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Heiße Blasen

Wenn wir das Licht der Sterne ausblenden könnten und nur auf das heiße Gas in ihrer Umgebung blicken, würde die Milchstraße vielleicht wie der Schaum auf einem Schaumbad aussehen. Die einzelnen Blasen werden von den Sternen selbst erzeugt – kleine Blasen von normalen Sternen wie unsere Sonne, größere von explodierenden Sternen.

Damond Benningfield |
    Zwei Satelliten sollen in dieser Woche ins All starten, um zwei solcher Gasblasen näher unter die Lupe zu nehmen.

    Die erste Sonde heißt Coriolis. Sie ist eine militärische Mission, die neue Technologien testen soll. Eines ihrer Instrumente soll gewaltige Ausbrüche von heißem Gas auf der Sonne aufzeichnen, das eine kleine magnetische Blase um die Sonne formt. Treffen die Gasbestandteile auf die Erde, können sie Magnetstürme auslösen, die Satelliten schädigen oder unsere Kommunikationssysteme lahm legen. Die neuen Forschungen mit der Sonde Coriolis sollen Wissenschaftlern helfen, Effekte solcher Magnetstürme besser vorherzusagen.

    Der andere Satellit namens SORCE erforscht vorwiegend die Erdatmosphäre und die Ozeane. Er trägt aber ein Instrument an Bord, mit dem er tief ins All blicken kann. Insbesondere wird er die Lokale Blase anschauen, die eine Spannweite von vielen Lichtjahren hat. Sie ist mit heißen Gasen von explodierten Sternen gefüllt. Mit dem neuen Instrument möchten Astronomen erforschen, wie sich das Gas abkühlt.