Drei Milliarden Buchstaben hat das menschliche Erbgut, doch mindestens 99,9 Prozent davon ist bei allen Menschen gleich. Nur bei höchstens 0,1 Prozent oder drei Millionen Buchstaben gibt es individuelle Unterschiede, hier liegen also die Grundlagen für den genetischen Teil etwa von Krankheiten. Die kalifornische Firma Perlegen Sciences stellte jetzt auf der AAAS-Jahrestagung eine Karte der Variationen in insgesamt 1,58 Millionen dieser entscheidenden Buchstaben, die SNP (single nucleotide polymorphisms) genannt werden, vor. Die Karte wird auch in der aktuellen Ausgabe des AAAS-Magazin "Science" vorgestellt. Die Kalifornier haben ihre Informationen von insgesamt 71 Amerikanern erhalten, die europäischen, asiatischen und afrikanischen Ursprungs waren.
Viel mehr als eine gewaltige Datensammlung, die einer groben Landkarte entspricht, kann das Unternehmen zurzeit allerdings noch nicht bieten. Die Auswertung des Datenmaterials soll in der Zukunft die Bedeutung dieser Buchstabenvariationen entschlüsseln. Für die meisten Krankheiten ist ein Zusammenspiel zahlreicher Gene sowie eine unterschiedlich große Umweltkomponente verantwortlich. Dieses Zusammenspiel könnte durch die Analyse der Variationen von 1,58 Millionen Buchstaben aufgeklärt werden. Das Vorhaben ist ehrgeizig, denn die Forscher schätzen, dass es rund sieben Millionen häufige Buchstabenvarianten gibt, die bei mehr als fünf Prozent der Bevölkerung vorkommen. Vier Millionen Varianten kommen immerhin bei einem Bevölkerungsanteil von einem bis fünf Prozent vor. Doch die Mühe lohnt sich, schließlich könnten so Therapien besser auf die individuellen Voraussetzungen angepasst werden.
Diese Genomforschung begibt sich in ein gesellschaftspolitisches Minenfeld, schließlich dürfte in diesen SNPs irgendwo auch die Grundlage für so umstrittene Konzepte wie Rasse oder Ethnie zu finden sein. Daher wurde auf der AAAS-Tagung auch davor gewarnt, die genetische Grundlage für Rassismus zu legen.
[Quelle: Martin Winkelheide]
Viel mehr als eine gewaltige Datensammlung, die einer groben Landkarte entspricht, kann das Unternehmen zurzeit allerdings noch nicht bieten. Die Auswertung des Datenmaterials soll in der Zukunft die Bedeutung dieser Buchstabenvariationen entschlüsseln. Für die meisten Krankheiten ist ein Zusammenspiel zahlreicher Gene sowie eine unterschiedlich große Umweltkomponente verantwortlich. Dieses Zusammenspiel könnte durch die Analyse der Variationen von 1,58 Millionen Buchstaben aufgeklärt werden. Das Vorhaben ist ehrgeizig, denn die Forscher schätzen, dass es rund sieben Millionen häufige Buchstabenvarianten gibt, die bei mehr als fünf Prozent der Bevölkerung vorkommen. Vier Millionen Varianten kommen immerhin bei einem Bevölkerungsanteil von einem bis fünf Prozent vor. Doch die Mühe lohnt sich, schließlich könnten so Therapien besser auf die individuellen Voraussetzungen angepasst werden.
Diese Genomforschung begibt sich in ein gesellschaftspolitisches Minenfeld, schließlich dürfte in diesen SNPs irgendwo auch die Grundlage für so umstrittene Konzepte wie Rasse oder Ethnie zu finden sein. Daher wurde auf der AAAS-Tagung auch davor gewarnt, die genetische Grundlage für Rassismus zu legen.
[Quelle: Martin Winkelheide]