"Die Aufgabe lautet also: Sie wollen Informationen, die Sie von einem Patienten bezüglich seiner Kopfschmerzen erhalten müssen. Was für eine Frage stellen Sie? Wie lange dauert der Schmerzen? Wie lange dauern sie schon! Hat jemand etwas anderes gefunden? Seit wann haben Sie Schmerzen?" ...
Sprachkurs für Mediziner. Genauer: für 20 Mediziner aus den GUS-Ländern und aus Serbien. Sie sind mit Bleistift, Thermoskanne und Langenscheidt-Wörterbuch bewaffnet und lernen, wie man bei einem Kranken eine Anamnese durchführt.
" (Kursleiter:) Sie möchten etwas über den Charakter der Kopfschmerzen erfahren!
Welche Schmerzen haben Sie?
(Kursleiter:) Oder Herr Michael!
Wie ist der Schmerz?
(Kursleiter:)Kann man fragen, ja. Das ist so allgemein, dass der Patient erzählt. "
Viele Kursteilnehmer sind arbeitslos - wie etwa Sinaida Fomenko. Die 51-Jährige kam vor sieben Jahren aus Usbekistan nach Deutschland - als so genannter jüdischer Kontingentflüchtling. Fast zwei Jahrzehnte lang hatte sie in ihrer Heimat als Gynäkologin gearbeitet - doch hier war plötzlich Schluss.
"Ich habe versucht, als Ärztin eine Arbeitsstelle zu finden. Und das hat leider nicht geklappt. Und ich habe Nebenjob auch gehabt als Reinigungskraft. Und das reicht mir auch und kriege Sozialhilfe."
Fomenko und ihre Kollegen haben zum Teil Probleme mit der deutschen Sprache, vor allem mit der medizinischen Fachsprache. Und mit den deutschen Behörden: Denn seit dem Jahr 2002 müssen Zuwanderer aus Nicht-EU-Ländern eine so genannte Gleichwertigkeitsprüfung bei den jeweiligen Landesbehörden ablegen, um hier arbeiten zu dürfen. Die Spätaussiedlerin Anne Bekschanow aus Turkmenistan etwa hat sich bislang vor dem Test gedrückt.
"Ich muss Gleichwertigkeitsprüfung machen, aber ich hatte Angst vor dieser Prüfung. Das ist für mich etwas schwer und ich muss mich vorbereiten."
Der russische Notarzt Eugen Keller, ebenfalls ein Spätaussiedler, erläutert: Die amtliche Prüfung sei selbst für einen gestandenen Fachmann eine Riesenhürde.
"Da sitzen drei Professoren, die alles wissen von mir wollen. Und zwar aus drei Bereichen: Innere, Chirurgie und Allgemeinmedizin. Und das muss alles erfrischt werden und viel Bücher lesen und das ist nicht so einfach, wenn wir schon unsere Familie haben und Kinder und ganze Alltag. "
"Behandlung! Sie fragen nach der Behandlung. Was fragen Sie da?
Haben Sie bereits Medikamente bekommen?
(Kursleiter:) Ein anderes Wort: Haben Sie bereits Medikamente ... . und dann?
Eingenommen!
(Kursleiter:) Im Perfekt - eingenommen, jawohl. "
Die Zuwanderer-Schulung dauert insgesamt zehn Monate. Neben Sprachkurs und Prüfungsvorbereitung steht auch ein Klinik-Einsatz auf dem Programm. Projektleiterin Regina Weiz von der Otto-Benecke-Stiftung betont, die Teilnehmer seien allesamt kompetente Mediziner, Nachholbedarf gebe es nur in Teilbereichen.
"Nachholbedarf gibt es bei den Ärzten zum Beispiel im Bereich der Technik auch, das betrifft unter anderem Ultraschalltechnik, Narkosetechnik - also Anästhesie- und Technik für Spiegelungen, die man haben kann: Magenspiegelung, Darmspiegelung und so weiter. "
Die Ärzte-Weiterbildung kostet rund 300.000 Euro und wird vom Land Brandenburg finanziert - über eigene sowie über Bundes- und EU-Mittel. Denn in der Mark fehlen derzeit 175 Haus- und Fachärzte. Landes-Sozialministerin und SPD-Politikerin Dagmar Ziegler will sich dafür einsetzen, dass die 20 Migranten nach der Qualifizierung auf den freien Stellen landen.
"Also langjährig tätige Ärzte, die also alle Erfahrungen mitbringen, aber jetzt zum Beispiel als Hausmeister arbeiten oder als Bürokauffrau - das ist einfach schade drum und deswegen müssen wir auch diesen Biografien wieder zu ihrem Recht verhelfen und sagen: Diese Ausbildung war nicht umsonst, sondern Ihr könnt sie auch bei uns ausüben. Und die ärztliche Versorgung muss besser werden und da wird ein ganz wesentlicher Teil dazu beigetragen."
