
Die kostspieligen Aufgaben rund um den Erhalt der Naturschönheit der Insel sind vielfältig: Korallenriffe wiederherstellen, wenn Boote dort auf Grund gelaufen sind. Einheimische Wälder vor tödlichen Pilz-Ausbrüchen schützen. Auf dem Wasser patrouillieren, um Schwimmer ausfindig zu machen, die Delfine und Schildkröten belästigen. "Alles, was ich tun will, ist es, Reisende zur Verantwortung zu ziehen und für die Auswirkungen zahlen zu lassen, die sie auf die Natur haben", sagte der demokratische Gouverneur Josh Green. Auf die 1,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner kommen nach seinen Angaben zwischen neun und zehn Millionen Besucherinnen und Besucher. Sie sollten helfen, die Umwelt zu erhalten.
Der hawaiianische Kongress erwägt ein Gesetz, nach dem Touristen künftig gegen eine Gebühr eine jeweils ein Jahr lang geltende Erlaubnis oder einen Pass für Besuche in staatlichen Naturparks und die Benutzung von Wanderwegen erwerben müssen. Über die Höhe der Gebühr wird noch diskutiert.
Der Gouverneur selbst ist in seinem Wahlkampf im vergangenen Jahr dafür eingetreten, allen Touristen eine Einreisegebühr von 50 Dollar (etwa 46 Euro) abzuverlangen. Aber Parlamentarier meinen, dass dies gegen das in der US-Verfassung verankerte Recht auf freie Reise verstoßen würde. Stattdessen treten sie sozusagen für einen Eintrittspreis in die Naturgebiete ein. Beide Varianten wären bislang einzigartig für einen US-Staat.
In Deutschland ist die Entrichtung einer Kurtaxe - auch Ortstaxe, Gästetaxe oder Kurabgabe - von Touristinnen und Touristen an eine Gemeinde ein gängiges Verfahren, um Menschen, die sich nur vorübergehend dort aufhalten, an den Kosten für die Infrastruktur zu beteiligen.
Diese Nachricht wurde am 06.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.