Mediziner können heute viel für Patienten mit schweren Brandverletzungen tun, aber sie können keine Wunder bewirken. Wenn 70, 80, oder 90 Prozent der Hautoberfläche zerstört sind, dauert es Monate, bis sich die Wunden schließen. Monate voller Schmerzen und Unsicherheit, denn die Gefahr einer lebensgefährlichen Infektion ist auch auf der besten Intensivstation gegeben. Für diese Patienten versuchen Forscher aus dem Gebiet der regenerativen Medizin neue Möglichkeiten zu eröffnen. Schon heute gelingt es, Zellen, die dem Patienten aus noch gesundem Hautpartien entnommen wurden, im Labor im Verlauf einiger Wochen auf einer Art Trägerfolie zu vermehren und damit verbrannte Haut zu ersetzen. Das Verfahren liefert zwar größere Stücke der Ersatzhaut, es benötigt aber auch Zeit. Für die schnelle Versorgung der Brandwunden wird der Körper des Patienten selbst als Quelle für Ersatzhaut genutzt. Ärzte, wie Professor Hans-Günther Machens von der Universitätsklinik in Kiel hobeln dazu feine Schichten der verbliebenen gesunden Hautstellen ab und verpflanzen sie auf durch die Hitze zerstörte Flächen.
" Die Hautentnahmestelle ist für schwer brandverletzte Patienten die letzte Rettungsmöglichkeit. Wenn nun Haut entnommen wird, wird sie in einer relativ dünnen Schicht von 0,2 oder 0,3 Millimetern entnommen und es dauert ungefähr acht bis 14 Tage, bis diese Hautentnahmestelle wieder regeneriert ist. Das ist kostbare Zeit, die der Patient verliert. Wenn es gelingt, dieses Entnahmestellen schneller zur Abheilung zu bringen, dann kann man auch schneller wieder Haut entnehmen."
Die wenigen gesunden Hautstellen werden im Verlauf von Monaten immer wieder abgetragen und verpflanzt. Die Wartezeit zwischen den Operationen konnte Hans-Günther Machens um die Hälfte verkürzen, wenn er den Patienten Wachstumsfaktoren gab, körpereigene Substanzen, die die Zellteilung beschleunigen und Blutgefäße anlocken. In Leipzig war Hans-Günther Machens aber noch nicht bereit, konkret zu sagen, mit welchen Faktoren er diese Erfolge erzielen konnte.
" Es sind Substanzen, die bisher in der regenerativen Medizin schon eine Rolle gespielt haben, von denen auch eine regenerative Kapazität bekannt ist, aber von denen nicht bekannt war, dass sie offensichtlich für die Wundheilung und die Regeneration von Hautentnahmestellen eine Rolle spielen können. Sie müssen allerdings Verständnis dafür haben, wenn ich noch nicht sagen kann, welche Substanz das ist, zumal die Beobachtung, die wir gemacht haben, bisher nur an einigen wenigen Patienten erfolgt ist und die Daten noch nicht ausreichend validiert sind."
In Tierversuchen lässt sich der Effekt der geheimnisvollen Substanzen aber klar belegen. Sie führen nicht nur zu einer effektiveren Regeneration von Hautentnahmestellen, sie sorgen auch dafür, dass die frisch verpflanzte Haut schneller Anschluss an die Blutgefäße gewinnt. Das ist entscheidend, denn solange die Ersatzhaut noch nicht vollständig mit dem darunter liegenden Gewebeschichten verbunden ist, besteht die Gefahr, dass sich Bakterien ausbreiten.
Wachstumsfaktoren könnten aber nicht nur für Patienten mit lebensbedrohlichen Brandverletzungen von Bedeutung sein. So heilen tiefe, aber kleine Verbrennungen oft von selbst aus, aber die Hautschichten werden von minderwertigem Gewebe ersetzt, es entstehen Narben. Besonders nach Verbrennungen im Gesicht fühlen sich die Patienten häufig entstellt.
" Was wir gesehen haben, war bei Patienten mit tiefergradigen, zweitgradigen Verbrennungen eine vollständige Abheilung der Gesichtshaut unter Gabe von bestimmten Substanzen, so dass keinerlei Operation notwendig war und auch keinerlei Narben entstanden sind. Diese Fälle habe ich selbst behandelt und beobachtet. Die Anzahl dieser Fälle ist aber noch zu gering, um hier eine wissenschaftliche Veröffentlichung durchzuführen. Hierbei handelt es sich bisher um Einzelbeobachtungen."
