Karin Schulz sieht nicht gerade glücklich aus auf ihrem Rundgang über den Stoffeler Friedhof. Und das liegt nicht etwa am strömenden Regen. Einzelne Wege sind kaum mehr als solche zu erkennen. Zwischen den Gräbern wuchert das Unkraut. Die Friedhofsleiterin zeigt auf Fußwege, die fast schon genauso grün sind wie die angrenzende Rasenfläche:
Wobei wir diese Wege erst letzten Winter komplett überarbeitet haben! Das ist eben das große Probleme, wir dürfen keine Herbizide mehr einsetzen, und da verunkrauten die Wege wieder unheimlich schnell, so dass eigentlich nicht erkennbar ist, dass man dran gearbeitet hat.
Seit Beginn der 90er-Jahre darf auf den städtischen Flächen kein Herbizid mehr zur Unkrautvernichtung benutzt werden - der Umwelt zuliebe. Doch auch das Unkraut freut sich. Unerwünschte Pflanzen, wie Löwenzahn und wilde Kräuter, gedeihen prächtig. Das soll sich nun ändern. Von heute an ist auf den Wegen des Stoffeler Friedhofs ein orangefarbener Mini-LKW unterwegs. In einem Behälter auf der Ladefläche kocht eine Zuckerlösung vor sich hin. Der weiße Schaum wird auf das Unkraut gespritzt, und das fängt unter ihm buchstäblich an zu kochen. Denn der Schaum wirkt wie eine gute Wärmeisolierung, sagt Elfriede Klug, Leiterin der Friedhofsabteilung beim Düsseldorfer Garten-, Friedhofs- und Forstamt:
Die eigentliche wirksame Substanz ist das heiße Wasser. Und das passiert wie bei anderen thermischen Verfahren: Die Eiweiße, aus denen die Pflanzenteile besteht, werden abgetötet, werden zerstört. Und die Zellwände werden zerstört. Und damit kann die Pflanze nicht mehr weiter leben, nicht mehr weiter wachsen. Und da werden auch die Wurzeln mit abgetötet und damit haben wir einen relativ langen Effekt. Und der Effekt von diesem Industriezuckerschaum ist eigentlich nur der, dass die Temperatur, die das heiße Wasser in den Boden bringt oder auf die oberste Bodenschicht, länger gehalten wird. Das ist die ganze Funktion von dem Schaum.
Bis zu 47 Grad Hitze verträgt das Unkraut. Danach löst sich das pflanzliche Eiweiß auf und die Pflanze stirbt ab. Übrig bleiben nur wie gekocht aussehende Pflanzenreste. Nach Informationen des Herstellers Waipuna aus dem münsterländischen Rheine ist das Verfahren absolut umweltfreundlich. Der heiße Schaum bestehe nur aus Wasser mit drei Prozent Alkohol und Pflanzenzucker - in diesem Fall aus Kokosnüssen und Getreide. Insekten, wie zum Beispiel Ameisen, werden durch den Schaum nicht angelockt. Denn dieser Zucker ist nicht süß. Das haben die Mitarbeiter persönlich gekostet, sagt Elfriede Klug:
Es ist kein raffinierter Zucker, es ist ein Industriezucker. Und es gibt ja von der Biologie her die unterschiedlichsten Zuckervarianten. Traubenzucker ist zum Beispiel auch nicht so süß wie der normale Kristallzucker.
Friedhofsleiterin Karin Schulz hat die Zuckerschaummethode bereits ausprobiert und schaut zufrieden auf die graubraunen Unkrautreste am Wegesrand:
Das ist jetzt der Weg, den wir probeweise bearbeitet haben mit dem Schaumsystem und man kann ganz deutlich sehen, dass das Unkraut abgestorben ist. Teilweise kommt es wieder durch, weil eben auch schon ein ziemlich großer Unkrautwuchs da war. Aber das Ergebnis ist eigentlich zufriedenstellend. Und deswegen versuchen wir jetzt, dass noch mal in einem größeren Versuch auf dem Friedhof auch länger anzuwenden.
Von heute an testen die vier größten Düsseldorfer Friedhöfe die neue Methode zwei Wochen lang. Kostenpunkt: 8.000 Euro für die Miete des Geräts und die Zuckerlösung. Das sei viel Geld, sagt die Leiterin der Friedhofsabteilung. Aber: Die Personalkosten für das arbeitsintensive Unkrautjäten per Hand seien noch viel höher. Für die neue Methode reichen zwei Mitarbeiter: Einer fährt den Wagen, einer spritzt das Unkraut. Pro Stunde, so verspricht der Hersteller, schaffen sie einen Kilometer - ohne Rückenschmerzen und ohne dass das Unkraut schon nach drei Wochen wieder sprießt.
