Von Julia Friedrichs.
Das Essen an der Dortmunder Uni entspricht längst nicht mehr den gängigen Standards. Die Mensa verstößt gegen Brandschutz- und Hygienevorschriften. Ersatzteile für die uralten Maschinen gibt es nicht mehr zu kaufen. Sie müssen von Hand angefertigt werden. Den Verantwortlichen beim Dortmunder Studentenwerk ist das bekannt. Schon seit fünf Jahren plant man hier am großen Umbau. Der Leiter des Studentenwerks Rainer Niebur schwärmt von der schönen Zukunft:
Wir versuchen weg von der klassischen Mensa zu kommen. Unser Ziel ist, aus der bisherigen Mensa eine moderne studentische Gastronomie zu machen. Wir werden einen großen Bereich schaffen, wo frisch vor dem Gast gekocht wird: Pizza, Nudeln, Aufläufe...
15 Millionen Euro wird diese Vision des neuen studentischen Essens kosten. Eigentlich sollte der Umbau bereits im August zu Beginn der Semesterferien beginnen. Doch dann gab es Schwierigkeiten. Das Land wollte die dringend benötigten Gelder nicht zusagen. Auch in NRW sind die Kassen leer.
Als dem Studentenwerk klar wurde, dass der Zeitplan nicht mehr zu halten war, machten die Dortmunder das Problem öffentlich. Christian Puslednik, stellvertretender Leiter des Studentenwerks, klagte noch vor zwei Wochen:
Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Gelder fließen. Aber wir müssen halt offizielle Bescheide abwarten. Zur Zeit ist die Finanzierung nicht gesichert. Wenn das Geld nicht zusammenkommt, sehe ich ein großes Problem, denn ich denke, uns ist nicht damit geholfen, nur eine halbe Mensa zu renovieren und Stückwerk zu machen.
Im Ministerium war man irritiert über die Aufregung in Dortmund. Der Vorgang Mensaumbau sei aus Sicht des Landes ganz normal verlaufen. Es sei eine Sondergenehmigung des Bundes nötig gewesen - auf die hätte das Land gewartet - diese Tatsache sei auch in Dortmund bekannt gewesen. Unkollegial nennt ein Sprecher des Ministeriums das Verhalten des Studentenwerks.
Seit Beginn der Woche ist aber nun doch eine friedliche Lösung in Sicht: Die Sondergenehmigung ist da - und nun hat das Land auch die ersten Zahlungen zugesagt: Gut 4,2 Millionen Euro. Jetzt sollen die Bauarbeiten im Oktober beginnen - dummerweise während des Semesters. Wie lange gebaut wird und mit welchem Budget ist immer noch nicht sicher. Rainer Niebur muss mit einigen Vielleichts kalkulieren:
Es kann sein, dass im Jahr 2003 noch ein weiterer Bescheid kommt in Höhe von 1,5 Millionen. Offen ist derzeit ein definitiver Bescheid für das Jahr 2006, wo die Restsumme fließen soll.
Ortswechsel. 20 Kilometer weiter in Bochum: Hier zeugt bisher nur ein frisch gegessenes Fundament von einem der größten Umbauprojekte an der Ruhr-Uni: Finanzvolumen: 36 Millionen Euro. Die 35 Jahre alte Mensa wird komplett entkernt. Im Oktober wird sie deshalb schließen - für mindestens zweieinhalb Jahre. 12.000 Essen müssen die Mensa-Mitarbeiter dann in Provisorien austeilen. Cafeterien, Container und eine eigens erbaute Übergangsmensa sollen die Lücke, die die Schließung der großen Mensa reißt, füllen. Ralf Weber vom Akademischen Förderungswerk Bochum hat den großen Plan für die Zeit ohne Mensa erstellt. An seinem Konzept zweifelt er nicht, dennoch ist er ein wenig nervös:
Nervös nicht in dem Sinne, weil die Logistik nicht funktionieren könnte, sondern dass die Leute vielleicht ein bisschen brauchen, um sich umzuorientieren. Wenn die Studenten und Uni-Angehörige viele Jahre mittags in die Mensa gehen, und dann ist das Ding plötzlich nicht mehr da. Dann wird erst einmal eine große Sucherei losgehen. Von den Kapazitäten her kriegen wir das aber auf die Reihe.
Auch Ralf Weber fiebert dem Jahr 2006 entgegen. Denn dann beginnt in Bochum eine neue Essensepoche. Die Mensa wird im Bistrostil wieder aufgebaut. Wie in Dortmund will man die zentrale Essensausgabe durch viele kleine Essensinseln ersetzen. Viel Frisches und Ökologisches, aber auch Extravagantes wie schaumige Kaffeespezialitäten will die Mensa dann anbieten.
Im Gegensatz zu Dortmund schaffen die Bochumer den großen Umbau ohne große Probleme. Selbst der AStA, sonst erste Adresse für Kritik, ist mit den Planungen recht zufrieden. Unabhängig von Zeitplänen, Provisorien und Querelen: Eins steht für die Studenten an den großen Ruhrgebietsuniversitäten fest: Egal wie und wann die Mensen umgebaut werden: Es kann nur besser werden.
