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High-tech-Werkstatt

Forschungspolitik. - In Bonn unterzeichneten heute der Rektor der Universität und der Direktor der Forschungsstiftung Caesar einen Vertrag über die Gründung des gemeinsamen "Technikums für Oberflächenbearbeitung". Hinter dem wohlklingenden Namen verbirgt sich eine High-tech-Werkstatt, die die Labors der beiden Einrichtungen mit Apparaturen modernsten Standards versorgen soll.

    Das Technikum ist als Dienstleistungseinrichtung für die Laboratorien von Universität und Forschungszentrum gedacht und verfügt daher neben dem üblichen Arsenal einer gutausgerüsteten Universalwerkstatt auch über hochmoderne Präzisionsgeräte, die mit einer Genauigkeit von Millionstel Millimetern arbeiten. Eine Wafersäge schneidet etwa mit dieser Präzision die wertvollen Siliziumscheiben, oder ein Femtosekundenlaser kann mit vergleichbarer Genauigkeit schneiden, bohren oder formen.

    Daneben gibt es Anlagen für die unterschiedlichsten Techniken der Oberflächenbeschichtung. Metalle können auf Substrate aufgedampft werden und in das Trägermaterial eindiffundieren. Der ganze Vorgang kann hinterher mit dem Rastersondenmikroskop in atomarer Auflösung geprüft werden. Bisher wurden viele dieser Aufgaben an externe Firmen vergeben, manche Stücke konnten überhaupt nicht angefertigt werden. Professor Karsten Buse vom Physikalischen Institut der Universität: "Für viele Forschungsaufgaben benötigt man Spezialanfertigungen, die man mit konventioneller Mechanik nicht leisten kann, oder die durch externe Firmen nicht bereitgestellt werden kann. Das bezieht sich zum Beispiel auf thermische Behandlung, Beschichtungstechniken und Mikrostrukturierungen." Das neue Technikum setzt sich aus Abteilungen an der Universität und dem Forschungszentrum zusammen, die zentral verwaltet und koordiniert werden.

    [Quelle: Joachim Hecker]