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Herbstanfang
Die Sonne steigt ab

Morgen um 10.21 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit steht die Sonne genau senkrecht über dem Erdäquator. Astronomisch markiert dies den Beginn des Herbstes auf der Nord- und den des Frühlings auf der Südhalbkugel.

Von Dirk Lorenzen | 22.09.2015
    Heute steht die Sonne senkrecht über dem Äquator der Erde
    Heute steht die Sonne senkrecht über dem Äquator der Erde (NASA)
    Herbst- und Frühlingsbeginn heißen auch Tagundnachtgleiche. Denn morgen sind überall auf der Erde Tag und Nacht zwölf Stunden lang - zumindest theoretisch.
    Hätte die Erde keine Atmosphäre, so stünde die Sonne tatsächlich exakt gleich lang über und unter dem Horizont. Aber die irdische Lufthülle bricht das Sonnenlicht so, dass wir die Sonne noch oder schon knapp über dem Horizont sehen, wenn sie tatsächlich bereits unter- beziehungsweise noch gar nicht aufgegangen ist.
    Dieser Effekt macht etliche Minuten aus: Die Sonne scheint morgen für zwölf Stunden und zwölf Minuten. Erst am Sonnabend sind Tag und Nacht wirklich gleich lang.
    Am Nordpol versinkt in diesen Tagen die Sonne. Der Polartag geht zu Ende - ein halbes Jahr ununterbrochener Sonnenschein. Dagegen beginnt der Tag am Südpol - dort geht nun die Sonne auf.
    An den Polen dauern Auf- und Untergänge mehr als 24 Stunden. In der Zeit rutscht die Sonne rund um den Horizont herum - und für ein paar Stunden liegen sowohl Nord- als auch Südpol im Sonnenlicht.
    Etwa am 10. Oktober ist es am Nordpol so dunkel, dass man die hellsten Sterne sehen kann. Ende Oktober herrscht dann völlige Dunkelheit - für gut vier Monate.
    So schlimm wird es bei uns im Winterhalbjahr nicht. Aber im Norden Deutschlands verringert sich die Tageslänge bis Weihnachten noch einmal um fast fünf Stunden.