Die rot-grüne Bundesregierung hat im vergangenen Jahr die so genannte Agrarwende auf den Weg gebracht. Der Öko-Landbau soll bessere Rahmenbedingungen erhalten. Niedersachsen ist in diesem Bereich das Schlusslicht: es hat die wenigsten Ökobetriebe und den geringsten Anteil an biologisch-dynamisch bewirtschafteten Flächen. Damit das anders wird, gibt es seit einem halben Jahr das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen mit Sitz in Walsrode und Visselhövede. Martin Koch stellt es vor.
Die Liste der am Kompetenzzentrum beteiligten Gesellschafter liest sich wie ein Who is who der Öko-Szene: die Anbauverbände Bioland, Demeter, und Naturland, die Öko-Obstanbaugruppe Norddeutschland sowie der Ökoring. Die Aufgaben sind klar verteilt: der Ökoring betreut und berät die produzierenden Landwirte, die Verbände kümmern sich um das verarbeitende Gewerbe und um die Vermarktung. Mit diesem von der Landesregierung in Hannover unterstützten Konzept wird sich Niedersachsen einen Spitzenplatz erobern, sagt Geschäftsführer Ulrich Prolingheuer:
Das ist einmalig in Deutschland deswegen, weil wir auf der einen Seite diesen Verbund haben von Betreuung für landwirtschaftliche Erzeuger über den Verarbeitungs- und Handelsbereich, auf der anderen Seite die Anbauverbände mit im Hause haben, so dass hier eine gemeinsame Kraft entsteht und aus dieser gemeinsamen Kraft heraus auch völlig neue Impulse entstehen können, wie zum Beispiel die Naturschutzberatung.
Und die könnte für Landwirte nach der geplanten EU-Agrarreform von immer größerem Interesse sein. Im Moment geht es den Initiatoren des Kompetenzzentrums vor allem um eine bessere Vernetzung der Ökobetriebe in Niedersachsen. Auf diese Weise wollen sie Synergie-Effekte schaffen zwischen Erzeugern und verarbeitendem Gewerbe. Geschäftsführer Prolingheuer erklärt, wie das konkret aussehen kann:
Ein Betrieb, der eine bestimmte Flächenausstattung hat, und der sich überlegt, wie er sich weiterentwickeln soll, überlegt: mach ich vielleicht ein bisschen Mutterkuhhaltung oder bau ich im Schweinebereich was auf, aber wie sieht’s denn mit den Absatzmöglichkeiten aus? Auf der andern Seite habe ich den Metzger, der fragt: wo bekomme ich das Fleisch entsprechend her. Und da sind wir relativ nah an beiden Bereichen dran und können das zusammenbringen.
Durch den Nitrofen-Skandal ist deutlich geworden, dass es auch im Öko-Bereich überregionale, und deshalb schlechter kontrollierbare Warenströme gibt. Mit einer Saatgut-Börse will das Kompetenzzentrum deshalb bei den so genannten Betriebsmitteln Angebot und Nachfrage innerhalb Niedersachsens koordinieren. Weitere Arbeitsfelder der Öko-Experten aus Walsrode und Visselhövede sind die Fortbildung für Landwirtschaftsberater, die Beratung für Hofladenbetreiber, Naturkostfachhandel und Lebensmitteleinzelhandel sowie Info-Veranstaltungen für umstellungsinteressierte Landwirte. 20 bis 30 kommen zu so einem Abend, Ulrich Prolingheuer erlebt sie als sehr interessierte, aber auch kritische Zuhörer:
Auf den Informationsveranstaltungen wird sehr nachhaltig danach gefragt: welche Perspektiven bietet uns der Öko-Landbau? Was muss ich tun? Welche Auflagen hab ich? In welcher Form muss ich investieren? Welche Erträge kann ich auf der andern Seite erwarten? Welche Einkommenschancen, welche Absatzchancen bieten sich mir?
Seit Anfang Mai steht Ulrich Prolingheuer an der Spitze des Öko-Kompetenzzentrums. Durch seine zehnjährige Tätigkeit beim Bauernverband kennt der Diplom-Agraringenieur auch den Bereich der traditionellen Landwirtschaft gut. Deshalb setzt er sich in besonderer Weise dafür ein, den noch immer tiefen Graben zwischen Ökobauern und ihren konventionell wirtschaftenden Kollegen zu überwinden. Er weiß, welche Fähigkeiten dabei besonders gefragt sind.
Dass man kommunikativ ist, dass man auf Leute zugehen kann, dass man Leute zusammenführen kann, das wird, denk ich, wirklich ein Schwerpunkt dieser Tätigkeit sein, neben vielen organisatorischen Fragen, die man natürlich auch noch zu regeln hat.
Dazu gehört vor allem die Suche nach einem gemeinsamen Standort für das Kompetenzzentrum, dessen 22 Mitarbeiter zurzeit noch auf Walsrode und Visselhövede verteilt sind. Und dann wird auch hier endgültig zusammenwachsen, was zusammengehört.
