Alltag im Essener Krupp-Krankenhaus: 3000 Patienten sind innerhalb der letzten zwei Jahre in die Stahlröhre geschoben worden und haben dann streng nach Vorschrift ein- und ausgeatmet, die Luft angehalten und versucht, möglichst still liegen zu bleiben, während Herz und Herzkranzgefäße gescannt wurden. Nach knapp 10 Minuten ist die Untersuchung vorbei, der behandelnde Arzt kann am Bildschirm genau erkennen, ob und wo sich am Herzen Kalkablagerungen befinden; Indiz für einen drohenden Infarkt. Oberarzt Dr. Gert Kerkhoff erläutert die vorrangigen Anwendungsgebiete:
Zur Früherkennung von Patienten, bei denen vermutet wird, dass eine Erkrankung der Herzarterien vorliegt, weil sie ein erhöhtes Risikopotential haben. Oder weil sie Symptome haben, die in der bisherigen Diagnostik nicht zu eindeutigen Ergebnissen geführt haben, weil sie nicht eindeutig waren. Hier kann das EBT einen Beitrag leisten.
So beispielsweise bei Klaus Thomas. Der 71-jährige Rentner hatte keinerlei Beschwerden, die auf einen drohenden Herzinfarkt hindeuteten. Wegen alterstypischer Herz-Rhythmusstörungen kam er ins Krankenhaus.
Im neuen Jahr wurde das ziemlich heftig. Und dann hat man erst mal alle möglichen Untersuchungen gemacht, und die hat man dann versucht mit Medikamenten wegzukriegen. Und dann wurde ich ins EBT gesteckt, und dann sah man genau was los war. Ich war zu über 90 Prozent gefährdet, einen Herzinfarkt zu bekommen.
Das EBT oder auch Herz-CT genannt zeigte deutlich: Seine Herzkranzgefäße waren völlig verkalkt: Zwei Tage später lag Klaus Thomas im Operationssaal und bekam fünf Bypässe.
Er hatte zwar ein Risikopotential, aber atypische Symptome, und niemand hätte sich zu diesem Zeitpunkt zu einer weiterführenden, eventuell den Patienten auch belastenden Untersuchung entschließen können. Als Filter haben wir das Herz-CT eingeschaltet.
Die Filterfunktion bei schwer zu diagnostizierenden Fällen wird von den Ärzten besonders hervor gehoben. Denn so wie atypische Herzerkrankungen festgestellt werden können, ist es auch möglich, Patienten mit anscheinend typischen Herzinfarkt-Symptomen schnell eine andere Diagnose zu stellen. Etwa dann, wenn die Schmerzen tatsächlich von der Wirbelsäule ausstrahlen oder durch eine Ausbuchtung der Speiseröhre hervorgerufen werden. In wenigen ganz schwierigen Fällen spritzen die Essener noch ein Kontrastmittel. Auf dem Computerbildschirm erscheint dann ein dreidimensionales Bild, auf dem auch noch die kleinsten Verästelungen der Adern deutlich werden.
Angesichts dieser positiven Ergebnisse wäre es denkbar, eine EBT-Untersuchung in die jährlichen Check-up-Untersuchungen, die von den Krankenkassen bezahlt werden, aufzunehmen. Doch dafür sind Geräte und Untersuchungen noch zu teuer. Für das Essener Herz-CT hat das Krankenhaus 3 Millionen Euro investiert, eine Untersuchung kostet 300 Euro. Und die Kassen zahlen nur in Ausnahmefällen. Doch mittelfristig geht Chefarzt Professor Thomas Budde davon aus, dass der regelmäßige Herzscan kommen wird:
Wir stehen hier am Anfang einer sehr rasanten Entwicklung. wenn sich das so weiterentwickelt wie man sich das derzeit denkt, dann glaube ich, dass diese Geräte in der Vorsorge und der Diagnostik einen breiten Raum einnehmen werden.
