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Nach Anhörung zu Antisemitismus
Harvard-Präsidentin Gay bleibt im Amt

Die Präsidentin der US-Universität Harvard, Claudine Gay, bleibt trotz der Kritik an ihren Äußerungen zum Thema Antisemitismus im Amt. Das Führungsgremium der Hochschule stellte sich hinter Gay.

    Die schwarze Gay im grauen Jackett und mit dunkelblauer Brille sagte etwas in ein Mikrofon und gestikuliert mit der rechten Hand. Hinter ihr unscharf Magill.
    Harvard-Präsidentin Claudine Gay (l.) bleibt nach den umstritten Äußerungen zu Antisemitismus im Amt. Hinter ihr Liz Magill, Präsidentin der University of Pennsylvania. (Mark Schiefelbein / AP / dpa)
    In der Erklärung hieß es, Gay habe sich für die Äußerungen entschuldigt und zugesichert, den Kampf der Universität gegen Antisemitismus zu verstärken. Die ebenfalls kritisierte Präsidentin der Universität Pennsylvania, Magill, hatte ihren Rücktritt erklärt.
    In der vergangenen Woche war Gay gemeinsam mit Magill und der Präsidentin des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im US-Kongress zum Thema Antisemitismus an Universitäten befragt worden. Darin antworteten sie ausweichend auf die Frage, ob Studierende, die auf dem Campus zum "Völkermord an Juden" aufrufen, gegen die Verhaltensregeln der Universitäten verstoßen. Harvard-Präsidentin Gay verwies auf den Kontext der getätigten Aussagen und sagte, man sei der freien Meinungsäußerung verpflichtet.

    Unterstützer vermuten politische Motivation

    Die Aussagen hatten Kritik und Rücktrittsforderungen ausgelöst. Unterstützer betonten hingegen, die Aufrufe seien politisch motiviert gewesen, insbesondere aus den Reihen konservativer Republikaner. Diese hätten Universitäten nach ihren Vorstellungen formen wollen, sagte beispielsweise der Harvard-Professor Ryan Enos.
    Diese Nachricht wurde am 14.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.