Wobei wir diese Wege erst letzten Winter komplett überarbeitet haben! Das ist eben das große Probleme, wir dürfen keine Herbizide mehr einsetzen, und da verunkrauten die Wege wieder unheimlich schnell, so dass eigentlich nicht erkennbar ist, dass man dran gearbeitet hat.
Seit Beginn der 90er-Jahre darf auf den städtischen Flächen kein Herbizid mehr zur Unkrautvernichtung benutzt werden - der Umwelt zuliebe. Doch auch das Unkraut freut sich. Unerwünschte Pflanzen, wie Löwenzahn und wilde Kräuter, gedeihen prächtig. Das soll sich nun ändern. Von heute an ist auf den Wegen des Stoffeler Friedhofs ein orangefarbener Mini-LKW unterwegs. In einem Behälter auf der Ladefläche kocht eine Zuckerlösung vor sich hin. Der weiße Schaum wird auf das Unkraut gespritzt, und das fängt unter ihm buchstäblich an zu kochen. Denn der Schaum wirkt wie eine gute Wärmeisolierung, sagt Elfriede Klug, Leiterin der Friedhofsabteilung beim Düsseldorfer Garten-, Friedhofs- und Forstamt:
Die eigentliche wirksame Substanz ist das heiße Wasser. Und das passiert wie bei anderen thermischen Verfahren: Die Eiweiße, aus denen die Pflanzenteile besteht, werden abgetötet, werden zerstört. Und die Zellwände werden zerstört. Und damit kann die Pflanze nicht mehr weiter leben, nicht mehr weiter wachsen. Und da werden auch die Wurzeln mit abgetötet und damit haben wir einen relativ langen Effekt. Und der Effekt von diesem Industriezuckerschaum ist eigentlich nur der, dass die Temperatur, die das heiße Wasser in den Boden bringt oder auf die oberste Bodenschicht, länger gehalten wird. Das ist die ganze Funktion von dem Schaum.
Bis zu 47 Grad Hitze verträgt das Unkraut. Danach löst sich das pflanzliche Eiweiß auf und die Pflanze stirbt ab. Übrig bleiben nur wie gekocht aussehende Pflanzenreste. Nach Informationen des Herstellers Waipuna aus dem münsterländischen Rheine ist das Verfahren absolut umweltfreundlich. Der heiße Schaum bestehe nur aus Wasser mit drei Prozent Alkohol und Pflanzenzucker - in diesem Fall aus Kokosnüssen und Getreide. Insekten, wie zum Beispiel Ameisen, werden durch den Schaum nicht angelockt. Denn dieser Zucker ist nicht süß. Das haben die Mitarbeiter persönlich gekostet, sagt Elfriede Klug:
Es ist kein raffinierter Zucker, es ist ein Industriezucker. Und es gibt ja von der Biologie her die unterschiedlichsten Zuckervarianten. Traubenzucker ist zum Beispiel auch nicht so süß wie der normale Kristallzucker.
Friedhofsleiterin Karin Schulz hat die Zuckerschaummethode bereits ausprobiert und schaut zufrieden auf die graubraunen Unkrautreste am Wegesrand:
Das ist jetzt der Weg, den wir probeweise bearbeitet haben mit dem Schaumsystem und man kann ganz deutlich sehen, dass das Unkraut abgestorben ist. Teilweise kommt es wieder durch, weil eben auch schon ein ziemlich großer Unkrautwuchs da war. Aber das Ergebnis ist eigentlich zufriedenstellend. Und deswegen versuchen wir jetzt, dass noch mal in einem größeren Versuch auf dem Friedhof auch länger anzuwenden.
Von heute an testen die vier größten Düsseldorfer Friedhöfe die neue Methode zwei Wochen lang. Kostenpunkt: 8.000 Euro für die Miete des Geräts und die Zuckerlösung. Das sei viel Geld, sagt die Leiterin der Friedhofsabteilung. Aber: Die Personalkosten für das arbeitsintensive Unkrautjäten per Hand seien noch viel höher. Für die neue Methode reichen zwei Mitarbeiter: Einer fährt den Wagen, einer spritzt das Unkraut. Pro Stunde, so verspricht der Hersteller, schaffen sie einen Kilometer - ohne Rückenschmerzen und ohne dass das Unkraut schon nach drei Wochen wieder sprießt.