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Heimkehr als Fremder

Ein Aufenthalt im Ausland verspricht einen Sprung auf der Karriereleiter, außerdem locken neue Erfahrungen. Deshalb machen sich auch die wenigsten der derzeit 150.000 Deutschen im Ausland Gedanken über ihre Rückkehr. Sie glauben, sie kehren in ihre vertraute Heimat zurück, in Wirklichkeit fühlen sich viele in Deutschland entfremdet. Das vermeintlich vertraute Zuhause hat sich verändert, man selber ebenfalls. Brigitte Hild, nach 12 Jahren im Ausland nach Deutschland zurückkehrt, fand vieles in ihrer alten Heimat banal. "Wenn Sie in einem Land waren, in dem viele Leute nicht das tägliche Brot haben und bittere Armut herrscht, und dann kommen Sie zurück und die Leute regen sich auf, weil der Bus mal fünf Minuten zu spät kommt, dann ist das schon seltsam."

    Für viele Rückkehrer ist der Wechsel in den alten Job ernüchternd. Sie haben sich im Ausland weiterentwickelt, hatten in den meisten Fällen ein hohes Prestige, jetzt müssen sie in eine strenge Firmenhierarchie zurückkehren. "Man ist im Ausland Somebody, man darf schalten und walten fernab der Zentrale und wenn man zurückkommt, dann ist man Anybody und im schlimmsten Fall Nobody," weiß Gerhard Eckert aus eigenen Erfahrungen.

    Brigitte Hild hat einen Online-Dienst für Auslandsdeutsche aufgebaut. Sie rät dazu, die Rückkehr langfristig und strategisch zu planen. Dazu gehört auch, sich eine bestimmte Position im Unternehmen für die Zeit nach der Entsendung vertraglich zuzusichern. Mitreisende Partner sollten sich im Ausland weiterqualifizieren, die Kontakte zur heimischen Firma, zu Freunden und Bekannten müßten gepflegt werden.

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