In großen Mengen ist Kohlenmonoxid tödlich, denn es blockiert das Transportprotein für den lebensnotwendigen Sauerstoff. Dennoch haben Mensch und Tier die genetisch angelegte Möglichkeit, Kohlenmonoxid im eigenen Körper zu bilden. Wofür der Körper das Gift benötigt, war lange unklar. Jetzt haben Forscher der Columbia Universität in New York herausgefunden, dass Kohlenmonoxid in Stresssituationen das Blut zu verflüssigen hilft. Das ist etwa bei einer Lungenembolie notwendig, wenn die Verstopfung von Blutgefäßen überwunden werden muss. David Pinsky hat das mit genmanipulierten Mäusen entdeckt, die kein körpereigenes Kohlenmonoxid mehr produzieren konnten. Bei künstlich herbeigeführten Lungenembolien sah er, "dass die genetisch veränderten Mäuse die unterbrochene Blutzufuhr kaum überlebten, während sich ihre Überlebenschancen deutlich verbesserten, wenn wir ihnen Kohlenmonoxid zuführten". Kohlenmonoxid verbessert offenbar die körpereigenen Mechanismen, die Blutgerinnsel auflösen. Pinsky sieht in der wohl dosierten Gabe von Kohlenmonoxid ein Mittel gegen Blutgerinnsel, die auch anderswo auftreten können, etwa bei Thrombosen.
Doch der britische Forscher Christoph Thiemermann von der St.-Bartholomew School of Medicine and Dentistry London warnt in der selben Ausgabe vor zu großer Euphorie: "Die giftige Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Es ist immer ein weiter Weg von den ersten Tierversuchen, die wir hier vor uns haben, bis zu einer Therapie." Doch immerhin: der erste Schritt auf diesem weiten Weg ist gemacht.
[Quelle: Christina Afting]
Doch der britische Forscher Christoph Thiemermann von der St.-Bartholomew School of Medicine and Dentistry London warnt in der selben Ausgabe vor zu großer Euphorie: "Die giftige Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Es ist immer ein weiter Weg von den ersten Tierversuchen, die wir hier vor uns haben, bis zu einer Therapie." Doch immerhin: der erste Schritt auf diesem weiten Weg ist gemacht.
[Quelle: Christina Afting]