An fünf Tische verteilt sitzen im Veranstaltungszentrum an der Ruhr-Uni Bochum 25 Studierende der Wirtschaftswissenschaften und des Weiterbildungsstudiengangs "Master of Organisational Management". Vor ihnen steht jeweils ein Monopoly-ähnliches Spielbrett mit verschiedenen Feldern, auf denen Plastik-Chips gestapelt sind. Die stehen zum einen für das Kapital ihrer fiktiven Dienstleistungs-Firma, zum anderen aber auch für die immateriellen Werte, wie Know-How und Image. Letztere würden für die Kreditwürdigkeit und den Wert eines Unternehmens immer wichtiger, erklärt Prof. Dr. Uta Wilkens vom Institut für Arbeitswissenschaft.
"Beim Thema Bonität spielen zunehmend eben auch Faktoren wie Image, Führungsstruktur eines Unternehmens, Kompetenzen von Mitarbeitern eine entsprechende Rolle, vor dem Hintergrund werden ja gerade entsprechend unterschiedliche Verfahren entwickelt, um das Humankapital eines Unternehmens auszuweisen."
Beim Unternehmensplanspiel "Tango" werden an zwei Tagen sieben Wirtschaftsjahre eines Unternehmens durchgespielt. Am Ende jeden Jahres muss eine Bilanz erstellt werden. Am Anfang sind die studierenden Unternehmer mit ihrer Strategie noch völlig darauf bedacht, möglichst viel materielles Kapital anzuhäufen. Erst langsam merken die Teilnehmer, dass es sich lohnt in gute Mitarbeiter, Weiterbildungen und Know-How zu investieren, um auch anspruchsvoller Kunden bedienen zu können. In regelmäßigen Abständen werden Personal- und Kundenmarkt von Spielleiterin Claudia Schmitz eröffnet.
"Der Personalmarkt ist geöffnet. "
Dann stehen die Teilnehmer um einen Tisch in der Mitte. Auf der einen Hälfte liegen Karten von fiktiven Mitarbeitern mit Fotos und Kompetenzbeschreibung, auf der anderen potentielle Kunden. Es geht zu wie an der Börse.
" So der Markt ist zu. Wir haben hier ein Angebot an Frau Earling, Highflyer mit 3 Millionen Bonus. Wow, 3 Millionen und die geht mit Freuden zur Firma Delta. Delta muss sich aber noch anstrengen, die haben ja nicht so viel Know-How."
Auch beim Kundenmarkt werden beim Wettbieten hektisch Zahlen und Rabatte auf die Zettel geschrieben. Jetzt wirkt das Ganze schon nicht mehr wie ein Spiel. Es wird gruppenintern diskutiert, schnelle Entscheidungen sind gefragt, der Umgang mit Konflikten und Konkurrenten wird geprobt.
"Hier haben wir zwei Angebote für Mars, ein sehr anspruchsvoller Kunde und geht mit einem Rabatt von drei Millionen an die Firma Alpha."
Die angehende Organisationsmanagerin Bianca Esch bemängelt zwar, dass die Regelerklärung des Spiels anfangs fast vier Stunden dauert, inzwischen gehe es aber nur noch darum, welche Mitarbeiter für welche Kunden akquiriert werden müssen.
"Dann kocht's hoch, wenn man sieht, ein Zettel, zwei Zettel, drei Zettel, dann weiß man noch nicht, was haben die anderen draufgeschrieben, dann wird man natürlich nervös, und man denkt so, ha Mist, kann man jetzt die eigene Strategie noch umsetzen, wenn man den nicht kriegt den Mitarbeiter."
Nach den erfolgreichen oder erfolglosen Deals müssen innerhalb der nächsten Stunde die Bilanzen mit den Kosten für die neuen Mitarbeiter und dem Zugewinn durch die neuen Kunden errechnet werden. Sven Jäker erläutert die langfristige Planung des Unternehmens "Epsilon".
"Unser Ziel ist es jetzt nicht ganz schnell ganz viel Geld zu bekommen, sondern wir wollen in unsere Mitarbeiter investieren, in das Humankapital sozusagen, um später die Erträge dieser Investition zu ernten. Ob die Rechnung aufgeht, das werden wir dann gleich sehen."
Die Rechnung der Gruppe "Epsilon" geht erstmal nicht auf, sie hat zu viel für Weiterbildung, Forschung und Entwicklung ausgegeben. Eigentlich eine sehr gute Kapitalanlage, um später teure anspruchsvolle Kunden zu bekommen. Nur leider macht die Bank bei 9 Millionen Euro Fremdgeld nicht mit und Spielleiterin Claudia Schmitz verkündet.
"Schmitz: "Rechnet mal durch, aber ich glaub ihr seid pleite.
Jäker: "Und was heißt das?"
Schmitz: "Pleite ist ziemlich einfach." "
Zum Glück gibt die Spielleiterin als Venture Capitalist dem Unternehmen einen 20-Millionen-Euro-Kredit, wenn auch mit einem ziemlich ungünstigen Zinssatz. Trotz der Beinahe-Pleite steht die Gruppe gut da. Einziges Problem in der Realität wäre wohl, der Presse und den Mitarbeitern klarzumachen, warum das Unternehmen bei all dem Know-How, wirtschaftlich so schlecht dasteht. Sven Jäker von "Epsilon" ist trotzdem begeistert davon, sein theoretisches Wissen unter fast reellen Bedingungen testen zu können und eine tragfähige Unternehmensstrategie zu entwickeln, die dem praktischen Wettbewerb standhält.
