Dass dazu auch der Silbermedaillengewinner im olympischen Straßenrennen, Davide Rebellin, gehört, bedeutet für Hans-Michael Holczer, Teamchef des inzwischen aufgelösten Radrennstalls Gerolsteiner ein Glaubwürdigkeitsproblem. Rebellin ist inzwischen der dritte ehemalige Gerolsteiner-Fahrer, der eine positive Dopingprobe aufweist – neben dem geständigen Österreicher Bernhard Kohl und dem nun zum zweiten Mal positiv getesteten Stefan Schumacher. Fabian Wegmann, der mittlerweile beim Team Milram unter Vertrag ist, wehrt sich gegen den Verdacht, bei Gerolsteiner sei wie beim Team T-Mobile systematisch gedopt worden:
"Es ärgert mich natürlich enorm, weil das macht es mir natürlich schwer, mich glaubwürdig hinzustellen, aber es ist definitiv falsch."
Allerdings will er dabei nur noch für sich selber sprechen:
"Ich kann nur noch mir selber trauen, ich kann nur noch wissen, wie mache ich meinen Sport, mich selbst darauf konzentrieren, natürlich hat man immer seine Hoffnung irgendwie, dass sauber gefahren wird. Aber es gibt immer wieder die Leute, die einen betrügen."
Die sechs Athleten wurden positiv auf das Blutdopingmittel CERA getestet, ein EPO-Präparat der dritten Generation. Im vergangenen Jahr wurde in Frankreich ein Testverfahren dafür entwickelt, nachdem der Hersteller des Präparats Hoffmann La Roche mit den Dopingfahndern zusammen gearbeitet hatte. Dabei ging Stefan Schumacher den Dopingkontrolleuren ins Netz. Den ersten Hinweis, dass CERA nachweisbar ist, gab es allerdings schon bei der Tour de France, als der damalige Gesamtführende Italiener Ricardo Ricco erwischt wurde. Die Frage ist nun, ob Stefan Schumacher sich möglicherweise seiner Sache so sicher war, dass er weiter mit CERA dopte oder ob das Mittel sich bis zu den Spielen im August in seinem Körper noch nicht abgebaut hatte. Der Leiter des Kölner Doping-Analyselabors Wilhelm Schänzer meint dazu:
"Ich denke, dass man hier kontinuierlich mit CERA gearbeitet hat, dass ist sicherlich eine Vermutung zwischen Juli, Anfang Juli, wo die Tour war und Mitte August sind natürlich eine Zeitspanne, wo ich denke, dass kann nicht von einer einzigen Applikation her stammen."
Der Anwalt von Stefan Schumacher, Michael Lehner ist hingegen der Ansicht, dass es sich sehr wohl um denselben Stoff handele. In Peking hatte Schumacher vergleichsweise schlecht abgeschnitten: das Straßenrennen hatte er abgebrochen und im Zeitfahren belegte er als einer der Mitfavoriten nur Rang 13.
Dem Nürtinger Radprofi droht gegebenenfalls eine lebenslange Sperre und es könnten hohe Kosten auf ihn zukommen, u.a. die Rückzahlung der Entsendungskosten zu Olympia. IOC-Vizepräsident und DOSB-Chef Thomas Bach sagte:
"Wenn sich der Dopingfall bestätigen sollte, dann ist das aus meiner Sicht an Dumm-Dreistigkeit kaum noch zu überbieten nach der Vorgeschichte, den Verdachtsmomenten, die es gab im Vorfeld der Weltmeisterschaften in Stuttgart."
Damals, im Herbst 2007 war Schumacher mit erhöhten Blutwerten aufgefallen, die er mit einer Durchfallerkrankung erklärte.
Die Glaubwürdigkeit leidet weiter. Mit den sechs neuen Fällen ist womöglich auch noch nicht Schluss. Die Pekinger Proben sind noch nicht aufgebraucht und werden noch sieben Jahre in Lausanne gelagert. Falls weitere neue Testmethoden entwickelt werden.
"Es ärgert mich natürlich enorm, weil das macht es mir natürlich schwer, mich glaubwürdig hinzustellen, aber es ist definitiv falsch."
Allerdings will er dabei nur noch für sich selber sprechen:
"Ich kann nur noch mir selber trauen, ich kann nur noch wissen, wie mache ich meinen Sport, mich selbst darauf konzentrieren, natürlich hat man immer seine Hoffnung irgendwie, dass sauber gefahren wird. Aber es gibt immer wieder die Leute, die einen betrügen."
Die sechs Athleten wurden positiv auf das Blutdopingmittel CERA getestet, ein EPO-Präparat der dritten Generation. Im vergangenen Jahr wurde in Frankreich ein Testverfahren dafür entwickelt, nachdem der Hersteller des Präparats Hoffmann La Roche mit den Dopingfahndern zusammen gearbeitet hatte. Dabei ging Stefan Schumacher den Dopingkontrolleuren ins Netz. Den ersten Hinweis, dass CERA nachweisbar ist, gab es allerdings schon bei der Tour de France, als der damalige Gesamtführende Italiener Ricardo Ricco erwischt wurde. Die Frage ist nun, ob Stefan Schumacher sich möglicherweise seiner Sache so sicher war, dass er weiter mit CERA dopte oder ob das Mittel sich bis zu den Spielen im August in seinem Körper noch nicht abgebaut hatte. Der Leiter des Kölner Doping-Analyselabors Wilhelm Schänzer meint dazu:
"Ich denke, dass man hier kontinuierlich mit CERA gearbeitet hat, dass ist sicherlich eine Vermutung zwischen Juli, Anfang Juli, wo die Tour war und Mitte August sind natürlich eine Zeitspanne, wo ich denke, dass kann nicht von einer einzigen Applikation her stammen."
Der Anwalt von Stefan Schumacher, Michael Lehner ist hingegen der Ansicht, dass es sich sehr wohl um denselben Stoff handele. In Peking hatte Schumacher vergleichsweise schlecht abgeschnitten: das Straßenrennen hatte er abgebrochen und im Zeitfahren belegte er als einer der Mitfavoriten nur Rang 13.
Dem Nürtinger Radprofi droht gegebenenfalls eine lebenslange Sperre und es könnten hohe Kosten auf ihn zukommen, u.a. die Rückzahlung der Entsendungskosten zu Olympia. IOC-Vizepräsident und DOSB-Chef Thomas Bach sagte:
"Wenn sich der Dopingfall bestätigen sollte, dann ist das aus meiner Sicht an Dumm-Dreistigkeit kaum noch zu überbieten nach der Vorgeschichte, den Verdachtsmomenten, die es gab im Vorfeld der Weltmeisterschaften in Stuttgart."
Damals, im Herbst 2007 war Schumacher mit erhöhten Blutwerten aufgefallen, die er mit einer Durchfallerkrankung erklärte.
Die Glaubwürdigkeit leidet weiter. Mit den sechs neuen Fällen ist womöglich auch noch nicht Schluss. Die Pekinger Proben sind noch nicht aufgebraucht und werden noch sieben Jahre in Lausanne gelagert. Falls weitere neue Testmethoden entwickelt werden.