Related Links:
Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (befindet sich noch im Aufbau) Riepholm 10 27374 Visselhövede Telefon: 04262 - 2306 Geschäftsführer: Ulrich Prolingheuer
Die Liste der am Kompetenzzentrum beteiligten Gesellschafter liest sich wie ein Who is who der Öko-Szene: die Anbauverbände Bioland, Demeter, und Naturland, die Öko-Obstanbaugruppe Norddeutschland sowie der Ökoring. Die Aufgaben sind klar verteilt: der Ökoring betreut und berät die produzierenden Landwirte, die Verbände kümmern sich um das verarbeitende Gewerbe und um die Vermarktung. Mit diesem von der Landesregierung in Hannover unterstützten Konzept wird sich Niedersachsen einen Spitzenplatz erobern, sagt Geschäftsführer Ulrich Prolingheuer:
Das ist einmalig in Deutschland deswegen, weil wir auf der einen Seite diesen Verbund haben von Betreuung für landwirtschaftliche Erzeuger über den Verarbeitungs- und Handelsbereich, auf der anderen Seite die Anbauverbände mit im Hause haben, so dass hier eine gemeinsame Kraft entsteht und aus dieser gemeinsamen Kraft heraus auch völlig neue Impulse entstehen können, wie zum Beispiel die Naturschutzberatung.
Und die könnte für Landwirte nach der geplanten EU-Agrarreform von immer größerem Interesse sein. Im Moment geht es den Initiatoren des Kompetenzzentrums vor allem um eine bessere Vernetzung der Ökobetriebe in Niedersachsen. Auf diese Weise wollen sie Synergie-Effekte schaffen zwischen Erzeugern und verarbeitendem Gewerbe. Geschäftsführer Prolingheuer erklärt, wie das konkret aussehen kann:
Ein Betrieb, der eine bestimmte Flächenausstattung hat, und der sich überlegt, wie er sich weiterentwickeln soll, überlegt: mach ich vielleicht ein bisschen Mutterkuhhaltung oder bau ich im Schweinebereich was auf, aber wie sieht’s denn mit den Absatzmöglichkeiten aus? Auf der andern Seite habe ich den Metzger, der fragt: wo bekomme ich das Fleisch entsprechend her. Und da sind wir relativ nah an beiden Bereichen dran und können das zusammenbringen.
Durch den Nitrofen-Skandal ist deutlich geworden, dass es auch im Öko-Bereich überregionale, und deshalb schlechter kontrollierbare Warenströme gibt. Mit einer Saatgut-Börse will das Kompetenzzentrum deshalb bei den so genannten Betriebsmitteln Angebot und Nachfrage innerhalb Niedersachsens koordinieren. Weitere Arbeitsfelder der Öko-Experten aus Walsrode und Visselhövede sind die Fortbildung für Landwirtschaftsberater, die Beratung für Hofladenbetreiber, Naturkostfachhandel und Lebensmitteleinzelhandel sowie Info-Veranstaltungen für umstellungsinteressierte Landwirte. 20 bis 30 kommen zu so einem Abend, Ulrich Prolingheuer erlebt sie als sehr interessierte, aber auch kritische Zuhörer:
Auf den Informationsveranstaltungen wird sehr nachhaltig danach gefragt: welche Perspektiven bietet uns der Öko-Landbau? Was muss ich tun? Welche Auflagen hab ich? In welcher Form muss ich investieren? Welche Erträge kann ich auf der andern Seite erwarten? Welche Einkommenschancen, welche Absatzchancen bieten sich mir?
Seit Anfang Mai steht Ulrich Prolingheuer an der Spitze des Öko-Kompetenzzentrums. Durch seine zehnjährige Tätigkeit beim Bauernverband kennt der Diplom-Agraringenieur auch den Bereich der traditionellen Landwirtschaft gut. Deshalb setzt er sich in besonderer Weise dafür ein, den noch immer tiefen Graben zwischen Ökobauern und ihren konventionell wirtschaftenden Kollegen zu überwinden. Er weiß, welche Fähigkeiten dabei besonders gefragt sind.
Dass man kommunikativ ist, dass man auf Leute zugehen kann, dass man Leute zusammenführen kann, das wird, denk ich, wirklich ein Schwerpunkt dieser Tätigkeit sein, neben vielen organisatorischen Fragen, die man natürlich auch noch zu regeln hat.
Dazu gehört vor allem die Suche nach einem gemeinsamen Standort für das Kompetenzzentrum, dessen 22 Mitarbeiter zurzeit noch auf Walsrode und Visselhövede verteilt sind. Und dann wird auch hier endgültig zusammenwachsen, was zusammengehört.
Related Links:
Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (befindet sich noch im Aufbau) Riepholm 10 27374 Visselhövede Telefon: 04262 - 2306 Geschäftsführer: Ulrich Prolingheuer