Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Klinik für Gefäßmedizin. Auf seiner Station nimmt Axel Larena-Avellaneda einen Karton in die Hand. Dann packt der Arzt ein handliches Gerät aus.
"In diesem Karton befindet sich das Elektrostimulationsgerät. Das Gerät hat einen Akku und ist sehr leicht zu bedienen. Es hat nur wenige Knöpfe. Und man kann die Patienten so schulen, dass sie es selbst anwenden können."
Das zigarettenkistengroße Gerät soll die Wundheilung unterstützen, und zwar bei chronischen Wunden, die von selbst nicht heilen wollen. Der Kasten ist mit einer Spezialelektrode verbunden. Sie wird auf die Wunde aufgeklebt wie ein Pflaster.
"Diese Elektrode bleibt drei bis vier Tage auf der Wunde. Und zweimal am Tag schließt man die Elektrode an das Stimulationsgerät an. Das dauert jeweils eine halbe Stunde."
Der Patient, sagt Larena-Avellaneda, spürt dabei ein leichtes Kribbeln.
"Das Kribbeln ist sogar beabsichtigt. Wenn der Patient ein Kribbeln verspürt, hatte man die richtige Stromstärke."
Elektrostimulation, so nennen die Ärzte das Verfahren. Es simuliert einen natürlichen Vorgang. Denn der Mensch steht von Natur aus immer ein wenig unter Spannung. Und diese elektrische Spannung sorgt dafür, dass durch eine Wunde ein schwacher Strom fließt.
"Man weiß inzwischen, dass dieser Stromfluss sehr wichtig ist für die Wundheilung. Man konnte in Studien feststellen, dass in chronischen, nicht heilen Wunden dieser Stromfluss sehr reduziert ist oder sogar zum Erliegen gekommen ist."
Die Elektrostimulation hilft aus und ersetzt den fehlenden Strom. Und das, so glauben die Hamburger Ärzte, fördert die Wundheilung. Die ersten Resultate der neuen Therapie sind vielversprechend, sagt Larena-Avellaneda.
"Im Moment machen wir eine Analyse von 95 Patienten. Dort haben wir hervorragende Ergebnisse mit Heilungsraten von über 75 Prozent bei sonst nicht heilenden Wunden. Ich halte sehr viel von der Methode, weil sie einfach anzuwenden ist. Die Patienten können es selber machen. Unter der Therapie nehmen die Schmerzen deutlich ab."
Zwar ist die Methode teurer als das Anlegen eines Wundverbands. Doch vor allem in schweren Fällen wie bei einem offenen Bein, das einfach nicht heilen will, lohnt sich der Einsatz der Elektrostimulation, meint Axel Larena-Avellaneda. Ähnliches gilt für eine andere neue Methode der Wundbehandlung, die Ultraschalltherapie. An sich kennt man den Ultraschall ja als Diagnoseverfahren, das Bilder aus dem Körperinneren aufnimmt. Doch macht man den Ultraschall ein wenig stärker, kann man damit auch Wunden behandeln, sagt Katharina Herberger vom Universitätsklinikum Eppendorf.
"Dadurch, dass man bei den Wunden einen Leistungsultraschall benutzt, kann man einen Effekt erzeugen, dass die Wunde zum einen gereinigt wird. Zum anderen wird eine erhöhte Durchblutung hervorgerufen. Wir sehen, dass die Wunden ein besseres Heilungsstadium erreichen durch die Ultraschalltherapie."
Der Ultraschall erzeugt winzige Bläschen. Diese Bläschen zerplatzen und stören dadurch schädliche Keime beim Wachsen. Dagegen bleibt das gesunde Gewebe des Patienten unbeeinträchtigt. Doch Ultraschall lässt sich nicht zum Reinigen verwenden, sondern – wie ein Skalpell – auch zum Wegschneiden von abgestorbenem Gewebe. Hierbei scheint Ultraschall schonender, aber genauso gründlich zu sein wie das chirurgische Entfernen von totem Gewebe. Das Problem ist,
"… dass wir wenig Beweise dafür haben, dass Ultraschall so gut wirkt, wie wir es empfinden. Jetzt kommen aber nach und nach Studiendaten, die zeigen, dass Ultraschall sehr gut vertragen wird und auch eine gute Wirkung hat. Aber im Moment ist die Datenlage noch nicht so gut, wie für die Methode wünschenswert wäre."
Langfristig, hofft Herberger, könnte sich Ultraschall immer dann durchsetzen, wenn man großflächige Wunden zu versorgen hat – oder Patienten, die besonders empfindlich sind und Angst haben vor Schere und Skalpell.
