Süß und sonnensaftig schmeckt die Ananas aus Costa Rica. Das Geschäft läuft hervorragend, im Januar lag der Export fast 70 Prozent höher als im Jahr zuvor.
Besonders gut gedeiht die Frucht in der nördlichen Karibikregion. Viele Bananenplantagen haben umgesattelt auf Ananasanbau. Abseits der Hauptstraße von San José nach Limón liegt der Ort Guacimo. Einige Kilometer weiter nordwestlich Cartagena, ein verschlafenes Dorf, umgeben von Ananasfeldern. Hierher kommt man nur über eine staubige Hoppelpiste für Geländewagen.
Wer hier lebt und arbeitet, der zahlt einen hohen Preis für den Exporterfolg der Ananas. Die Mitglieder der Kampagne "Stoppt die Ausweitung der Ananasplantagen" vergleichen diese mit einem Krebsgeschwür, das sich durch den Regenwald frisst.
Die kleine Schule von Cartagena liegt mitten in den Ananasfeldern. Nur ein Graben trennt spielende Kinder von den Pflanzen und Pestiziden, die hier gespritzt werden. Da es in der ganzen Gegend keine Leitungen gibt, trinken alle Brunnenwasser; die Schulkinder genauso wie ihre Lehrerinnen:
"Im Moment ist das Brunnenwasser, das hier aus dem Hahn kommt, relativ klar, nur ein paar Sedimente sind zu sehen. Aber an manchen Tagen ist es richtig dunkel. Dieses Wasser wird getrunken und es wird benutzt, um das Essen zu bereiten. Wir wünschen uns deshalb, an die Trinkwasserversorgung angeschlossen zu werden."
Aber Verwaltung und Politik haben auf diese Bitte bislang nicht reagiert. Deshalb unterstützen die Lehrerinnen die Kampagne "Stoppt die Ausweitung der Ananasplantagen". Dort beteiligen sich Anwohner, Kirchenvertreter und Gewerkschaftler. Die Nähe der Schule zur Ananasplantage mit den Abwässergräben macht Direktorin Raina Santos für eine Reihe von Leiden ihrer Schützlinge verantwortlich:
"Die Kinder bekommen immer wieder Hautausschlag. Außerdem leiden wir hier sehr unter Malaria und Dengue-Fieber. Im Moment ist fast die Hälfte meiner Schüler davon betroffen. Das kommt zu den Flecken auf der Haut dazu. Genau wie regelmäßig Durchfall, Schwindel und Übelkeit mit Erbrechen."
Doch nicht nur Malariamücken, die in den Abwassergräben brüten, sind eine Belastung für Mensch und Tier. Mit der Ananas kamen auch bislang unbekannte Insekten. Besonders unangenehm ist eine angriffslustige und bluthungrige Art der Stechfliege. Diese Fliege brütet in den abgeernteten Resten der Ananaspflanzen und macht sich von dort auf die Reise in die umliegenden Gebiete.
In Scharen fallen Stechfliegen über die Viehherden der angrenzenden Gehöfte her, sie machen das Vieh nervös und übertragen Krankheiten. Landwirt Miguel Porras berichtet von den Effekten der Fliegenplage:
"Das Vieh frisst nicht mehr, weil die Stiche der Fliege so schmerzhaft sind. Die Tiere kommen nicht zur Ruhe, weil sie sich den ganzen Tag gegen die Insekten verteidigen müssen. Dadurch verliere ich die gesamte Milchproduktion. Mit dem Fleisch sieht es auch schlecht aus, ich habe Tiere, die auf der Weide nicht kräftiger werden, sondern Tag für Tag Kilo um Kilo verlieren."
Der Gewichtsverlust seiner Rinder bedeutet für den Landwirt einen Wertverlust seiner Tiere. Ein immenser Schaden, der kaum zu kompensieren ist. Viele Viehbauern mussten ihre kleine Herde auch bereits verkaufen. Ihr Land übernahmen die Plantagenbesitzer gerne - für einen Spottpreis: Ananas und Fliegen nähern sich somit dem nächsten Weidegrund. Ein Teufelskreis.
Unkontrollierter Pestizideinsatz und Zerstörung von Fauna und Flora widerspricht geltenden Gesetzen in Costa Rica. Ähnliches gilt für die Arbeitsbedingungen. Die Mitglieder der Kampagne fordern, dass die Einhaltung der Gesetze kontrolliert wird. Und weil sie in Costa Rica bislang nur auf taube Ohren stießen, möchten sie die internationale Öffentlichkeit informieren und einbeziehen.