Das Essen an der Dortmunder Uni entspricht längst nicht mehr den gängigen Standards. Die Mensa verstößt gegen Brandschutz- und Hygienevorschriften. Ersatzteile für die uralten Maschinen gibt es nicht mehr zu kaufen. Sie müssen von Hand angefertigt werden. Den Verantwortlichen beim Dortmunder Studentenwerk ist das bekannt. Schon seit fünf Jahren plant man hier am großen Umbau. Der Leiter des Studentenwerks Rainer Niebur schwärmt von der schönen Zukunft:
Wir versuchen weg von der klassischen Mensa zu kommen. Unser Ziel ist, aus der bisherigen Mensa eine moderne studentische Gastronomie zu machen. Wir werden einen großen Bereich schaffen, wo frisch vor dem Gast gekocht wird: Pizza, Nudeln, Aufläufe...
15 Millionen Euro wird diese Vision des neuen studentischen Essens kosten. Eigentlich sollte der Umbau bereits im August zu Beginn der Semesterferien beginnen. Doch dann gab es Schwierigkeiten. Das Land wollte die dringend benötigten Gelder nicht zusagen. Auch in NRW sind die Kassen leer.
Als dem Studentenwerk klar wurde, dass der Zeitplan nicht mehr zu halten war, machten die Dortmunder das Problem öffentlich. Christian Puslednik, stellvertretender Leiter des Studentenwerks, klagte noch vor zwei Wochen:
Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Gelder fließen. Aber wir müssen halt offizielle Bescheide abwarten. Zur Zeit ist die Finanzierung nicht gesichert. Wenn das Geld nicht zusammenkommt, sehe ich ein großes Problem, denn ich denke, uns ist nicht damit geholfen, nur eine halbe Mensa zu renovieren und Stückwerk zu machen.
Im Ministerium war man irritiert über die Aufregung in Dortmund. Der Vorgang Mensaumbau sei aus Sicht des Landes ganz normal verlaufen. Es sei eine Sondergenehmigung des Bundes nötig gewesen - auf die hätte das Land gewartet - diese Tatsache sei auch in Dortmund bekannt gewesen. Unkollegial nennt ein Sprecher des Ministeriums das Verhalten des Studentenwerks.
Seit Beginn der Woche ist aber nun doch eine friedliche Lösung in Sicht: Die Sondergenehmigung ist da - und nun hat das Land auch die ersten Zahlungen zugesagt: Gut 4,2 Millionen Euro. Jetzt sollen die Bauarbeiten im Oktober beginnen - dummerweise während des Semesters. Wie lange gebaut wird und mit welchem Budget ist immer noch nicht sicher. Rainer Niebur muss mit einigen Vielleichts kalkulieren:
Es kann sein, dass im Jahr 2003 noch ein weiterer Bescheid kommt in Höhe von 1,5 Millionen. Offen ist derzeit ein definitiver Bescheid für das Jahr 2006, wo die Restsumme fließen soll.
Ortswechsel. 20 Kilometer weiter in Bochum: Hier zeugt bisher nur ein frisch gegessenes Fundament von einem der größten Umbauprojekte an der Ruhr-Uni: Finanzvolumen: 36 Millionen Euro. Die 35 Jahre alte Mensa wird komplett entkernt. Im Oktober wird sie deshalb schließen - für mindestens zweieinhalb Jahre. 12.000 Essen müssen die Mensa-Mitarbeiter dann in Provisorien austeilen. Cafeterien, Container und eine eigens erbaute Übergangsmensa sollen die Lücke, die die Schließung der großen Mensa reißt, füllen. Ralf Weber vom Akademischen Förderungswerk Bochum hat den großen Plan für die Zeit ohne Mensa erstellt. An seinem Konzept zweifelt er nicht, dennoch ist er ein wenig nervös:
Nervös nicht in dem Sinne, weil die Logistik nicht funktionieren könnte, sondern dass die Leute vielleicht ein bisschen brauchen, um sich umzuorientieren. Wenn die Studenten und Uni-Angehörige viele Jahre mittags in die Mensa gehen, und dann ist das Ding plötzlich nicht mehr da. Dann wird erst einmal eine große Sucherei losgehen. Von den Kapazitäten her kriegen wir das aber auf die Reihe.
Auch Ralf Weber fiebert dem Jahr 2006 entgegen. Denn dann beginnt in Bochum eine neue Essensepoche. Die Mensa wird im Bistrostil wieder aufgebaut. Wie in Dortmund will man die zentrale Essensausgabe durch viele kleine Essensinseln ersetzen. Viel Frisches und Ökologisches, aber auch Extravagantes wie schaumige Kaffeespezialitäten will die Mensa dann anbieten.
Im Gegensatz zu Dortmund schaffen die Bochumer den großen Umbau ohne große Probleme. Selbst der AStA, sonst erste Adresse für Kritik, ist mit den Planungen recht zufrieden. Unabhängig von Zeitplänen, Provisorien und Querelen: Eins steht für die Studenten an den großen Ruhrgebietsuniversitäten fest: Egal wie und wann die Mensen umgebaut werden: Es kann nur besser werden.