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Pestizide
Hersteller stellten EU-Behörden offenbar nicht alle bekannten Studien zur Verfügung

Chemie-Konzerne wie Syngenta und Bayer haben bei der Zulassung von Pestiziden in mehreren Fällen relevante Studien nicht bei den europäischen Behörden vorgelegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Stockholm University, die dem Bayerischen Rundfunk und dem "Spiegel" vorliegt.

    Ein Traktor bringt Pflanzenschutzmittel auf einem Maisfeld aus
    Einige Pestizid-Hersteller gaben nicht alle Informationen über ihre Produkte weiter. (picture alliance/ Countrypixel)
    In den zurückgehaltenen Studien geht es darum, inwieweit Pestizidwirkstoffe das Gehirn schädigen können. Syngenta und Bayer schreiben auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks, die Studien seien damals von den europäischen Behörden nicht angefordert worden. Man habe alle relevanten Informationen zur Verfügung gestellt, so die Unternehmen weiter.
    Die Behörden hatten erst Jahre später von den nicht übermittelten Studien erfahren und sie nachgefordert. In einigen Fällen trugen die Studien zu einer Neubewertung der Stoffe bei. Wissenschaftler sprechen von einer Sicherheitslücke.
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.