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HESSI

Die verschlungenen Magnetfelder auf der Sonne verursachen gelegentlich Kurzschlüsse. Dadurch entstehen gewaltige Strahlungsausbrüche, die eine Energie von mehreren Millionen Wasserstoffbomben haben können. Diese sogenannten Sonnenflares lassen Strahlung und Teilchen auf die Erde regnen.

Damond Benningfield |
    Frühestens für diese Woche ist der Start einer Raumsonde geplant, um diese Flares aus der Nähe zu betrachten. Sie soll uns verraten, wie und wo die Flares entstehen, wie sie Energie und Teilchen ins All schleudern und wie sie die äußere Sonnenatmosphäre aufheizen.

    Die Raumsonde heißt HESSI - kurz für High Energie Solar Spectroscopy Imager. Ihre Instrumente sollen Röntgen- und Gammastrahlen registrieren - die energiereichste Strahlung, die es gibt.

    Die meisten Sonnenflares gibt es in der Zeit maximaler Sonnenaktivität. Zur Zeit befinden wir uns in der Nähe eines solchen Maximums - und es ist deshalb jetzt ein günstiger Zeitpunkt für den Start der Sonde.

    Sonnenflares entstehen, wenn sich positive und negative Magnetfeldlinien überschneiden. Sie können größer als die Erde sein und sie schleudern Partikel mit einer Geschwindigkeit von mehreren Millionen Kilometern pro Stunde in den Weltraum. Der größte Energieanteil in einem Flare wird als Röntgen- und Gammastrahlen freigesetzt. Erreichen Strahlung und Partikel unsere Erde, erwärmen sie die Atmosphäre, die sich daraufhin ausdehnt. Auch können sie Radiosignale stören und den Himmel mit zauberhaften Polarlichtern schmücken. Vielleicht können wir nach HESSIs Arbeit voraussagen, wann wir mit starken Flares zu rechnen haben.