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Heimspiel – Die ROC Berlin
Das RSB entdeckt Wagner-Régeny

Seine Inspirationen entnahm Rudolf Wagner-Régeny dem Christentum und Zen-Buddhismus. Der Komponist erlebte das Kaiserreich, die Weimarerer Republik, die NS-Zeit und die DDR. Sein Schaffen ist heute vergessen – nun hat das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin mit seiner Wiederentdeckung begonnen.

Am Mikrofon: Klaus Gehrke |
    Porträt des Komponisten, der beide Hände im Gespräch Richtung Schulter erhoben hat.
    Vielseitiger Komponist und wichtiger Lehrer: Rudolf Wagner-Régeny (picture-alliance / dpa / Bildarchiv)
    Wagner-Régenys Biographie ist schwer auf einen Nenner zu bringen. Geboren wurde er 1903 in Siebenbürgen. In den Zwanziger Jahren arbeitete er in Berlin als Stummfilmbegleiter, Ballettkorrepetitor und Chordirigent. In der NS-Zeit erlebte Wagner-Régeny als Opernkomponist Erfolg und Verbot. Von 1950 bis zu seinem Tod 1969 lehrte er in Ostberlin Komposition.
    Das kompositorische Schaffen umfasst viele Genres, keinesfalls dominiert ein geistliches Oeuvre. Das kurze Oratorium "Genesis" schrieb Wagner-Régeny Mitte der 1950er Jahre – vor dem Hintergrund des zwiegesichtigen Agierens der SED gegen die Evangelische Kirche.
    Die spätromantisch wirkende, indes kammermusikalisch gehaltene Komposition wirkt ambivalent: Sie birgt weder ein religiöses Bekenntnis noch politischen Widerstand. Das Werk eröffnet eine beim Label "Capriccio" erschienene neue CD mit Orchestermusik des Komponisten.
    Rudolf Wagner-Régeny
    "Genesis" – Oratorium
    Michaela Selinger, Alt
    Rundfunkchor Berlin
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Johannes Kalitzke