Stefanie Wasow ist 18 und geht in die 13. Klasse des von-Saldern-Gymnasiums in Brandenburg an der Havel. Im Sommer wird sie Abitur machen - danach wird sich ihre Klasse in alle Winde zerstreuen.
"Also die wollen alle hier weggehen. Das wird so angesehen: Brandenburg ist öde, hier ist nix los, hier sind keine große Firmen, wo man im Zuge der Globalisierung international tätig werden kann. Fast alle von meinen Freunden wollen woanders studieren. "
Stefanie Wasow nicht. Sie möchte in ihrer Heimatstadt bleiben, hat sich deshalb beim "Brandenburger Nachwuchspool" beworben, ist nach einem Test aufgenommen worden und wird vermutlich ein Studium an der örtlichen Fachhochschule beginnen. Im Brandenburger Nachwuchspool treffen jährlich 10 Schülerinnen und Schüler auf 15 Firmen aus der Region. Auf Vertreter der Bahn AG, des städtischen Klinikums, eines Solarunternehmens, und und und. Unternehmen, die erkannt haben, dass sich der Wind dreht, dass sie künftig große Anstrengungen unternehmen müssen, um geeignete Fachkräfte zu finden. So auch Beate Hoffmann, Personalchefin der Brandenburger Bank:
"Definitiv. Wenn ich rein von den Zahlen ausgehe, vor circa 10 Jahren hatten wir, nur bei den Bewerbungen bei Ausbildungsplätzen, 100 bis 150 Bewerbungen, heute liegen wir nur noch bei einem Drittel. "
Und diese Bewerberinnen und Bewerber seien oft ungenügend qualifiziert, meint Beate Hoffmann. Ihr Unternehmen ist deshalb Mitglied beim Brandenburger Nachwuchspool geworden, bietet den jungen Leuten Praktika in der Bank an. Nicht irgendein Praktikum, versichert Personalchefin Hoffmann.
"Da schaut man bei diesen jungen Menschen aus dem Nachwuchspool schon genauer hin, und hat da auch eine langfristigere Sichtweise. Denkt sich, könnten die nach dem Studium zurückkommen oder gleich nach der Schule dableiben. Also da hat man schon einen anderen Blick drauf, das ist schon ein Unterschied. "
Im Idealfall findet Abiturientin Stefanie Wasow ein Unternehmen, zu dem sie passt und zu dem sie eine langfristige Beziehung aufbauen kann. Die Unterstützung seitens des Unternehms kann ein Stipendium für ihr Studium sein, ein Nebenjob oder auch Hilfe bei der Diplomarbeit. Am Ende ist beiden geholfen: das Unternehmen erhält eine neue Führungskraft, Stefanie Wasow einen qualifizierten Job in der Region. Hans-Georg Helmstädter, Präsident der Fachhochschule Brandenburg:
"Also es geht nicht darum Mobilität abzubauen, sondern es darum, Mobilität, die aufgrund von Fehlinformationen zustande kommt, der entgegen zu wirken. Und die Fehlinformation ist eben die, dass junge Schülerinnen und Schüler deswegen in den Westen abwandern, weil sie glauben, dort seien die Studienbedingungen besser, dort seien die Arbeitsbedingungen besser. Beides gilt in dieser Form nicht mehr. "
Die Fachhochschule Brandenburg an der Havel hat den Nachwuchspool auch aus wohl verstandenem Eigeninteresse gegründet - auch sie hat bald ein Nachwuchsproblem. Zwischen 2008 und 2013 wird sich die Zahl der Abiturienten im Land Brandenburg halbieren. Außerdem streben vergleichsweise wenige Abiturienten im Land ein Studium an.
"Wir leben hier über weite Strecken in Regionen, die keine akademische Tradition haben. Von daher ist es kein Wunder, dass das Thema Studium nicht in den Köpfen der jungen Schüler ist. Und im Ergebnis ist das Land Brandenburg, was Studierwilligkeit, Bruttostudierquoten angeht, das vorletzte im Vergleich der Bundesländern. "
Es ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung, dies zu ändern und die Abwanderung junger Leute zu stoppen. Der Brandenburger Nachwuchspool könnte ein Modell auch für andere Hochschulen werden.