Sprachkurs für Mediziner. Genauer: für 20 Mediziner aus den GUS-Ländern und aus Serbien. Sie sind mit Bleistift, Thermoskanne und Langenscheidt-Wörterbuch bewaffnet und lernen, wie man bei einem Kranken eine Anamnese durchführt.
" (Kursleiter:) Sie möchten etwas über den Charakter der Kopfschmerzen erfahren!
Welche Schmerzen haben Sie?
(Kursleiter:) Oder Herr Michael!
Wie ist der Schmerz?
(Kursleiter:)Kann man fragen, ja. Das ist so allgemein, dass der Patient erzählt. "
Viele Kursteilnehmer sind arbeitslos - wie etwa Sinaida Fomenko. Die 51-Jährige kam vor sieben Jahren aus Usbekistan nach Deutschland - als so genannter jüdischer Kontingentflüchtling. Fast zwei Jahrzehnte lang hatte sie in ihrer Heimat als Gynäkologin gearbeitet - doch hier war plötzlich Schluss.
"Ich habe versucht, als Ärztin eine Arbeitsstelle zu finden. Und das hat leider nicht geklappt. Und ich habe Nebenjob auch gehabt als Reinigungskraft. Und das reicht mir auch und kriege Sozialhilfe."
Fomenko und ihre Kollegen haben zum Teil Probleme mit der deutschen Sprache, vor allem mit der medizinischen Fachsprache. Und mit den deutschen Behörden: Denn seit dem Jahr 2002 müssen Zuwanderer aus Nicht-EU-Ländern eine so genannte Gleichwertigkeitsprüfung bei den jeweiligen Landesbehörden ablegen, um hier arbeiten zu dürfen. Die Spätaussiedlerin Anne Bekschanow aus Turkmenistan etwa hat sich bislang vor dem Test gedrückt.
"Ich muss Gleichwertigkeitsprüfung machen, aber ich hatte Angst vor dieser Prüfung. Das ist für mich etwas schwer und ich muss mich vorbereiten."
Der russische Notarzt Eugen Keller, ebenfalls ein Spätaussiedler, erläutert: Die amtliche Prüfung sei selbst für einen gestandenen Fachmann eine Riesenhürde.
"Da sitzen drei Professoren, die alles wissen von mir wollen. Und zwar aus drei Bereichen: Innere, Chirurgie und Allgemeinmedizin. Und das muss alles erfrischt werden und viel Bücher lesen und das ist nicht so einfach, wenn wir schon unsere Familie haben und Kinder und ganze Alltag. "
"Behandlung! Sie fragen nach der Behandlung. Was fragen Sie da?
Haben Sie bereits Medikamente bekommen?
(Kursleiter:) Ein anderes Wort: Haben Sie bereits Medikamente ... . und dann?
Eingenommen!
(Kursleiter:) Im Perfekt - eingenommen, jawohl. "
Die Zuwanderer-Schulung dauert insgesamt zehn Monate. Neben Sprachkurs und Prüfungsvorbereitung steht auch ein Klinik-Einsatz auf dem Programm. Projektleiterin Regina Weiz von der Otto-Benecke-Stiftung betont, die Teilnehmer seien allesamt kompetente Mediziner, Nachholbedarf gebe es nur in Teilbereichen.
"Nachholbedarf gibt es bei den Ärzten zum Beispiel im Bereich der Technik auch, das betrifft unter anderem Ultraschalltechnik, Narkosetechnik - also Anästhesie- und Technik für Spiegelungen, die man haben kann: Magenspiegelung, Darmspiegelung und so weiter. "
Die Ärzte-Weiterbildung kostet rund 300.000 Euro und wird vom Land Brandenburg finanziert - über eigene sowie über Bundes- und EU-Mittel. Denn in der Mark fehlen derzeit 175 Haus- und Fachärzte. Landes-Sozialministerin und SPD-Politikerin Dagmar Ziegler will sich dafür einsetzen, dass die 20 Migranten nach der Qualifizierung auf den freien Stellen landen.
"Also langjährig tätige Ärzte, die also alle Erfahrungen mitbringen, aber jetzt zum Beispiel als Hausmeister arbeiten oder als Bürokauffrau - das ist einfach schade drum und deswegen müssen wir auch diesen Biografien wieder zu ihrem Recht verhelfen und sagen: Diese Ausbildung war nicht umsonst, sondern Ihr könnt sie auch bei uns ausüben. Und die ärztliche Versorgung muss besser werden und da wird ein ganz wesentlicher Teil dazu beigetragen."