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Herbstbeginn

Es gibt viele Möglichkeiten, die Zeit zu erfassen - durch Uhren und Kalender aller Art. Wir haben sie immer bei uns: am Arm, in der Tasche, im Auto. Trotzdem leben wir weniger im Rhythmus der Zeit als unsere Vorfahren vor einigen Jahrhunderten. Sie verließen sich nicht auf genaueste Digitaluhren, sondern lebten mit den Rhythmen von Mond und Sonne.

Von Damond Benningfield |
    Heute ist solch ein wichtiger Tag - das Ende einer Jahreszeit und der Beginn einer neuen. Es ist die Herbsttagundnachtgleiche - der Beginn des Herbstes auf der Nordhalbkugel und der Beginn des Frühlings auf der Südhalbkugel. Um 17.44 Uhr MESZ überquert die Sonne den Äquator von Nord nach Süd. Heute geht die Sonne genau im Osten auf und im Westen unter. Tag und Nacht sind fast gleich lang.

    In vielen Kulturen hielten Priester Ausschau nach den Tagundnachtgleichen - und nach anderen wichtigen Daten, indem sie die Bewegung der Sonne am Horizont beobachteten.

    Die Herbsttagundnachtgleiche signalisierte, dass es Zeit für die Ernte war und dass man Vorbereitungen für den Winter treffen musste. Nomadische Stämme zogen in bessere Jagdgebiete, andere stockten einfach ihre Vorräte an Nahrung und Heizmaterial auf. Das waren praktische Reaktionen auf den Rhythmus der Sonne. Indem man an ihrem Lauf die Zeit verfolgte, sicherte man sich das Überleben.