"Beim gesunden Menschen ist es sehr schwer zu untersuchen, ob man durch Aufnahme von Probiotika eine gesundheitliche Verbesserung erhält", erklärt Michael Blaut vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Inzwischen kristallisiert sich etwas anderes heraus: Die Zufuhr lebender Milchsäure- und Bifidusbakterien könnte in einem bestimmten Lebensabschnitt von Nutzen sein, und zwar im Seniorenalter. Dann, wenn die Darmflora nicht mehr so funktioniert, wie sie eigentlich sollte. Der Mikrobiologe Joël Doré vom französischen Nationalen Agrarforschungsinstitut INRA bei Paris: "Jeder Mensch hat praktisch seine eigene, individuelle Mikrobengemeinschaft im Darm, die im Erwachsenen-Alter außerordentlich stabil ist. Doch das ändert sich im Senioren-Alter, wie wir feststellen. Dann lässt diese Resistenz gegen eine Fremdbesiedlung nach." Doré leitet eines von acht EU-Projekten im Bereich "Ernährung und Darmgesundheit". Es ist das Teilprojekt, das sich speziell mit dem Alter beschäftigt. Die Untersuchungen zeigen, dass bei den Senioren die Widerstandsfähigkeit gegen Neusiedler nachlässt, damit haben auch Krankheitserreger die Chance sich einzunisten.
Für die Lebensmittel-Hersteller eröffneten sich damit neue Perspektiven, denn ihre probiotischen Produkte könnten hier etwas bewirken. So wie es heute schon spezielle Baby-Kost gibt, gäbe es dann auch eine probiotische Senioren-Kost. Doré: "Aus meiner Sicht bestehen große Chancen, dass es durch gezielte Ernährung im Alter möglich sein könnte, eine gesunde Darmflora zu erhalten." In Potsdam erkundet Michael Blauts Arbeitsgruppe, ob nicht auch frühgeborenen Säuglingen mit probiotischen Joghurts geholfen werden kann. Blaut: "Wir haben durch Voruntersuchungen festgestellt, dass diese Frühgeborenen sehr häufig besiedelt werden mit pathogenen Bakterien." Dagegen verabreichen die Forscher den Frühchen nun Bifidusbakterien, wie sie im Darm von Säuglingen normalerweise vorherrschen. Blaut hofft, dass das nicht nur bei den Ältesten klappt, sondern auch bei den Jüngsten.
[Quelle: Volker Mrasek]
Für die Lebensmittel-Hersteller eröffneten sich damit neue Perspektiven, denn ihre probiotischen Produkte könnten hier etwas bewirken. So wie es heute schon spezielle Baby-Kost gibt, gäbe es dann auch eine probiotische Senioren-Kost. Doré: "Aus meiner Sicht bestehen große Chancen, dass es durch gezielte Ernährung im Alter möglich sein könnte, eine gesunde Darmflora zu erhalten." In Potsdam erkundet Michael Blauts Arbeitsgruppe, ob nicht auch frühgeborenen Säuglingen mit probiotischen Joghurts geholfen werden kann. Blaut: "Wir haben durch Voruntersuchungen festgestellt, dass diese Frühgeborenen sehr häufig besiedelt werden mit pathogenen Bakterien." Dagegen verabreichen die Forscher den Frühchen nun Bifidusbakterien, wie sie im Darm von Säuglingen normalerweise vorherrschen. Blaut hofft, dass das nicht nur bei den Ältesten klappt, sondern auch bei den Jüngsten.
[Quelle: Volker Mrasek]