Nick Harvey, der für die Armee zuständige Staatssekretär, backt im BBC-Interview ziemlich kleine Brötchen. Ja, es sei ein schlimmer Fehler passiert, er entschuldige sich, das Verteidigungsministerium, die Armee entschuldigten sich; man werde der Sache auf den Grund gehen und sicherstellen, dass sich so etwas nicht wiederhole:
38 Soldaten, über 22 Jahre im Dienst Ihrer Majestät, haben elektronische Post bekommen – Keine "E-Mail für Dich" - keine Grüße der Liebsten zum Valentinstag, sondern ein unpersönliches, gleichlautendes Schreiben, in dem es heißt:
"In meiner Eigenschaft als Laufbahn-Manager muss ich Ihnen mit Bedauern mitteilen, dass Ihr Dienst nach der Kündigungsfrist von 12 Monaten endet. Sicher wissen sie, dass die Armee bedeutende Einsparungen machen muss und von uns wird erwartet, dazu beizutragen. Beginnen Sie mit Ihrer Wiedereingliederungsplanung."
Die meisten der Soldaten sind geschockt und fassungslos. Wenn Verträge nicht verlängert werden, ist es eigentlich üblich, dass das in einem persönlichen Gespräch vom vorgesetzten Offizier mitgeteilt wird. Einen Stabsfeldwebel ereilt die Rundmail an der afghanischen Kriegsfront, wo er in einem Panzerregiment dient. Ein anderer hat in fünf Kriegsgebieten sein Leben riskiert. "Das kam aus heiterem Himmel", zitiert ihn das Boulevardblatt Sun. "Es ist empörend." Die "Sun" greift die Empörung in ihrer Titelschlagzeile auf: "Beschämend - Beleidigung für die Truppe: Helden per E-Mail gefeuert."
Jim Murphy, Verteidigungsexperte der oppositionellen Labour-Partei wettert:
"Niemand sollte seine Arbeit per E-Mail-Mitteilung verlieren, egal welche Arbeit man ausübt, niemand sollte auf diese Art gekündigt werden. Aber Armeeangehörige, von denen viele im Irak und in Afghanistan gedient haben, so zu feuern, ist gefühllos, kaltherzig und unverzeihlich."
Da pflichtet ihm der konservative Abgeordnete Patrick Mercer ohne Umschweife zu:
"Lassen Sie uns nicht vergessen. Während diese einzelnen Soldaten in der ganzen Welt sehr tapfer und kompetent gedient haben, blieben ihre Familien in England zurück, meist in Militärsiedlungen. Dies ist ein gewaltiger Schock für sie zu erfahren, dass ihr gesamtes Leben in einem Jahr völlig auf den Kopf gestellt wird. Und es ist kein gutes Management, das ist eine haarsträubende Führung."
Eine Finanzlücke von 44 Milliarden Euro im Verteidigungsetat zwingt die Streitkräfte zu Ausgabenkürzungen von rund acht Prozent und zur Entlassung tausender Soldaten. Die Kampfkraft in Afghanistan solle nicht reduziert werden, hat die Regierung versprochen. Doch die Moral der Truppe dürfte leiden. Gestern erst haben 100 Flugschüler die Nachricht erhalten, dass sie die Royal Airforce verlassen müssen, obwohl einige kurz vor ihrem Ausbildungsabschluss stehen. Nicht nur Oppositionspolitiker halten die Sparpolitik der Regierung Cameron für überhastet, nicht durchdacht und für zu weitgehend. Vorwürfe, die Verteidigungsstaatssekretär Nick Harvey zurückweist. Aber natürlich sei die E-Mail nicht in Ordnung:
"Es war, glaube ich, ein Verwaltungsfehler des Personalzentrums der Armee in Glasgow, und die betroffenen Soldaten hatten Zeitverträge. Das erklärt, warum sie ausgewählt wurden, aber dass eine E-Mail verschickt wird, vor der persönlichen Unterrichtung, das hätte nicht passieren dürfen, das ist nicht Teil der üblichen Prozedur. Es war einfach ein Verwaltungsirrtum, ein sehr unerfreulicher, für jene am falschen Ende."
Wenig tröstlich für die Soldaten ist auch, dass die persönlichen Gespräche mit den Offizieren inzwischen nachgeholt wurden. Mit anderen Worten – es bleibt bei der Entlassung. Nur jener Feldwebel, der derzeit in Afghanistan stationiert ist, kommt nach Aussage des Staatssekretärs mit dem Schrecken davon:
"Ich weiß, dass es das nicht besser macht, aber das war noch ein weiterer Fehler. Er hätte überhaupt nicht auf der Liste stehen dürfen."
