""Und es heißt Spiel, Satz und Sieg. Und mit diesem Erfolg hat sie bewiesen, dass sie mit vollem Recht die Nummer eins in der Welt 1987 ist.""
Mit ihrem Sieg gegen Chris Evert am 16. August 1987 in Los Angeles verdrängte Steffi Graf in der Statistik der WTA, der Women´s Tennis Association, die scheinbar unschlagbare Amerikanerin Martina Navratilova von ihrem Stammplatz. Seit Jahren hatte die US-Tennisikone die Weltrangliste im Dauerduell mit Chris Evert angeführt. Mit Steffi Graf war beiden nun eine ernstzunehmende neue Konkurrentin herangewachsen, deren hart und wuchtig geschlagene Vorhand gefürchtet wurde. Erst nach dem Spiel erfuhr die achtzehnjährige von ihrem Vater von ihrer neuen Spitzenposition:
"Ich weiß, wie ich den Tag noch erlebt habe. Wir sind dann nachher noch an den Strand gefahren und mein Vater, mein Bruder, wir waren alle zusammen, das war einfach ein unglaubliches Gefühl, wir sind dann am Strand herumgerannt und ich habe mir immer wieder gesagt: Ich bin die Nummer eins."
Bis 1991 sollte sie ihre Position nicht mehr abgeben. Aber vorerst standen noch die Jahre 1987 und ´88 ganz im Zeichen des Duells mit Martina Navratilova, die verzweifelt versuchte, sich gegen die immer stärker werdende Deutsche zur Wehr zu setzen. Die Welt fieberte förmlich jedem direkten Aufeinandertreffen der beiden Tennisgöttinen entgegen. Ein Höhepunkt war das Wimbledonfinale 1988. Ein Jahr zuvor noch hatte Steffi Graf auf dem grünen Rasen gegen die perfekt spielende Navratilova keine Chance gehabt. Und zunächst sah alles nach einem erneuten Triumph der Amerikanerin aus. 6:1 ging der erste Satz an Navratilova. Doch Graf kämpfte sich wieder heran:
""Nach einer Stunde und 33 Minuten Matchball Steffi Graf. Jetzt schlägt Martina auf von der linken Seite und dann mit einem Netzroller gewinnt Steffi Graf, reißt die Arme hoch, shake hands der beiden, die 16.000 Zuschauer erheben sich.""
Mit diesem Sieg beendete Steffi Graf endgültig die jahrelange Vormachtstellung der Amerikanerin und bestätigte einmal mehr, dass sie als gerade 19-jährige zu Recht seit einem Jahr auf dem Tennisthron saß:
"Dass ich da heute noch mal durch kam, nachdem ich schon 6:3 und 4:2 hinten gelegen habe und das Spiel noch herumgedreht habe, also das ist eine super Leistung von mir gewesen und deswegen ist es was ganz Besonderes für mich."
Solche Momente sollte Steffi Graf noch häufiger erleben. Frühzeitig war sie von ihren ehrgeizigen Eltern auf diese Laufbahn vorbereitet worden. Mit fünf gewann die Brühlerin ihren ersten Wettkampf. Mit elf Jahren sorgte sie für Aufsehen, als sie der Weltranglistenspielerin Eva Pfaff bei den deutschen Hallenmeisterschaften nur knapp unterlag. Mit 13 gewann sie die Deutsche Jugendmeisterschaft und noch im selben Jahr wurde sie bei der WTA als bis dahin jüngste Profispielerin aller Zeiten gemeldet.
Als ihr mit 16 der erste Turniersieg gegen die Weltranglistenzweite Chris Evert gelang, stand sie im Fokus eines deutschen Millionenpublikums. Der seit Boris Beckers Wimbledonsieg 1985 ausgelöste Boom hatte tausende von Tennis begeisterten Eltern von einer goldenen Zukunft ihrer Profi-Sprößlinge träumen lassen. Und Steffi Graf wurde ihr neues Vorbild. Mit 18 also Weltranglisten-Erste, krönte die Deutsche noch einmal vier Jahre später ihre beispiellose Karriere mit dem Golden Slam. Das hatte in der Tenniswelt noch niemand geschafft: vier Grand Slam Siege in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York innerhalb eines Jahres - und dazu Olympisches Gold in Seoul.
""Wir haben vielleicht einen geschichtlichen Moment vor uns hier, denn Steffi Graf hat zwei mal Matchball. Aufschlag kommt, auf die Vorhand von Steffi, die spielt einen wuchtigen Return. Das Spiel ist vorbei, Steffi gewinnt, sie gewinnt nicht nur dieses Spiel, sie gewinnt auch olympisches Gold mit diesem Erfolg im olympischen Finale über Gabriela Sabatini, es ist das Jahr der Steffi Graf.""
Es kamen noch viele erfolgreiche Jahre, die unterbrochen waren von Verletzungen und privaten Turbulenzen. Trotzdem gelangen ihr nach solchen Tiefs immer wieder überraschende und von niemandem prophezeite Comebacks, wie die letzten drei gewonnenen Grand-Slam-Pokale ihrer Karriere 1996 in Paris, Wimbledon und New York.
"Es ist für mich auch immer wieder ein verrücktes Gefühl, danach dann da zu sitzen, und sich die Fragen zu beantworten: Wie hast du das geschafft? Weil ich habe keine Ahnung, wie ich es immer wieder hinkriege, muss ich ehrlich sagen. Ich versuche zwar, mich immer möglichst gut vorzubereiten, und alles dafür zu tun, aber dass ich dann immer wirklich auf den Punkt fit bin, vom Kopf her da bin, das kann man nicht programmieren."
