Ein Held der Arbeiterklasse wollte Jan-Philipp Reemtsma bestimmt nicht sein, als er die Tagung mit diesem John-Lennon-Song eröffnete. Eher ein Nachfolger Sigmund Freuds.
"Helden kann es nicht geben, ohne dass ihr Ich in ungewöhnlichem Maße ihre Person bestimmt. Helden kann es nicht geben, wo sie nicht als Personen bewundert werden, und wo sie nicht auch wissen, dass sie's werden. Und Helden kann es nur geben, wenn sie jene narzisstische Saite in uns zum Klingen bringen, die wir normalerweise nicht die Gelegenheit haben, kräftig anzuschlagen."
Der antike Achilles sei ein solcher Held – zumal in der neuesten Troja-Verfilmung, erklärte der Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung umständlich. Und Lennon, der habe den frühen Tod seiner Mutter kompensieren müssen.
"Mama don't go/ Daddy come home! – "Mama don't go, Daddy come home! Der Stoff, aus dem Helden sind?"
Mit dieser Analyse wollte man sich nicht zufriedengeben. Ob narzisstisch übersteuert oder nicht, positive Helden werden gebraucht, vor allem in Zeiten des Selbstmordattentats.
Neiman: "Gerade, wer Held ist, hat bestimmte demokratische Tugenden, auf die wir nicht verzichten können"
"Also es gibt einen gewissen Bedarf nach Heldentum. Und da ist die Frage: Nach welchem Heldentum?"
Der Münchner Philosoph Julian Nida-Rümelin fragte: Welches Heldentum brauchen liberale Demokratien heute? Der Jurist William Ian Miller aus Michigan meinte, ohne echte Risiken, auch körperliche Gefahr sei heldischer Mut nur ein Witz.
"Das ist ein Experiment, man hat mal das Einstein-Forum eine Denkfabrik, oder ein Laboratorium des Geistes genannt. Und gerade das machen wir jetzt."
Die Moralphilosophin Neiman wollte über Helden diskutieren, weil wir schon genügend Opfer haben. Wer leidet, bekommt Anerkennung. Doch wie steht es mit denen, die versuchen, wenn auch mit Selbstzweifeln und Ironie, diese Welt in einen besseren Ort zu verwandeln? Für Neiman ist der Jerusalemer Religionsphilosoph David Shulman ein Held, weil er sich Woche für Woche in der Westbank israelischen Siedlern entgegenstellt.
Darauf Shulman: "Helden nerven doch! Sie stören doch bloß. Effektiver sind diejenigen, die einfach tun, was sie können, und zwar eher langsam, undramatisch, anti-heroisch und unromantisch. Nur sie können etwas bewirken."
Weniger bescheiden sind diejenigen, die bereit sind, sich in einem israelischen oder anderen westlichen Supermarkt in die Luft zu jagen. Scott Atran hat sie und ihre Familien besucht und er meint, der Jihad sei eine globale Jugendbewegung, die nichts mit religiöser Indoktrination zu tun habe. Gelangweilte junge Männer sitzen zusammen vor dem Fernseher, wo Al Jazeera amerikanische Angriffe im Irak zeigt.
"Diese Jungs fragen sich: 'Warum macht denn keiner was dagegen? Können wir nichts tun?'"
Die wohl wichtigste, unbeantwortete Frage dieser Tagung stellte die Journalistin und Reform-Muslima Irshad Manji, die als Kind mit ihrer Familie aus Uganda nach Kanada geflohen ist. Manji ist eine furchtlose Islam-Kritikerin, doch sie bewegt auch, ob Demokratien Pluralisten hervorbringen können:
"Menschen, die verschiedene Perspektiven und Wahrheiten anerkennen. Aber keine Relativisten sind, die für alles zu gewinnen sind, weil sie für nichts stehen."
"Helden kann es nicht geben, ohne dass ihr Ich in ungewöhnlichem Maße ihre Person bestimmt. Helden kann es nicht geben, wo sie nicht als Personen bewundert werden, und wo sie nicht auch wissen, dass sie's werden. Und Helden kann es nur geben, wenn sie jene narzisstische Saite in uns zum Klingen bringen, die wir normalerweise nicht die Gelegenheit haben, kräftig anzuschlagen."
Der antike Achilles sei ein solcher Held – zumal in der neuesten Troja-Verfilmung, erklärte der Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung umständlich. Und Lennon, der habe den frühen Tod seiner Mutter kompensieren müssen.
"Mama don't go/ Daddy come home! – "Mama don't go, Daddy come home! Der Stoff, aus dem Helden sind?"
Mit dieser Analyse wollte man sich nicht zufriedengeben. Ob narzisstisch übersteuert oder nicht, positive Helden werden gebraucht, vor allem in Zeiten des Selbstmordattentats.
Neiman: "Gerade, wer Held ist, hat bestimmte demokratische Tugenden, auf die wir nicht verzichten können"
"Also es gibt einen gewissen Bedarf nach Heldentum. Und da ist die Frage: Nach welchem Heldentum?"
Der Münchner Philosoph Julian Nida-Rümelin fragte: Welches Heldentum brauchen liberale Demokratien heute? Der Jurist William Ian Miller aus Michigan meinte, ohne echte Risiken, auch körperliche Gefahr sei heldischer Mut nur ein Witz.
"Das ist ein Experiment, man hat mal das Einstein-Forum eine Denkfabrik, oder ein Laboratorium des Geistes genannt. Und gerade das machen wir jetzt."
Die Moralphilosophin Neiman wollte über Helden diskutieren, weil wir schon genügend Opfer haben. Wer leidet, bekommt Anerkennung. Doch wie steht es mit denen, die versuchen, wenn auch mit Selbstzweifeln und Ironie, diese Welt in einen besseren Ort zu verwandeln? Für Neiman ist der Jerusalemer Religionsphilosoph David Shulman ein Held, weil er sich Woche für Woche in der Westbank israelischen Siedlern entgegenstellt.
Darauf Shulman: "Helden nerven doch! Sie stören doch bloß. Effektiver sind diejenigen, die einfach tun, was sie können, und zwar eher langsam, undramatisch, anti-heroisch und unromantisch. Nur sie können etwas bewirken."
Weniger bescheiden sind diejenigen, die bereit sind, sich in einem israelischen oder anderen westlichen Supermarkt in die Luft zu jagen. Scott Atran hat sie und ihre Familien besucht und er meint, der Jihad sei eine globale Jugendbewegung, die nichts mit religiöser Indoktrination zu tun habe. Gelangweilte junge Männer sitzen zusammen vor dem Fernseher, wo Al Jazeera amerikanische Angriffe im Irak zeigt.
"Diese Jungs fragen sich: 'Warum macht denn keiner was dagegen? Können wir nichts tun?'"
Die wohl wichtigste, unbeantwortete Frage dieser Tagung stellte die Journalistin und Reform-Muslima Irshad Manji, die als Kind mit ihrer Familie aus Uganda nach Kanada geflohen ist. Manji ist eine furchtlose Islam-Kritikerin, doch sie bewegt auch, ob Demokratien Pluralisten hervorbringen können:
"Menschen, die verschiedene Perspektiven und Wahrheiten anerkennen. Aber keine Relativisten sind, die für alles zu gewinnen sind, weil sie für nichts stehen."