38 Soldaten, über 22 Jahre im Dienst Ihrer Majestät, haben elektronische Post bekommen – Keine "E-Mail für Dich" - keine Grüße der Liebsten zum Valentinstag, sondern ein unpersönliches, gleichlautendes Schreiben, in dem es heißt:
"In meiner Eigenschaft als Laufbahn-Manager muss ich Ihnen mit Bedauern mitteilen, dass Ihr Dienst nach der Kündigungsfrist von 12 Monaten endet. Sicher wissen sie, dass die Armee bedeutende Einsparungen machen muss und von uns wird erwartet, dazu beizutragen. Beginnen Sie mit Ihrer Wiedereingliederungsplanung."
Die meisten der Soldaten sind geschockt und fassungslos. Wenn Verträge nicht verlängert werden, ist es eigentlich üblich, dass das in einem persönlichen Gespräch vom vorgesetzten Offizier mitgeteilt wird. Einen Stabsfeldwebel ereilt die Rundmail an der afghanischen Kriegsfront, wo er in einem Panzerregiment dient. Ein anderer hat in fünf Kriegsgebieten sein Leben riskiert. "Das kam aus heiterem Himmel", zitiert ihn das Boulevardblatt Sun. "Es ist empörend." Die "Sun" greift die Empörung in ihrer Titelschlagzeile auf: "Beschämend - Beleidigung für die Truppe: Helden per E-Mail gefeuert."
Jim Murphy, Verteidigungsexperte der oppositionellen Labour-Partei wettert:
"Niemand sollte seine Arbeit per E-Mail-Mitteilung verlieren, egal welche Arbeit man ausübt, niemand sollte auf diese Art gekündigt werden. Aber Armeeangehörige, von denen viele im Irak und in Afghanistan gedient haben, so zu feuern, ist gefühllos, kaltherzig und unverzeihlich."
Da pflichtet ihm der konservative Abgeordnete Patrick Mercer ohne Umschweife zu:
"Lassen Sie uns nicht vergessen. Während diese einzelnen Soldaten in der ganzen Welt sehr tapfer und kompetent gedient haben, blieben ihre Familien in England zurück, meist in Militärsiedlungen. Dies ist ein gewaltiger Schock für sie zu erfahren, dass ihr gesamtes Leben in einem Jahr völlig auf den Kopf gestellt wird. Und es ist kein gutes Management, das ist eine haarsträubende Führung."
Eine Finanzlücke von 44 Milliarden Euro im Verteidigungsetat zwingt die Streitkräfte zu Ausgabenkürzungen von rund acht Prozent und zur Entlassung tausender Soldaten. Die Kampfkraft in Afghanistan solle nicht reduziert werden, hat die Regierung versprochen. Doch die Moral der Truppe dürfte leiden. Gestern erst haben 100 Flugschüler die Nachricht erhalten, dass sie die Royal Airforce verlassen müssen, obwohl einige kurz vor ihrem Ausbildungsabschluss stehen. Nicht nur Oppositionspolitiker halten die Sparpolitik der Regierung Cameron für überhastet, nicht durchdacht und für zu weitgehend. Vorwürfe, die Verteidigungsstaatssekretär Nick Harvey zurückweist. Aber natürlich sei die E-Mail nicht in Ordnung:
"Es war, glaube ich, ein Verwaltungsfehler des Personalzentrums der Armee in Glasgow, und die betroffenen Soldaten hatten Zeitverträge. Das erklärt, warum sie ausgewählt wurden, aber dass eine E-Mail verschickt wird, vor der persönlichen Unterrichtung, das hätte nicht passieren dürfen, das ist nicht Teil der üblichen Prozedur. Es war einfach ein Verwaltungsirrtum, ein sehr unerfreulicher, für jene am falschen Ende."
Wenig tröstlich für die Soldaten ist auch, dass die persönlichen Gespräche mit den Offizieren inzwischen nachgeholt wurden. Mit anderen Worten – es bleibt bei der Entlassung. Nur jener Feldwebel, der derzeit in Afghanistan stationiert ist, kommt nach Aussage des Staatssekretärs mit dem Schrecken davon:
"Ich weiß, dass es das nicht besser macht, aber das war noch ein weiterer Fehler. Er hätte überhaupt nicht auf der Liste stehen dürfen."