Für Klaus Thomas war das bisher nur im Großversuch genutzte Gerät jedenfalls ein Segen:
Durchweg kann ich alles machen was ich früher gemacht habe. Bis aus lange Wege gehen. Eine Stunde kann ich laufen, aber dann ist auch Schluss. Aber ich glaube, dass sich das noch geben wird.
Beitrag als Real-Audio
020430-EBT.ram
Zur Früherkennung von Patienten, bei denen vermutet wird, dass eine Erkrankung der Herzarterien vorliegt, weil sie ein erhöhtes Risikopotential haben. Oder weil sie Symptome haben, die in der bisherigen Diagnostik nicht zu eindeutigen Ergebnissen geführt haben, weil sie nicht eindeutig waren. Hier kann das EBT einen Beitrag leisten.
So beispielsweise bei Klaus Thomas. Der 71-jährige Rentner hatte keinerlei Beschwerden, die auf einen drohenden Herzinfarkt hindeuteten. Wegen alterstypischer Herz-Rhythmusstörungen kam er ins Krankenhaus.
Im neuen Jahr wurde das ziemlich heftig. Und dann hat man erst mal alle möglichen Untersuchungen gemacht, und die hat man dann versucht mit Medikamenten wegzukriegen. Und dann wurde ich ins EBT gesteckt, und dann sah man genau was los war. Ich war zu über 90 Prozent gefährdet, einen Herzinfarkt zu bekommen.
Das EBT oder auch Herz-CT genannt zeigte deutlich: Seine Herzkranzgefäße waren völlig verkalkt: Zwei Tage später lag Klaus Thomas im Operationssaal und bekam fünf Bypässe.
Er hatte zwar ein Risikopotential, aber atypische Symptome, und niemand hätte sich zu diesem Zeitpunkt zu einer weiterführenden, eventuell den Patienten auch belastenden Untersuchung entschließen können. Als Filter haben wir das Herz-CT eingeschaltet.
Die Filterfunktion bei schwer zu diagnostizierenden Fällen wird von den Ärzten besonders hervor gehoben. Denn so wie atypische Herzerkrankungen festgestellt werden können, ist es auch möglich, Patienten mit anscheinend typischen Herzinfarkt-Symptomen schnell eine andere Diagnose zu stellen. Etwa dann, wenn die Schmerzen tatsächlich von der Wirbelsäule ausstrahlen oder durch eine Ausbuchtung der Speiseröhre hervorgerufen werden. In wenigen ganz schwierigen Fällen spritzen die Essener noch ein Kontrastmittel. Auf dem Computerbildschirm erscheint dann ein dreidimensionales Bild, auf dem auch noch die kleinsten Verästelungen der Adern deutlich werden.
Angesichts dieser positiven Ergebnisse wäre es denkbar, eine EBT-Untersuchung in die jährlichen Check-up-Untersuchungen, die von den Krankenkassen bezahlt werden, aufzunehmen. Doch dafür sind Geräte und Untersuchungen noch zu teuer. Für das Essener Herz-CT hat das Krankenhaus 3 Millionen Euro investiert, eine Untersuchung kostet 300 Euro. Und die Kassen zahlen nur in Ausnahmefällen. Doch mittelfristig geht Chefarzt Professor Thomas Budde davon aus, dass der regelmäßige Herzscan kommen wird:
Wir stehen hier am Anfang einer sehr rasanten Entwicklung. wenn sich das so weiterentwickelt wie man sich das derzeit denkt, dann glaube ich, dass diese Geräte in der Vorsorge und der Diagnostik einen breiten Raum einnehmen werden.
Für Klaus Thomas war das bisher nur im Großversuch genutzte Gerät jedenfalls ein Segen:
Durchweg kann ich alles machen was ich früher gemacht habe. Bis aus lange Wege gehen. Eine Stunde kann ich laufen, aber dann ist auch Schluss. Aber ich glaube, dass sich das noch geben wird.
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020430-EBT.ram