Besonders gut gedeiht die Frucht in der nördlichen Karibikregion. Viele Bananenplantagen haben umgesattelt auf Ananasanbau. Abseits der Hauptstraße von San José nach Limón liegt der Ort Guacimo. Einige Kilometer weiter nordwestlich Cartagena, ein verschlafenes Dorf, umgeben von Ananasfeldern. Hierher kommt man nur über eine staubige Hoppelpiste für Geländewagen.
Wer hier lebt und arbeitet, der zahlt einen hohen Preis für den Exporterfolg der Ananas. Die Mitglieder der Kampagne "Stoppt die Ausweitung der Ananasplantagen" vergleichen diese mit einem Krebsgeschwür, das sich durch den Regenwald frisst.
Die kleine Schule von Cartagena liegt mitten in den Ananasfeldern. Nur ein Graben trennt spielende Kinder von den Pflanzen und Pestiziden, die hier gespritzt werden. Da es in der ganzen Gegend keine Leitungen gibt, trinken alle Brunnenwasser; die Schulkinder genauso wie ihre Lehrerinnen:
"Im Moment ist das Brunnenwasser, das hier aus dem Hahn kommt, relativ klar, nur ein paar Sedimente sind zu sehen. Aber an manchen Tagen ist es richtig dunkel. Dieses Wasser wird getrunken und es wird benutzt, um das Essen zu bereiten. Wir wünschen uns deshalb, an die Trinkwasserversorgung angeschlossen zu werden."
Aber Verwaltung und Politik haben auf diese Bitte bislang nicht reagiert. Deshalb unterstützen die Lehrerinnen die Kampagne "Stoppt die Ausweitung der Ananasplantagen". Dort beteiligen sich Anwohner, Kirchenvertreter und Gewerkschaftler. Die Nähe der Schule zur Ananasplantage mit den Abwässergräben macht Direktorin Raina Santos für eine Reihe von Leiden ihrer Schützlinge verantwortlich:
"Die Kinder bekommen immer wieder Hautausschlag. Außerdem leiden wir hier sehr unter Malaria und Dengue-Fieber. Im Moment ist fast die Hälfte meiner Schüler davon betroffen. Das kommt zu den Flecken auf der Haut dazu. Genau wie regelmäßig Durchfall, Schwindel und Übelkeit mit Erbrechen."
Doch nicht nur Malariamücken, die in den Abwassergräben brüten, sind eine Belastung für Mensch und Tier. Mit der Ananas kamen auch bislang unbekannte Insekten. Besonders unangenehm ist eine angriffslustige und bluthungrige Art der Stechfliege. Diese Fliege brütet in den abgeernteten Resten der Ananaspflanzen und macht sich von dort auf die Reise in die umliegenden Gebiete.
In Scharen fallen Stechfliegen über die Viehherden der angrenzenden Gehöfte her, sie machen das Vieh nervös und übertragen Krankheiten. Landwirt Miguel Porras berichtet von den Effekten der Fliegenplage:
"Das Vieh frisst nicht mehr, weil die Stiche der Fliege so schmerzhaft sind. Die Tiere kommen nicht zur Ruhe, weil sie sich den ganzen Tag gegen die Insekten verteidigen müssen. Dadurch verliere ich die gesamte Milchproduktion. Mit dem Fleisch sieht es auch schlecht aus, ich habe Tiere, die auf der Weide nicht kräftiger werden, sondern Tag für Tag Kilo um Kilo verlieren."
Der Gewichtsverlust seiner Rinder bedeutet für den Landwirt einen Wertverlust seiner Tiere. Ein immenser Schaden, der kaum zu kompensieren ist. Viele Viehbauern mussten ihre kleine Herde auch bereits verkaufen. Ihr Land übernahmen die Plantagenbesitzer gerne - für einen Spottpreis: Ananas und Fliegen nähern sich somit dem nächsten Weidegrund. Ein Teufelskreis.
Unkontrollierter Pestizideinsatz und Zerstörung von Fauna und Flora widerspricht geltenden Gesetzen in Costa Rica. Ähnliches gilt für die Arbeitsbedingungen. Die Mitglieder der Kampagne fordern, dass die Einhaltung der Gesetze kontrolliert wird. Und weil sie in Costa Rica bislang nur auf taube Ohren stießen, möchten sie die internationale Öffentlichkeit informieren und einbeziehen.