlösung - und wandern in den Brutschrank. Damit sie sich ordentlich vermehren.

    " Das ist der Brutschrank, das sieht so aus. "

    In einem mikrobiologischen Labor wird dann untersucht, um welche Bakterien es sich handelt. Und welches Antibiotikum am besten wirkt. Damit die Behandlung auch sofort anschlägt.