"Der ist dadurch entstanden, dass die Zahl der zulassungsbeschränkten Studiengänge stark angestiegen ist. Das heißt es gibt gar keine Studiengänge mehr, die ohne Zulassungsbeschränkung sind. Und bei Zulassungsbeschränkungen ist es so, dass man nicht weiß, ob man erfolgreich sein wird, und es ist für den einzelnen durchaus sinnvoll, sich bei Alternativen zu bewerben."
Wolfgang Müller-Büssow leitet die Studienberatung an der Technischen Univesität. Vor ein paar Tagen konnte man hier kaum noch Fuß fassen - es waren die Infotage für werdende Ingenieure. Das enorme Interesse daran lässt die Zahlen aller Studienbewerber so in die Höhe schießen: 16.000 für gerade mal 3.500 Plätze. Das heißt, jeder vierte bis fünfte Bewerber bekommt einen Platz. Wer hat da nicht Verständnis dafür, dass die Bewerber an mehreren Hochschulen gleichzeitig ihr Glück versuchen. Bloß:
"Das führt dann dazu, dass die Guten dann hinterher so viele Zulassungen haben wie sie Bewerbungen rausgeschickt haben, das sind dann eben 5, 10 oder meinetwegen 20, und an 19 Universitäten werden sie dann wieder exmatrikuliert, und das mühselige Nachrückverfahren, also die Vergabe der Plätze an die nachrangigen Bewerber setzt sich in Bewegung, zieht sich meist mit mehreren Nachrückverfahren in das Semester hinein, das ist alles natürlich sehr unglücklich."
Auch die FU kann nicht mehr Studierende aufnehmen als ihr vorgegeben ist. Aber ein bisschen pokern kann sie schon: Aus den Vorjahren weiß sie ungefähr, wie viele der zugelassenen Bewerber am Schluss tatsächlich zusagen - vielleicht die Hälfte. So kann sie mutig sein und weitaus mehr Bewerbern eine Zulassung geben als eigentlich Studienplätze da sind.
Keitel:"Das heißt wir werden in einigen Studiengängen auch eine kleine Überbuchung zunächst mal zulassen, um zu sehen, wie ist das Verhalten der Studierenden, wie reagieren sie darauf und bewerben sich sozusagen endgültig. Um dann die, die dann doch sagen: eigentlich wollte ich lieber nach München gehen, dass wir dann sagen, dafür kann dann noch jemand anderes nachkommen. "
Und wie wär´s damit, einfach mehr Studienplätze zu schaffen? Vizepräsidentin Christine Keitel zuckt mit den Schultern. Dann müssten die Kapazitäten der Hochschule erhöht werden - und nicht gekürzt, wie in Berlin geschehen. Weil sich das hochverschuldete Land nicht drei Universitäten leisten kann, die so groß sind wie eine normale Hochschule. Fächer wurden zusammengelegt und Professorenstellen gestrichen - an der FU rund ein Drittel.
Dafür nimmt die Uni jetzt an der Exzellenzinitiative teil, auch das beeinflusst die Bewerberzahlen. In diesen Fächern:
"Zum Beispiel Altorientalistik, Archäologie und so was. Große Staatsexamenszugänge, natürlich Pharmazie, Rechtswissenschaft und Veterinärmedizin, Geografie relativ viel und natürlich ein Highlight ist unsere Politikwissenschaft."
Jede Bewerbung wird auf Herz und Nieren geprüft: Ist die Hochschulzugangsberechtigung korrekt, wie ist die Abinote und wie die Note in bestimmten Fächern? Müssen Sprachtests gemacht werden oder, für einige Fächer, Eignungstests? Und schließlich wird geguckt, ob auch die vorgeschriebene 5-Prozent-Quote für Leute mit Berufserfahrung erfüllt wurde. Ein ziemlicher Verwaltungsakt also, den jede Uni da zu stemmen hat. Vielleicht nicht mehr lange.
Müller-Büssow: "Wir hoffen nun darauf, dass mit der neuen Serviceagentur, in die die ZVS umgewandelt wird, dieses Clearing der Mehrfachbewerbungen dann übernehmen soll, dass das dann eine Entlastung für diese ungute Situation bringen wird."
Mehrere Universitäten wollen sich in dieser Agentur zusammenschließen, auch um früher zu erfahren, an welcher Uni ein Mehrfachbewerber vielleicht schon zugesagt hat, um entsprechend planen zu können. Aber auch der Service für die Bewerber soll besser werden. Die TU hat seit einem Jahr einen eigenen Telefonservice für Studienplatzsucher. Und seit neustem können sie sich dort im Internet einloggen und nachgucken, auf welchem Stand ihre Bewerbung ist.
