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Hell und dunkel im Schwan

Der Schwan klettert jetzt wieder in den Abendhimmel. In den Sommermonaten steht er hoch am Himmel. Sie finden ihn wenige Stunden nach Sonnenuntergang im Nordosten. Sein Körper streckt sich fast parallel zum Horizont.

Damond Benningfield |
    Schon alte Kulturen sahen in dem Sternbild einen großen Vogel. Die Römer gaben ihm den Namen Cygnus, der Schwan. Für sie war er der Gott Jupiter in Tarnung. Die Araber beschrieben das Sternbild als Adler, der majestätisch durch die Milchstraße fliegt.

    Der hellste Stern im Schwan ist Deneb – ein Name, der in der arabischen Sprache ”Schwanz” bedeutet. Trotz seiner riesigen Entfernung von rund 1500 Lichtjahren sehen wir Deneb als hellen Stern. Er ist ein weißer Superriese – ein Stern, der erheblich größer, heißer an seiner Oberfläche und heller als unsere Sonne ist. Könnte man die beiden Sterne Seite an Seite setzen, würde Deneb etwa 60 000 mal heller als die Sonne wirken.

    Einer der dunkelsten Sterne im Schwan ist Cygnus X-1. Astronomen vermuten hier ein Schwarzes Loch – eine zertrümmerte Sternleiche. Die Schwerkraft dieses Objekts ist so groß, dass nicht einmal Licht entfliehen kann.

    Forscher fanden Cygnus X-1, weil er alle fünfeinhalb Tage einen Begleitstern umkreist. Das vermutete Schwarze Loch zieht Gas von ihm ab. Strömt das Gas in das Schwarze Loch, wird es sehr stark erhitzt und sendet dadurch große Mengen von Röntgenstrahlen aus. Daher bekam der dunkle Stern auch seinen Namen Cygnus X-1. Er war das erste Röntgenobjekt, das man im Schwan entdeckte.