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Herumgewirbelt

Hoch am Himmel, fast im Zenit, leuchtet in diesen Nächten ein besonders heller Stern - Wega, der Hauptstern im Sternbild Leier.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Wega ist der fünfthellste Stern am irdischen Nachthimmel und nach Arktur der zweithellste nördlich des Himmelsäquators. Noch heller leuchten nur Alpha Centauri, Kanopus und Sirius.

    Ihre große scheinbare Helligkeit verdankt Wega vor allem ihrer vergleichsweise geringen Entfernung: Ihr Licht braucht nur etwa 25 Jahre bis zu uns. In Wirklichkeit leuchtet Wega rund 37mal so hell wie die Sonne.

    Aufgrund ihrer Leuchtkraft wird die Masse des Sterns auf gut zweifache Sonnenmasse geschätzt. Daraus wiederum lässt sich ableiten, dass die Wega nur insgesamt etwa eine Milliarde Jahre als normaler Stern bestehen kann und daher deutlich jünger sein muss als die Sonne. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass im Spektrum von Wega ein deutlich geringerer Anteil an schwereren Elementen zu finden ist als bei der Sonne. Vielleicht entstand sie aus einer Gas- und Staubwolke, die noch wenig mit diesen schwereren Elementen angereichert war.

    Vor ein paar Jahren fand man heraus, dass Wega sich innerhalb von nur zwölfeinhalb Stunden und damit überraschend schnell um ihre Achse dreht. Dadurch erscheint sie stark abgeplattet, und ihre Polgebiete sind rund 2400 Grad heißer als die Äquatorregion. Zum Vergleich: Unsere Sonne, die kaum halb so groß ist, dreht sich in rund 25 Tagen einmal um ihre Achse.

    Von all dem sieht der Betrachter des Nachthimmels natürlich nichts: Für das bloße Auge bleibt Wega nur ein heller Lichtpunkt - der Hauptstern der Leier.

    Neues von der Wega

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