Mit ihrem Sieg gegen Chris Evert am 16. August 1987 in Los Angeles verdrängte Steffi Graf in der Statistik der WTA, der Women´s Tennis Association, die scheinbar unschlagbare Amerikanerin Martina Navratilova von ihrem Stammplatz. Seit Jahren hatte die US-Tennisikone die Weltrangliste im Dauerduell mit Chris Evert angeführt. Mit Steffi Graf war beiden nun eine ernstzunehmende neue Konkurrentin herangewachsen, deren hart und wuchtig geschlagene Vorhand gefürchtet wurde. Erst nach dem Spiel erfuhr die achtzehnjährige von ihrem Vater von ihrer neuen Spitzenposition:
"Ich weiß, wie ich den Tag noch erlebt habe. Wir sind dann nachher noch an den Strand gefahren und mein Vater, mein Bruder, wir waren alle zusammen, das war einfach ein unglaubliches Gefühl, wir sind dann am Strand herumgerannt und ich habe mir immer wieder gesagt: Ich bin die Nummer eins."
Bis 1991 sollte sie ihre Position nicht mehr abgeben. Aber vorerst standen noch die Jahre 1987 und ´88 ganz im Zeichen des Duells mit Martina Navratilova, die verzweifelt versuchte, sich gegen die immer stärker werdende Deutsche zur Wehr zu setzen. Die Welt fieberte förmlich jedem direkten Aufeinandertreffen der beiden Tennisgöttinen entgegen. Ein Höhepunkt war das Wimbledonfinale 1988. Ein Jahr zuvor noch hatte Steffi Graf auf dem grünen Rasen gegen die perfekt spielende Navratilova keine Chance gehabt. Und zunächst sah alles nach einem erneuten Triumph der Amerikanerin aus. 6:1 ging der erste Satz an Navratilova. Doch Graf kämpfte sich wieder heran:
""Nach einer Stunde und 33 Minuten Matchball Steffi Graf. Jetzt schlägt Martina auf von der linken Seite und dann mit einem Netzroller gewinnt Steffi Graf, reißt die Arme hoch, shake hands der beiden, die 16.000 Zuschauer erheben sich.""
Mit diesem Sieg beendete Steffi Graf endgültig die jahrelange Vormachtstellung der Amerikanerin und bestätigte einmal mehr, dass sie als gerade 19-jährige zu Recht seit einem Jahr auf dem Tennisthron saß:
"Dass ich da heute noch mal durch kam, nachdem ich schon 6:3 und 4:2 hinten gelegen habe und das Spiel noch herumgedreht habe, also das ist eine super Leistung von mir gewesen und deswegen ist es was ganz Besonderes für mich."
Solche Momente sollte Steffi Graf noch häufiger erleben. Frühzeitig war sie von ihren ehrgeizigen Eltern auf diese Laufbahn vorbereitet worden. Mit fünf gewann die Brühlerin ihren ersten Wettkampf. Mit elf Jahren sorgte sie für Aufsehen, als sie der Weltranglistenspielerin Eva Pfaff bei den deutschen Hallenmeisterschaften nur knapp unterlag. Mit 13 gewann sie die Deutsche Jugendmeisterschaft und noch im selben Jahr wurde sie bei der WTA als bis dahin jüngste Profispielerin aller Zeiten gemeldet.
Als ihr mit 16 der erste Turniersieg gegen die Weltranglistenzweite Chris Evert gelang, stand sie im Fokus eines deutschen Millionenpublikums. Der seit Boris Beckers Wimbledonsieg 1985 ausgelöste Boom hatte tausende von Tennis begeisterten Eltern von einer goldenen Zukunft ihrer Profi-Sprößlinge träumen lassen. Und Steffi Graf wurde ihr neues Vorbild. Mit 18 also Weltranglisten-Erste, krönte die Deutsche noch einmal vier Jahre später ihre beispiellose Karriere mit dem Golden Slam. Das hatte in der Tenniswelt noch niemand geschafft: vier Grand Slam Siege in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York innerhalb eines Jahres - und dazu Olympisches Gold in Seoul.
""Wir haben vielleicht einen geschichtlichen Moment vor uns hier, denn Steffi Graf hat zwei mal Matchball. Aufschlag kommt, auf die Vorhand von Steffi, die spielt einen wuchtigen Return. Das Spiel ist vorbei, Steffi gewinnt, sie gewinnt nicht nur dieses Spiel, sie gewinnt auch olympisches Gold mit diesem Erfolg im olympischen Finale über Gabriela Sabatini, es ist das Jahr der Steffi Graf.""
Es kamen noch viele erfolgreiche Jahre, die unterbrochen waren von Verletzungen und privaten Turbulenzen. Trotzdem gelangen ihr nach solchen Tiefs immer wieder überraschende und von niemandem prophezeite Comebacks, wie die letzten drei gewonnenen Grand-Slam-Pokale ihrer Karriere 1996 in Paris, Wimbledon und New York.
"Es ist für mich auch immer wieder ein verrücktes Gefühl, danach dann da zu sitzen, und sich die Fragen zu beantworten: Wie hast du das geschafft? Weil ich habe keine Ahnung, wie ich es immer wieder hinkriege, muss ich ehrlich sagen. Ich versuche zwar, mich immer möglichst gut vorzubereiten, und alles dafür zu tun, aber dass ich dann immer wirklich auf den Punkt fit bin, vom Kopf her da bin, das kann man nicht programmieren."