"Also die wollen alle hier weggehen. Das wird so angesehen: Brandenburg ist öde, hier ist nix los, hier sind keine große Firmen, wo man im Zuge der Globalisierung international tätig werden kann. Fast alle von meinen Freunden wollen woanders studieren. "
Stefanie Wasow nicht. Sie möchte in ihrer Heimatstadt bleiben, hat sich deshalb beim "Brandenburger Nachwuchspool" beworben, ist nach einem Test aufgenommen worden und wird vermutlich ein Studium an der örtlichen Fachhochschule beginnen. Im Brandenburger Nachwuchspool treffen jährlich 10 Schülerinnen und Schüler auf 15 Firmen aus der Region. Auf Vertreter der Bahn AG, des städtischen Klinikums, eines Solarunternehmens, und und und. Unternehmen, die erkannt haben, dass sich der Wind dreht, dass sie künftig große Anstrengungen unternehmen müssen, um geeignete Fachkräfte zu finden. So auch Beate Hoffmann, Personalchefin der Brandenburger Bank:
"Definitiv. Wenn ich rein von den Zahlen ausgehe, vor circa 10 Jahren hatten wir, nur bei den Bewerbungen bei Ausbildungsplätzen, 100 bis 150 Bewerbungen, heute liegen wir nur noch bei einem Drittel. "
Und diese Bewerberinnen und Bewerber seien oft ungenügend qualifiziert, meint Beate Hoffmann. Ihr Unternehmen ist deshalb Mitglied beim Brandenburger Nachwuchspool geworden, bietet den jungen Leuten Praktika in der Bank an. Nicht irgendein Praktikum, versichert Personalchefin Hoffmann.
"Da schaut man bei diesen jungen Menschen aus dem Nachwuchspool schon genauer hin, und hat da auch eine langfristigere Sichtweise. Denkt sich, könnten die nach dem Studium zurückkommen oder gleich nach der Schule dableiben. Also da hat man schon einen anderen Blick drauf, das ist schon ein Unterschied. "
Im Idealfall findet Abiturientin Stefanie Wasow ein Unternehmen, zu dem sie passt und zu dem sie eine langfristige Beziehung aufbauen kann. Die Unterstützung seitens des Unternehms kann ein Stipendium für ihr Studium sein, ein Nebenjob oder auch Hilfe bei der Diplomarbeit. Am Ende ist beiden geholfen: das Unternehmen erhält eine neue Führungskraft, Stefanie Wasow einen qualifizierten Job in der Region. Hans-Georg Helmstädter, Präsident der Fachhochschule Brandenburg:
"Also es geht nicht darum Mobilität abzubauen, sondern es darum, Mobilität, die aufgrund von Fehlinformationen zustande kommt, der entgegen zu wirken. Und die Fehlinformation ist eben die, dass junge Schülerinnen und Schüler deswegen in den Westen abwandern, weil sie glauben, dort seien die Studienbedingungen besser, dort seien die Arbeitsbedingungen besser. Beides gilt in dieser Form nicht mehr. "
Die Fachhochschule Brandenburg an der Havel hat den Nachwuchspool auch aus wohl verstandenem Eigeninteresse gegründet - auch sie hat bald ein Nachwuchsproblem. Zwischen 2008 und 2013 wird sich die Zahl der Abiturienten im Land Brandenburg halbieren. Außerdem streben vergleichsweise wenige Abiturienten im Land ein Studium an.
"Wir leben hier über weite Strecken in Regionen, die keine akademische Tradition haben. Von daher ist es kein Wunder, dass das Thema Studium nicht in den Köpfen der jungen Schüler ist. Und im Ergebnis ist das Land Brandenburg, was Studierwilligkeit, Bruttostudierquoten angeht, das vorletzte im Vergleich der Bundesländern. "
Es ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung, dies zu ändern und die Abwanderung junger Leute zu stoppen. Der Brandenburger Nachwuchspool könnte ein Modell auch für andere Hochschulen werden.