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Herr der Ringe

Ringe sind nicht nur "in" bei Hochzeiten oder als Ohrschmuck. Überall im Universum finden wir sie. Astronomen fanden Gasringe um Schwarze Löcher, Staubringe um Galaxienzentren und Ringe aus Resten von Molekülwolken um neugeborene Sterne. Näher bei uns fanden sie Ringe um die größten Planeten des Sonnensystems – um Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Von Damond Benningfield |
    Der Herr der Ringe ist Saturn. Heute Abend finden Sie ihn in Mondnähe. Nach Einbruch der Dunkelheit schmücken beide den Osthimmel. Während der Nacht wandern sie hoch über das Firmament. Der goldene Saturn steht im Sternbild Zwillinge – rechts von den hellsten Zwillingssternen Castor und Pollux. Unser Mond hält sich noch am Rande des benachbarten Stier auf.

    Mit bloßem Auge sehen wir die Saturnringe nicht – zumindest nicht direkt. Sie sind breit und eisig – reflektieren also viel Sonnenlicht. Im richtigen Winkel zur Erde lassen sie Saturn doppelt so hell erscheinen als er ohne sie sein würde.

    Um mehr als nur die Helligkeit der Saturnringe wahrzunehmen, benötigen Sie ein Teleskop. Selbst ein relativ kleines Teleskop enthüllt Ihnen grob die Struktur der Ringe. Zwischen den einzelnen Ringen gibt es große Lücken – Regionen, die von kleinen Monden leer gefegt wurden.

    Diese Lücken sind jedoch nicht vollkommen leer. Raumsonden haben uns gezeigt, dass es in den Lücken Tausende einzelner Ringe gibt – also Materie innerhalb der Lücken. Viel ist es nicht, doch genug, dass man nicht durch sie hindurch fliegen möchte.