Jetzt kommt es darauf an, in kontrollierten klinischen Studien herauszuarbeiten, unter welchen Umständen die Wachstumsfaktoren tatsächlich die Heilung beschleunigen. Hier gibt es noch viel Arbeit für die Grundlagenforscher. Hans-Günther Machens ist vorsichtig optimistisch. Schließlich zeigt das Beispiel der künstlich gezüchteten Haut schon heute, dass die regenerative Medizin gerade bei Verbrennungen wertvolle Hilfen bieten kann.
" Die Hautentnahmestelle ist für schwer brandverletzte Patienten die letzte Rettungsmöglichkeit. Wenn nun Haut entnommen wird, wird sie in einer relativ dünnen Schicht von 0,2 oder 0,3 Millimetern entnommen und es dauert ungefähr acht bis 14 Tage, bis diese Hautentnahmestelle wieder regeneriert ist. Das ist kostbare Zeit, die der Patient verliert. Wenn es gelingt, dieses Entnahmestellen schneller zur Abheilung zu bringen, dann kann man auch schneller wieder Haut entnehmen."
Die wenigen gesunden Hautstellen werden im Verlauf von Monaten immer wieder abgetragen und verpflanzt. Die Wartezeit zwischen den Operationen konnte Hans-Günther Machens um die Hälfte verkürzen, wenn er den Patienten Wachstumsfaktoren gab, körpereigene Substanzen, die die Zellteilung beschleunigen und Blutgefäße anlocken. In Leipzig war Hans-Günther Machens aber noch nicht bereit, konkret zu sagen, mit welchen Faktoren er diese Erfolge erzielen konnte.
" Es sind Substanzen, die bisher in der regenerativen Medizin schon eine Rolle gespielt haben, von denen auch eine regenerative Kapazität bekannt ist, aber von denen nicht bekannt war, dass sie offensichtlich für die Wundheilung und die Regeneration von Hautentnahmestellen eine Rolle spielen können. Sie müssen allerdings Verständnis dafür haben, wenn ich noch nicht sagen kann, welche Substanz das ist, zumal die Beobachtung, die wir gemacht haben, bisher nur an einigen wenigen Patienten erfolgt ist und die Daten noch nicht ausreichend validiert sind."
In Tierversuchen lässt sich der Effekt der geheimnisvollen Substanzen aber klar belegen. Sie führen nicht nur zu einer effektiveren Regeneration von Hautentnahmestellen, sie sorgen auch dafür, dass die frisch verpflanzte Haut schneller Anschluss an die Blutgefäße gewinnt. Das ist entscheidend, denn solange die Ersatzhaut noch nicht vollständig mit dem darunter liegenden Gewebeschichten verbunden ist, besteht die Gefahr, dass sich Bakterien ausbreiten.
Wachstumsfaktoren könnten aber nicht nur für Patienten mit lebensbedrohlichen Brandverletzungen von Bedeutung sein. So heilen tiefe, aber kleine Verbrennungen oft von selbst aus, aber die Hautschichten werden von minderwertigem Gewebe ersetzt, es entstehen Narben. Besonders nach Verbrennungen im Gesicht fühlen sich die Patienten häufig entstellt.
" Was wir gesehen haben, war bei Patienten mit tiefergradigen, zweitgradigen Verbrennungen eine vollständige Abheilung der Gesichtshaut unter Gabe von bestimmten Substanzen, so dass keinerlei Operation notwendig war und auch keinerlei Narben entstanden sind. Diese Fälle habe ich selbst behandelt und beobachtet. Die Anzahl dieser Fälle ist aber noch zu gering, um hier eine wissenschaftliche Veröffentlichung durchzuführen. Hierbei handelt es sich bisher um Einzelbeobachtungen."
Jetzt kommt es darauf an, in kontrollierten klinischen Studien herauszuarbeiten, unter welchen Umständen die Wachstumsfaktoren tatsächlich die Heilung beschleunigen. Hier gibt es noch viel Arbeit für die Grundlagenforscher. Hans-Günther Machens ist vorsichtig optimistisch. Schließlich zeigt das Beispiel der künstlich gezüchteten Haut schon heute, dass die regenerative Medizin gerade bei Verbrennungen wertvolle Hilfen bieten kann.