Wolfgang Müller-Büssow leitet die Studienberatung an der Technischen Univesität. Vor ein paar Tagen konnte man hier kaum noch Fuß fassen - es waren die Infotage für werdende Ingenieure. Das enorme Interesse daran lässt die Zahlen aller Studienbewerber so in die Höhe schießen: 16.000 für gerade mal 3.500 Plätze. Das heißt, jeder vierte bis fünfte Bewerber bekommt einen Platz. Wer hat da nicht Verständnis dafür, dass die Bewerber an mehreren Hochschulen gleichzeitig ihr Glück versuchen. Bloß:
"Das führt dann dazu, dass die Guten dann hinterher so viele Zulassungen haben wie sie Bewerbungen rausgeschickt haben, das sind dann eben 5, 10 oder meinetwegen 20, und an 19 Universitäten werden sie dann wieder exmatrikuliert, und das mühselige Nachrückverfahren, also die Vergabe der Plätze an die nachrangigen Bewerber setzt sich in Bewegung, zieht sich meist mit mehreren Nachrückverfahren in das Semester hinein, das ist alles natürlich sehr unglücklich."
Auch die FU kann nicht mehr Studierende aufnehmen als ihr vorgegeben ist. Aber ein bisschen pokern kann sie schon: Aus den Vorjahren weiß sie ungefähr, wie viele der zugelassenen Bewerber am Schluss tatsächlich zusagen - vielleicht die Hälfte. So kann sie mutig sein und weitaus mehr Bewerbern eine Zulassung geben als eigentlich Studienplätze da sind.
Keitel:"Das heißt wir werden in einigen Studiengängen auch eine kleine Überbuchung zunächst mal zulassen, um zu sehen, wie ist das Verhalten der Studierenden, wie reagieren sie darauf und bewerben sich sozusagen endgültig. Um dann die, die dann doch sagen: eigentlich wollte ich lieber nach München gehen, dass wir dann sagen, dafür kann dann noch jemand anderes nachkommen. "
Und wie wär´s damit, einfach mehr Studienplätze zu schaffen? Vizepräsidentin Christine Keitel zuckt mit den Schultern. Dann müssten die Kapazitäten der Hochschule erhöht werden - und nicht gekürzt, wie in Berlin geschehen. Weil sich das hochverschuldete Land nicht drei Universitäten leisten kann, die so groß sind wie eine normale Hochschule. Fächer wurden zusammengelegt und Professorenstellen gestrichen - an der FU rund ein Drittel.
Dafür nimmt die Uni jetzt an der Exzellenzinitiative teil, auch das beeinflusst die Bewerberzahlen. In diesen Fächern:
"Zum Beispiel Altorientalistik, Archäologie und so was. Große Staatsexamenszugänge, natürlich Pharmazie, Rechtswissenschaft und Veterinärmedizin, Geografie relativ viel und natürlich ein Highlight ist unsere Politikwissenschaft."
Jede Bewerbung wird auf Herz und Nieren geprüft: Ist die Hochschulzugangsberechtigung korrekt, wie ist die Abinote und wie die Note in bestimmten Fächern? Müssen Sprachtests gemacht werden oder, für einige Fächer, Eignungstests? Und schließlich wird geguckt, ob auch die vorgeschriebene 5-Prozent-Quote für Leute mit Berufserfahrung erfüllt wurde. Ein ziemlicher Verwaltungsakt also, den jede Uni da zu stemmen hat. Vielleicht nicht mehr lange.
Müller-Büssow: "Wir hoffen nun darauf, dass mit der neuen Serviceagentur, in die die ZVS umgewandelt wird, dieses Clearing der Mehrfachbewerbungen dann übernehmen soll, dass das dann eine Entlastung für diese ungute Situation bringen wird."
Mehrere Universitäten wollen sich in dieser Agentur zusammenschließen, auch um früher zu erfahren, an welcher Uni ein Mehrfachbewerber vielleicht schon zugesagt hat, um entsprechend planen zu können. Aber auch der Service für die Bewerber soll besser werden. Die TU hat seit einem Jahr einen eigenen Telefonservice für Studienplatzsucher. Und seit neustem können sie sich dort im Internet einloggen und nachgucken, auf welchem Stand ihre Bewerbung ist.