"In diesem Karton befindet sich das Elektrostimulationsgerät. Das Gerät hat einen Akku und ist sehr leicht zu bedienen. Es hat nur wenige Knöpfe. Und man kann die Patienten so schulen, dass sie es selbst anwenden können."
Das zigarettenkistengroße Gerät soll die Wundheilung unterstützen, und zwar bei chronischen Wunden, die von selbst nicht heilen wollen. Der Kasten ist mit einer Spezialelektrode verbunden. Sie wird auf die Wunde aufgeklebt wie ein Pflaster.
"Diese Elektrode bleibt drei bis vier Tage auf der Wunde. Und zweimal am Tag schließt man die Elektrode an das Stimulationsgerät an. Das dauert jeweils eine halbe Stunde."
Der Patient, sagt Larena-Avellaneda, spürt dabei ein leichtes Kribbeln.
"Das Kribbeln ist sogar beabsichtigt. Wenn der Patient ein Kribbeln verspürt, hatte man die richtige Stromstärke."
Elektrostimulation, so nennen die Ärzte das Verfahren. Es simuliert einen natürlichen Vorgang. Denn der Mensch steht von Natur aus immer ein wenig unter Spannung. Und diese elektrische Spannung sorgt dafür, dass durch eine Wunde ein schwacher Strom fließt.
"Man weiß inzwischen, dass dieser Stromfluss sehr wichtig ist für die Wundheilung. Man konnte in Studien feststellen, dass in chronischen, nicht heilen Wunden dieser Stromfluss sehr reduziert ist oder sogar zum Erliegen gekommen ist."
Die Elektrostimulation hilft aus und ersetzt den fehlenden Strom. Und das, so glauben die Hamburger Ärzte, fördert die Wundheilung. Die ersten Resultate der neuen Therapie sind vielversprechend, sagt Larena-Avellaneda.
"Im Moment machen wir eine Analyse von 95 Patienten. Dort haben wir hervorragende Ergebnisse mit Heilungsraten von über 75 Prozent bei sonst nicht heilenden Wunden. Ich halte sehr viel von der Methode, weil sie einfach anzuwenden ist. Die Patienten können es selber machen. Unter der Therapie nehmen die Schmerzen deutlich ab."
Zwar ist die Methode teurer als das Anlegen eines Wundverbands. Doch vor allem in schweren Fällen wie bei einem offenen Bein, das einfach nicht heilen will, lohnt sich der Einsatz der Elektrostimulation, meint Axel Larena-Avellaneda. Ähnliches gilt für eine andere neue Methode der Wundbehandlung, die Ultraschalltherapie. An sich kennt man den Ultraschall ja als Diagnoseverfahren, das Bilder aus dem Körperinneren aufnimmt. Doch macht man den Ultraschall ein wenig stärker, kann man damit auch Wunden behandeln, sagt Katharina Herberger vom Universitätsklinikum Eppendorf.
"Dadurch, dass man bei den Wunden einen Leistungsultraschall benutzt, kann man einen Effekt erzeugen, dass die Wunde zum einen gereinigt wird. Zum anderen wird eine erhöhte Durchblutung hervorgerufen. Wir sehen, dass die Wunden ein besseres Heilungsstadium erreichen durch die Ultraschalltherapie."
Der Ultraschall erzeugt winzige Bläschen. Diese Bläschen zerplatzen und stören dadurch schädliche Keime beim Wachsen. Dagegen bleibt das gesunde Gewebe des Patienten unbeeinträchtigt. Doch Ultraschall lässt sich nicht zum Reinigen verwenden, sondern – wie ein Skalpell – auch zum Wegschneiden von abgestorbenem Gewebe. Hierbei scheint Ultraschall schonender, aber genauso gründlich zu sein wie das chirurgische Entfernen von totem Gewebe. Das Problem ist,
"… dass wir wenig Beweise dafür haben, dass Ultraschall so gut wirkt, wie wir es empfinden. Jetzt kommen aber nach und nach Studiendaten, die zeigen, dass Ultraschall sehr gut vertragen wird und auch eine gute Wirkung hat. Aber im Moment ist die Datenlage noch nicht so gut, wie für die Methode wünschenswert wäre."
Langfristig, hofft Herberger, könnte sich Ultraschall immer dann durchsetzen, wenn man großflächige Wunden zu versorgen hat – oder Patienten, die besonders empfindlich sind und Angst haben vor Schere und Skalpell.