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Heute Nacht

Zu den eigenartigsten Fakten des Nachthimmels zählt: seine hellsten Objekte erzeugen ihr Licht nicht selbst. All die funkelnden Lichtpunkte sind Sonnen - viele davon heller als unsere eigene. Doch der Mond und die Planeten Venus und Jupiter scheinen durch reflektiertes Sonnenlicht.

Von Damond Benningfield |
    Jupiter und der Mond kommen sich in den frühen Morgenstunden sehr nahe. Vor Tagesanbruch zeigen sie sich über dem Südosthorizont und sind vor den Sternen des Schützen leicht zu finden.

    Zurzeit ist Jupiter ungefähr doppelt so hell wie der hellste wirkliche Stern der Nacht. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens ist er bei weitem der größte Planet im Sonnensystem und zweitens ist er in eine dichte Wolkendecke gehüllt, die etwa 50% des auf sie treffenden Sonnenlichts reflektiert.

    Diese Wolken bilden Bänder in gelblich-beigen Farbtönen. Das Licht vermischt sich und verleiht dem Planeten sein cremefarbenes Aussehen.

    Der Mond ist das hellste Objekt der Nacht - ist aber eigentlich sehr dunkel. Seine Oberfläche besteht aus vulkanischem Gestein und einem puderähnlichen grauen Staub. Insgesamt reflektierten sie nur knapp ein Zehntel des Sonnenlichts, das auf sie trifft.

    Doch ist der Mond mit einem durchschnittlichen Abstand von nur 384 000 Kilometern unser nächster astronomischer Nachbar. Deshalb zeigt er sich als ziemlich große Scheibe am Nachthimmel. Vor dem dunklen Hintergrund der Nacht wirken die helleren höheren Regionen auf der Mondscheibe nahezu weiß, die vulkanischen Ebenen blau-grau. Doch ist das alles nur eine Reflektion - von einer Welt, die kein eigenes Licht erzeugt.