US-Regierung
Harvard darf laut US-Gericht weiter ausländische Studenten aufnehmen

Ein US-Bundesgericht hat die Entscheidung der US-Regierung gekippt, wonach die Universität Harvard keine ausländischen Studenten mehr aufnehmen darf. Damit darf die Regierung der Universität das Visa-Programm für ihre ausländischen Studenten nicht entziehen. Die Uni hatte die Klage vor dem US-Bezirksgericht in Massachusetts eingereicht.

    Studierende im Schatten von Bäumen auf dem Campus der Universität Harvard in Cambridge (USA)
    Der Campus der Universität Harvard in Cambridge (picture alliance / KNA / Annika Schmitz)
    Das Vorgehen des US-Heimatschutzministeriums verstoße gegen die Verfassung und werde unmittelbare und verheerende Auswirkungen für Harvard und mehr als 7.000 Visuminhaber haben, hieß es in der Klage vom Freitag. Harvard hatte eine einstweilige Verfügung gefordert.
    Das Ministerium hatte der Eliteuniversität am Donnerstag die Aufnahme ausländischer Studenten untersagt und ihr vorgeworfen, ein unsicheres Umfeld geschaffen zu haben, weil sie antiamerikanischen, pro-terroristischen Agitatoren erlaube, jüdische Studenten auf dem Campus anzugreifen. Außerdem arbeite die Universität mit der Kommunistischen Partei Chinas zusammen. Beweise dafür blieb das Ministerium schuldig.

    Kritik von der Bundesregierug

    Die Bundesregierung kritisierte die Entscheidung als Einschränkung der Demokratie. Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit seien Einschränkungen der Demokratie selbst, sagte ein Regierungssprecher. Aus dem Außenministerium hieß es, man erwarte, dass die Interessen deutscher Studenten angemessen berücksichtigt würden. Der Parlamentarische Staatssekretär im Digitalministerium, Jarzombek, warb in der "Rheinischen Post" für den Forschungsstandort Deutschland. Es gebe auch hier exzellente Hochschulen, an denen internationale Talente immer willkommen seien.

    Weitere Informationen

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    Diese Nachricht wurde am 24.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.