Strenge Abwasservorschriften haben inzwischen dafür gesorgt, dass das Gerben von Leder und das Färben von Stoffen die Umwelt inzwischen viel weniger belastet als zuvor. Die steigenden Ansprüche an die Umweltfreundlichkeit aber auch die wachsenden Kosten der Betriebsstoffe haben die Entwicklung von Technologien angestoßen, die weniger Abwasser produzieren oder auf Lösungsmittel verzichten. So versuchen die Textilveredler zunehmend bei der Beschichtung und Oberflächenveränderung chemische durch physikalische Prozesse zu ersetzen. Bernd Clauß, stellvertretender Direktor des Denkendorfer Instituts für Textilchemie: "Bislang basiert ja die Chemie in diesem Bereich auf wässerigen oder auch Lösemittel-basierten Systemen. Und es ist Ziel von diesen Methoden, die eben nicht sehr umweltfreundlich sind, wegzukommen und auch deutlich weniger Energie zu verbrauchen."
Die physikalischen Verfahren kennt man im Grundsatz schon länger, nur wagte man bisher nicht, sie auch empfindlicheren Geweben einzusetzen. Clauß: "Das sind Plasmatechnologien oder auch die Elektronenstrahltechnik, die sich auch in nichttextilen Gebieten in den letzten zehn Jahren sehr vorteilhaft als energiesparende, umweltfreundliche Technik etabliert hat." Mit energiereichem Gas, sogenanntem Plasma, oder energiereichen Strahlen kann man auf oder im Material Reaktionen auslösen. Bisher werden Farben oder Beschichtungen in Lösungsmitteln gelöst und der Stoff darin eingetaucht. Bei der neuen Technik bringt man das flüssige Rohmaterial auf das Textil und härtet es dort durch den Elektronenstrahl aus, etwa zur Kunststoffbeschichtung. Das spart zudem Energie, denn Verfahren, die mit Wasser oder Lösemitteln arbeiten, verbrauchen beim anschließenden Trocknen erhebliche Mengen Energie.
Doch auch da, wo man noch auf Lösungsmittel zurückgreift, kann einiges verbessert werden, etwa gerade beim Trocknen. Dr. Thomas Stegmaier, der am Institut für Textil- und Verfahrenstechnik den Forschungsbereich Technische Textilien leitet, erklärt: "Wir setzen Elektrostatik ein, um den Wärmetransport zu der Textiloberfläche und auch die Ablösung von Wasserdampf auf der Oberfläche zu beschleunigen." Dadurch kann ein großer Teil der bislang für die Trocknung nötigen Energie gespart werden.
Daneben arbeiten die Forscher allerdings auch daran, den Stoffen selbst ganz neue Funktionen zu verleihen. So sollen sie etwa Wärme speichern, oder Feuchtigkeit in großer Menge aufnehmen. So etwas könnte hervorragend in Autositzen verwendet werden. Feuchtigkeitsspeicher mit großer Kapazität fänden aber auch in Windeln einen sinnvollen Einsatzort.
[Quelle: Cajo Kutzbach]
Die physikalischen Verfahren kennt man im Grundsatz schon länger, nur wagte man bisher nicht, sie auch empfindlicheren Geweben einzusetzen. Clauß: "Das sind Plasmatechnologien oder auch die Elektronenstrahltechnik, die sich auch in nichttextilen Gebieten in den letzten zehn Jahren sehr vorteilhaft als energiesparende, umweltfreundliche Technik etabliert hat." Mit energiereichem Gas, sogenanntem Plasma, oder energiereichen Strahlen kann man auf oder im Material Reaktionen auslösen. Bisher werden Farben oder Beschichtungen in Lösungsmitteln gelöst und der Stoff darin eingetaucht. Bei der neuen Technik bringt man das flüssige Rohmaterial auf das Textil und härtet es dort durch den Elektronenstrahl aus, etwa zur Kunststoffbeschichtung. Das spart zudem Energie, denn Verfahren, die mit Wasser oder Lösemitteln arbeiten, verbrauchen beim anschließenden Trocknen erhebliche Mengen Energie.
Doch auch da, wo man noch auf Lösungsmittel zurückgreift, kann einiges verbessert werden, etwa gerade beim Trocknen. Dr. Thomas Stegmaier, der am Institut für Textil- und Verfahrenstechnik den Forschungsbereich Technische Textilien leitet, erklärt: "Wir setzen Elektrostatik ein, um den Wärmetransport zu der Textiloberfläche und auch die Ablösung von Wasserdampf auf der Oberfläche zu beschleunigen." Dadurch kann ein großer Teil der bislang für die Trocknung nötigen Energie gespart werden.
Daneben arbeiten die Forscher allerdings auch daran, den Stoffen selbst ganz neue Funktionen zu verleihen. So sollen sie etwa Wärme speichern, oder Feuchtigkeit in großer Menge aufnehmen. So etwas könnte hervorragend in Autositzen verwendet werden. Feuchtigkeitsspeicher mit großer Kapazität fänden aber auch in Windeln einen sinnvollen Einsatzort.
[Quelle: Cajo Kutzbach]