"Man muss sich um die Bilanz kümmern, man muss sich um die Personaleinsatzplanung kümmern, man muss sich um Aufträge kümmern, man muss sich um Personalakquirierung kümmern und das ist das was mich an dem Spiel fasziniert."
"Beim Thema Bonität spielen zunehmend eben auch Faktoren wie Image, Führungsstruktur eines Unternehmens, Kompetenzen von Mitarbeitern eine entsprechende Rolle, vor dem Hintergrund werden ja gerade entsprechend unterschiedliche Verfahren entwickelt, um das Humankapital eines Unternehmens auszuweisen."
Beim Unternehmensplanspiel "Tango" werden an zwei Tagen sieben Wirtschaftsjahre eines Unternehmens durchgespielt. Am Ende jeden Jahres muss eine Bilanz erstellt werden. Am Anfang sind die studierenden Unternehmer mit ihrer Strategie noch völlig darauf bedacht, möglichst viel materielles Kapital anzuhäufen. Erst langsam merken die Teilnehmer, dass es sich lohnt in gute Mitarbeiter, Weiterbildungen und Know-How zu investieren, um auch anspruchsvoller Kunden bedienen zu können. In regelmäßigen Abständen werden Personal- und Kundenmarkt von Spielleiterin Claudia Schmitz eröffnet.
"Der Personalmarkt ist geöffnet. "
Dann stehen die Teilnehmer um einen Tisch in der Mitte. Auf der einen Hälfte liegen Karten von fiktiven Mitarbeitern mit Fotos und Kompetenzbeschreibung, auf der anderen potentielle Kunden. Es geht zu wie an der Börse.
" So der Markt ist zu. Wir haben hier ein Angebot an Frau Earling, Highflyer mit 3 Millionen Bonus. Wow, 3 Millionen und die geht mit Freuden zur Firma Delta. Delta muss sich aber noch anstrengen, die haben ja nicht so viel Know-How."
Auch beim Kundenmarkt werden beim Wettbieten hektisch Zahlen und Rabatte auf die Zettel geschrieben. Jetzt wirkt das Ganze schon nicht mehr wie ein Spiel. Es wird gruppenintern diskutiert, schnelle Entscheidungen sind gefragt, der Umgang mit Konflikten und Konkurrenten wird geprobt.
"Hier haben wir zwei Angebote für Mars, ein sehr anspruchsvoller Kunde und geht mit einem Rabatt von drei Millionen an die Firma Alpha."
Die angehende Organisationsmanagerin Bianca Esch bemängelt zwar, dass die Regelerklärung des Spiels anfangs fast vier Stunden dauert, inzwischen gehe es aber nur noch darum, welche Mitarbeiter für welche Kunden akquiriert werden müssen.
"Dann kocht's hoch, wenn man sieht, ein Zettel, zwei Zettel, drei Zettel, dann weiß man noch nicht, was haben die anderen draufgeschrieben, dann wird man natürlich nervös, und man denkt so, ha Mist, kann man jetzt die eigene Strategie noch umsetzen, wenn man den nicht kriegt den Mitarbeiter."
Nach den erfolgreichen oder erfolglosen Deals müssen innerhalb der nächsten Stunde die Bilanzen mit den Kosten für die neuen Mitarbeiter und dem Zugewinn durch die neuen Kunden errechnet werden. Sven Jäker erläutert die langfristige Planung des Unternehmens "Epsilon".
"Unser Ziel ist es jetzt nicht ganz schnell ganz viel Geld zu bekommen, sondern wir wollen in unsere Mitarbeiter investieren, in das Humankapital sozusagen, um später die Erträge dieser Investition zu ernten. Ob die Rechnung aufgeht, das werden wir dann gleich sehen."
Die Rechnung der Gruppe "Epsilon" geht erstmal nicht auf, sie hat zu viel für Weiterbildung, Forschung und Entwicklung ausgegeben. Eigentlich eine sehr gute Kapitalanlage, um später teure anspruchsvolle Kunden zu bekommen. Nur leider macht die Bank bei 9 Millionen Euro Fremdgeld nicht mit und Spielleiterin Claudia Schmitz verkündet.
"Schmitz: "Rechnet mal durch, aber ich glaub ihr seid pleite.
Jäker: "Und was heißt das?"
Schmitz: "Pleite ist ziemlich einfach." "
Zum Glück gibt die Spielleiterin als Venture Capitalist dem Unternehmen einen 20-Millionen-Euro-Kredit, wenn auch mit einem ziemlich ungünstigen Zinssatz. Trotz der Beinahe-Pleite steht die Gruppe gut da. Einziges Problem in der Realität wäre wohl, der Presse und den Mitarbeitern klarzumachen, warum das Unternehmen bei all dem Know-How, wirtschaftlich so schlecht dasteht. Sven Jäker von "Epsilon" ist trotzdem begeistert davon, sein theoretisches Wissen unter fast reellen Bedingungen testen zu können und eine tragfähige Unternehmensstrategie zu entwickeln, die dem praktischen Wettbewerb standhält.
"Man muss sich um die Bilanz kümmern, man muss sich um die Personaleinsatzplanung kümmern, man muss sich um Aufträge kümmern, man muss sich um Personalakquirierung kümmern und das ist das was mich an dem Spiel fasziniert."